Wissen zu Frauengesundheit

Hormon- und Zykluswissen

Leber, Lebergesundheit, Leber und Hormone

Die Leber und Hormonüberschuss

02. September 2021

Eine der Aufgaben der Leber ist es, überschüssige und ungenutzte Hormone abzubauen und so aus dem Kreislauf zu entfernen. Kann die Leber diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen, so verbleiben die Hormone im Organismus. Ein Hormonüberschuss, wie z.B eine Östrogendominanz, ist die Folge.
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Endokrine Disruptoren in unserer Umwelt. Wie Kosmetika und Co die Hormone beeinflussen
Dadurch, dass endokrine Disruptoren im weiblichen menschlichen Körper mit dem Signalweg des Östrogens interagieren, kann es zu einer sogenannten Östrogendominanz - einfach: einem Zuviel an Östrogen - kommen. Ein Zuviel an Östrogen bringt die ganzen unschönen Symptome mit sich, die Frauen* als PMS bekannt sind.
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Stress - Nebenniere - Adaptogene
In unserem letzten Beitrag haben wir uns in das große Thema Stress gestürzt. Und wir waren überrascht, wie weitreichend dieser Themenkomplex im Kontext weiblicher Zyklus dann doch ist. Aus diesem Grund wollen wir einzelne Aspekte der Stressreaktionen noch mal genauer beleuchten und vor allem herausfinden, wie wir unseren Körper unterstützen können.
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Hormonungleichgewicht durch Stress, Stress und Hormone, Progesteronmangel, Progesteron, Hormonbalance, Hormongleichgewicht, Stressmanagement
Du steckst gerade mächtig im Stress und nun bleibt auch noch deine Periode aus? Das kannst du gerade gar nicht gebrauchen und der Gedanke, was dahinter stecken könnte, stresst dich noch mehr? Eventuell steckst du da in einem Teufelskreis, denn Stress, Hormone und die Menstruation sind eng verknüpft!
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Haarausfall durch Hormone, Testosteronüberschuss, Androgen Reboundeffekt, Pille Haarausfall

Testosteron, Androgene & Haare

Testosteron ist nicht nur ein Hormon, das für Männer von großer Bedeutung ist. Auch bei Frauen spielt Testosteron eine bedeutende Rolle im Körper. 

Testosteron gehört zur Gruppe der Androgene und ist aus dieser Gruppe der bekannteste Vertreter. Androgene sind im männlichen und weiblichen Körper Voraussetzung für die Entwicklung und Differenzierung unserer sekundären Geschlechtsmerkmale und -organe und für die Fortpflanzung unabdingbar.

Die Talgdrüsen und auch einige unserer Haarfollikel sind androgenabhängig. In diesem Blogpost dreht sich erstmal alles um Haare & Androgene.

Haartypen

Bei Haaren gibt es drei verschiedene Typen. Lanugo-, Vellus- und Terminalhaare. In Bezug auf Androgene sind die letzten beiden Typen von besonderer Bedeutung. 

Lanugohaare spielen bei der Geburt eine Rolle und sind kurz, weich und ungefärbt.

Vellushaare: feine, wenig pigmentierte Haare, die am ganzen Körper zu finden sind und eher weniger auffallen. Diese werden auch Woll- oder Flaumhaar genannt. 

Terminalbehaarung: sichtbarere Haare, die pigmentierter, gröber und dicker sind. Wie ausgeprägt die Behaarung ist, hängt von genetischen und auch hormonellen Faktoren ab. Aber auch Krankheiten oder Medikamente können das Terminalhaar beeinflussen. 

Wie die Behaarung der einzelnen Person aussieht, ist genetisch und hormonell bedingt.

Klar ist jedoch, dass sich im Laufe unseres Lebens einige der Vellushaare zu Terminalhaaren entwickeln und vice versa. Besonders während der Pubertät entwickelt sich ein großer Teil der feineren Härchen zu den dickeren Terminalhaaren um. Bei Männern sind das ca. 90 % und bei Frauen bis zu 35 %. 

Im Hinblick auf die Kopfbehaarung kann das genau anders herum ablaufen. Die dickeren Haare können sich zu den feineren Vellushaaren entwickeln oder sogar gänzlich verschwinden. Dann spricht man vom anlagenbedingten Haarausfall oder androgenetischer Alopezie. 

Welche Haare sind nun androgenabhängig und welche nicht?

Hier gibt es drei Gruppen: nichtandrogenabhängig, von niedrigen Androgenkonzentrationen abhängig und androgenabhängig.

 

Nichtandrogenabhängige Haare: Augenbrauen, Wimpern, die Behaarung der Unterarme und Unterschenkel und die unteren Partien des Haupthaars. Bei all diesen Haaren handelt es sich übrigens um Terminalhaare, die den Eindruck der Behaarung erwecken.  

Haare, die nur von relativ niedrigen Androgenkonzentrationen abhängig sind: die Achselbehaarung, die untere Schambehaarung und ein Teil der Kopfbehaarung (Temporal- und Scheitellappen, also quasi die mittlere Partie des behaarten Kopfes).

Interessant ist hier, dass die Scham- und Achselbehaarung sich durch den Androgeneinfluss von den feineren Vellushaaren in die dickeren Terminalhaare umwandelt. Wohingegen dieser dickere Haartyp, der auch im Bereich der Stirn-Haar-Grenze auftritt, in der Pubertät unter Androgeneinfluss in den dünneren Vellushaartyp umgewandelt wird. 

Also Scham- und Achselhaar entwickeln sich von dünnem zu dickem Haar und auf dem Kopf genau andersherum. So möchte man das dich gern haben…. Oder nicht ?!

Zuletzt gibt es noch die androgenabhängigen Haare: diese hängen von höheren Androgenkonzentrationen ab. Das heißt, dass dieser Typ Haar physiologischerweise beim Mann auftritt und bei Frauen nur dann, wenn eine Störung im Androgenhaushalt vorliegt. Typisch dafür sind Bartwuchs, Haarwachstum an Ohren- und Nasenöffnungen, Haare am Rücken, zwischen und über den Brüsten und über dem Schambein bis hin zum Bauchnabel. Durch die höheren Androgenkonzentrationen werden aus den feinen dünneren Haaren übrigens dickere, dunklere Haare, also vom Vellushaar zum Terminalhaar. 

Auch hier kommt es interessanterweise wieder zu einem gegenteiligen Effekt, wenn man die Haare auf dem Kopf betrachtet. Im Temporal- und Scheitelbereich (die mittlere Partie des behaarten Kopfes) werden durch hohe Androgenkonzentrationen aus den dickeren Terminalhaaren dünnere Vellushaare.

 

Wie bereits beschrieben, sind Männer vom androgenabhängigen Haarwachstum stärker betroffen, da sie höhere Mengen der männlichen Hormone besitzen. Aber auch bei Frauen können infolge von zu hohen Androgenkonzentrationen Haare an unerwünschten Stellen sprießen. 

Oft ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der Haarfollikel auf Androgene oder der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre der Grund für den vermehrten Haarwachstum/-verlust. 

Ein weiterer Grund kann aber das Absetzen der Pille sein, welches erhöhte Testosteronkonzentrationen mit sich ziehen kann. Dieser Effekt heißt „Androgen-Rebound-Effekt“, auf welchen wir in diesem Blogpost genauer eingehen. 

Was tun bei zu hohen Androgenkonzentrationen?

Auch wenn es sich beim vermehrten Haarwuchs bzw. Haarausfall lediglich um eine Äußerlichkeit handelt, ist der Leidensdruck bei den Betroffenen häufig sehr groß. Dauerhafte Haarentfernungen können schmerzhaft und kostspielig sein. 

Bezogen auf die Testosteronkonzentrationen ist es aber möglich auf einige Dinge zu achten. 

 

Wenn Du Tipps & Tricks rund um das Thema Haarentfernung oder Haarwachstum hast oder Erfahrungen mit uns teilen möchtest, kommentiere diesen Beitrag gern. So können gegenseitig von unseren Erfahrungen profitieren. ✨

 

Quellen
Freimut A.Leidenberger (2014). Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 5. Auflage 
Spritzer PM, Barone CR, Oliveira FB. Hirsutism in Polycystic Ovary Syndrome: Pathophysiology and Management. Curr Pharm Des. 2016;22(36):5603-5613. doi: 10.2174/1381612822666160720151243. PMID: 27510481.
https://www.endokrinologie.net/krankheiten-hirsutismus.php#:~:text=Hirsutismus%20wird%20definiert%20als%20eine,mild%20bis%20sehr%20ausgepr%C3%A4gt%20reichen. Stand 07.07.2021
https://www.haarerkrankungen.de/grundlagen/haaraufbau.htm Stand 07.07.2021
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    Die Wirkung der Pille auf den Körper

    1960 kam die Pille erstmals auf den Markt – zunächst in den USA, ein Jahr später dann auch in Deutschland.

    Zweifellos revolutionierte die Pille die Frauenwelt und führte zu weitreichenden sozialen und wirtschaftlichen Verbesserungen. Die Frauen konnten selbst entscheiden, ob sie Kinder bekommen wollen oder nicht, wodurch sich das Leben von Frauen in vielerlei Hinsicht positiv verändert hat. 

    Doch welche negativen Auswirkungen die Pille auf den Körper wirklich hat, wird oft verschwiegen oder verharmlost. 

    Die Nutzung der Pille steht jeder Frau frei und sie darf selbst entscheiden, auf welche Verhütungsmethode sie setzt, was super ist! 

    Problematisch wird es allerdings dann, wenn Entscheidungen aufgrund von falschen oder mangelnden Informationen getroffen werden, weil eventuell bei dem/der Frauenarzt*in zu wenig aufgeklärt wurde,  gutefrage.net Fake News verbreitet hat oder stille Post vermasselt wurde. 

    Und genau das wollen wir vermeiden. Mit diesem Blogpost wollen wir einen Überblick darüber geben, wie die Pille wirklich wirkt und welche negativen Auswirkungen sie auf den Körper haben kann. 

    Schaut man sich mal die Packungsbeilage einer Pillenpackung an, wird schnell klar, dass fast alle Körperfunktionen von der Pille beeinflusst werden können. Wir haben spaßeshalber mal einen Blick in die Packungsbeilage einer zufällig ausgewählten Pille („Maxim”) geworfen und diese durchgezählt. Dabei sind wir auf eine Anzahl von 155 möglicher Nebenwirkungen gekommen… 155 ?! Ja, das haben wir auch gedacht.

    Auf alle einzugehen würde den Rahmen sprengen und wir würden alle noch bis übermorgen mit dem Lesen beschäftigt sein. Wir haben aber versucht, ein paar Wirkungen aufzugreifen, die unserer Meinung nach jede Frau kennen sollte, bevor sie die Pille nimmt.

    Also let’s go! 

     

    Die Hormone in einem gesunden Zyklus 

    Um zu verstehen was die Pille im Körper bewirkt, müssen wir einmal klären, wie überhaupt der gesunde Hormonhaushalt aussieht. 

    Der weibliche Hormonhaushalt unterliegt während eines Monatszyklus natürlichen Schwankungen.

    In der ersten Zyklushälfte (vom Einsetzen der Menstruation bis ca. zum 14. Zyklustag) steigen die Östrogen- und Testosteronspiegel an, was dazu führt, dass die Eizellen heranreifen und es zum Eisprung kommt.
    Hierbei platzt der Follikel auf und bildet sich in den Gelbkörper um. Dieser bildet dann in der zweiten Zyklushälfte das Hormon Progesteron, was dann dafür sorgt, dass es in der Gebärmutter für die potentiell befruchtete Eizelle so gemütlich wie möglich gemacht wird. Findet keine Befruchtung statt, wird die Gebärmutterschleimhaut wieder abgestoßen (a.k.a die Regelblutung tritt ein) und der Zyklus beginnt von vorne. 

    Aber woher weiß der Körper, wann wie viel Östrogen und Progesteron gebildet werden soll? Das funktioniert mit Hilfe eines Rückkopplungssystems mit dem Gehirn: Der Hypothalamus (ein kleiner Teil im Gehirn) bildet die Hormone FSH und LH, welche die Hormonbildung in den Eierstöcken stimulieren und umgekehrt. Diese Kommunikation zwischen Gehirn und Eierstöcken ist essentiell dafür, dass die richtigen Konzentrationen an Hormonen zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen und es so zum Eisprung und zur Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter bzw. zum Eintreten der Periode kommen kann. 

     

    Wirkweise der Pille 

    Die Pille enthält in der Regel hohe Konzentrationen an synthetischem Östrogen und Progesteron (Gestagen).* Klingt erstmal nicht so schlimm, aber diese kleinen Dinger haben es wirklich in sich. Sie binden an den gleichen Rezeptoren, wirken im Gegensatz zu den natürlichen Hormonen aber um ein vielfaches stärker und aggressiver, da sie in der Leber relativ langsam verstoffwechselt werden. Das Gehirn registriert diese Besetzung und unterbindet so die Ausschüttung von FSH und LH zur Produktion der körpereigenen Hormone, da ja schon genügend Hormone vorhanden sind. 

    Die Pille stoppt also die natürliche Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Eierstöcken. 

    Die Hormonkonzentration ist durch die Pilleneinnahme den ganzen Monat über gleich, der natürliche Hormon-Rhythmus existiert also nicht mehr.
    Das bedeutet: keine Reifung der Eizellen, kein Eisprung, keine Menstruation und eben auch keine Schwangerschaft. 

    Moment mal, keine Menstruation? Aber warum haben Frauen während der Pillenpause dann eine Blutung? 

    Hierbei handelt es sich lediglich um eine Abbruchblutung, die durch den Entzug der zugeführten Hormone entsteht. Sie hat eigentlich keinen Sinn und wurde damals eingeführt, um Frauen das Gefühl eines normalen Zyklus zu vermitteln. 


    * Die Beschreibung trifft auf die sogenannten Kombinationspillen zu, darunter fallen die meisten in Deutschland verschriebenen Pillen. Es gibt auch noch Minipillen (enthalten keine synthetischen Östrogene) und wirken etwas anders, das sie den Eisprung nicht unterdrücken. 

     

    Auswirkungen auf der Pille auf den Körper 

    Die Pille verändert also den Hormonhaushalt des weiblichen Körpers, so weit, so gut.
    Aber was ist denn jetzt so schlimm daran, wenn die Sexuahormone in anderen Konzentration vorliegen als sie es sollten? Was können diese kleinen Dinger schon im Körper anrichten?
    Leider eine ganz Menge, denn die Gesundheit hängt maßgeblich davon ab, ob die Gesamtheit der Hormone im Gleichgewicht ist. Sie werden in unterschiedlichen Organen (bei der Frau im Gehirn, den Eierstöcken, den Nebennieren, der Bauchspeicheldrüse und der Schilddrüse) gebildet und beeinflussen sich alle gegenseitig. Das bedeutet: wird ein Hormon verändert, kommt es zu Störungen im gesamten Körper und zu Symptomen, die auf den ersten Blick nicht mal mit der Pille in Verbindung gebracht werden. 

    Der Grund? Hormone sind quasi an allen Stoffwechselvorgängen beteiligt und wirken im gesamten Körper, in jeder Zelle. So sind beispielsweise auch an der Einlagerung von Fett, der Talgproduktion oder der Stimmung beteiligt, weshalb viele Frauen in diesen Bereichen Veränderungen durch die Pille wahrnehmen. 

    Die Pille entzieht dem Körper wichtige Nährstoffe 

    Wenn die Pille eines gut kann, dann ist es wahrscheinlich der Diebstahl von Nährstoffen.

    Durch die Einnahme erhöht sich der Nährstoffbedarf (den die meisten Menschen ohnehin schon nicht decken), wodurch ein Mangel entsteht. Und wäre das nicht schon genug, belastet die Pille massiv die Leber und den Darm, was dazu führt, dass die Nährstoffe, die in den Körper gelangen, zusätzlich auch noch schlechter verwertet werden können. 

    Wenn man bedenkt, dass Nährstoffe für JEDEN Vorgang im Körper essentiell sind, kann die Pille im Prinzip auch JEDE Körperfunktion negativ beeinflussen. Der Entzug von Nährstoffen trägt massiv zu Nebenwirkungen der Pille bei und verstärkt alle anderen Probleme, die durch die Pille ausgelöst werden. 

    Nährstoffe, die oftmals durch die Pille entzogen werden: Vitamin C, die meisten B-Vitamine, Vitamin D3, Magnesium, Mangan, Selen, Eisen, Jod und Zink. 

    Die Pille fördert Entzündungen

    Die Pille bedeutet für den Körper puren Stress und löst Entzündungsreaktionen aus. Frauen, die die Pille nehmen, habe einen Anstieg des „C-reaktiven Proteins (hs-CRP)”, was auf eine erhöhte Entzündung im Körper hinweist. Und Entzündungen sind die Wurzel aller Krankheiten. Sie können zu chronischen Krankheiten, einem durchlässigen Darm, Problemen mit der Schilddrüse, Autoimmunerkrankungen, Insulinresistenz, Diabetes, neurologischen Erkrankungen, erhöhter Sterblichkeit und vielen weiteren Symptomen führen. 

    Die Pille und die Leber 

    Die Leber ist der Star wenn es darum geht, Giftstoffe wie Medikamente, Alkohol oder eben auch die synthetischen Hormone abzubauen. Sie produziert das „Sexualhormon bindende Globulin (SHBG)”, um die überschüssigen Hormone zu binden und so für den Körper inaktiv zu machen. SHBG ist ein Transportprotein und insbesondere für die Inaktivierung von Testosteron verantwortlich. Eine in der Zeitschrift „The Journal of Sexual Medicine” veröffentlichte US-Studie hat ergeben, dass die SHBG-Werte bei Pillennutzerinnen viermal höher waren als bei Frauen, die die Pille nie genommen haben. Nach dem Absetzen gingen die Werte zwar zurück, waren aber auch nach einem halben Jahr noch deutlich erhöht. Möglicherweise führt die Einnahme der Pille bei manchen Frauen zu einer dauerhaft verstärkten SHBG-Produktion in der Leber, wodurch weniger aktives Testosteron vorhanden ist, was wiederum beispielsweise zu verringerter Libido und Energie führen kann. 

    Die Pille und der Darm

    Die Pille ist ein Hauptverursacher wenn es darum geht, die Darmflora zu stören. Es gibt mehrere Studien die zeigen, dass die synthetischen Hormone den Verdauungstrakt entzünden können und so beispielsweise ein durchlässiger Darm (Leaky-Gut) entstehen kann. Wenn der Darm durchlässig ist, können Proteine, Moleküle, Nahrungsmittel & Co. in den Darm rein bzw. raus, wo sie nicht hingehören. Darauf reagiert das Immunsystem mit einem entzündlichen Angriff, was zu weiteren stillen Entzündungen und im schlimmsten Fall zu Nahrungsmittelempfindlichkeiten und Autoimmunerkrankungen führen kann. 

    Die Pille und die Nebennieren

    Da die Pille stark entzündungsfördernd ist und eine Stressreaktion im Körper auslöst, produzieren die Nebennieren ununterbrochen Cortisol. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, erhöht die Pille auch noch das sog. „Cortisol-bindende Globulin”, was Cortisol bindet und inaktiviert. So können die Entzündungen weiter voranschreiten und noch mehr Stress auslösen. Der zusätzliche Entzug von Nährstoffen kann schlussendlich dazu führen, dass das Gehirn und die Nebennieren (die HPA-Achse) nicht mehr richtig kommunizieren können und es zu einer sog. „Nebennierenermüdung” kommt. Diese konnte wiederum in einer Vielzahl von Studien mit vielen weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. 

    Leider sind wir in der heutigen Zeit ohnehin dauerhaftem Stress ausgesetzt, weshalb die Pille selbstverständlich nicht der einzige Grund für eine Nebenennierenermüdung ist. Auch ständige Beleuchtung durch Bildschirme, Stress bei der Arbeit, Diäten, Kaffee usw. lösen Stressreaktionen im Körper aus. Da die Pille wie ein Medikament wirkt, trägt sie aber stark zu einer Stressreaktion im Körper bei. 

    Die Pille und die Schilddrüse 

    Auch die Schilddrüse ist ein Organ, was sehr häufig von der Pille beeinträchtigt wird. Die Pille kann dazu führen, dass das Transportprotein „Thyroxin-bindendes Globulin (TBG)” erhöht wird. Dieses bindet das freie Schilddrüsenhormon, wodurch es dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht. Zusätzlich ist die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons T4 in das aktive Hormon T3 durch die Belastung der Leber, des Darms, durch den Nährstoffentzug (z.B. Jod, Selen oder Zink) und auch Entzündungen gehemmt. Dem Körper steht also viel weniger freies, aktives Schilddrüsenhormon zur Verfügung, weshalb viele Frauen während oder nach dem Absetzen er Pille eine Schilddrüsenunterfunktion erleben. 

    Und da die Schilddrüse ein Allroundtalent ist und Dinge wie die Stimmung, Energie, Menstruation, Stoffwechsel (ja, auch die Einlagerung von Fett), Haut und Haare beeinflusst, ist es nicht verwunderlich, dass bei Problemen mit der Schilddrüse eine Vielzahl an Nebenwirkungen auftreten können. 

    Die Pille und der Stoffwechsel

    Die Pille fördert wie schon beschrieben Entzündungen. Diese Entzündungen führen dazu, dass eine Insulinresistenz entstehen kann, welche wiederum ein Risikofaktor für Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Krebs ist. Außerdem erhöht die Pille den Cholesterinspiegel, Blutdruck und das Risiko für Blutgerinnsel, was auch wieder zu schwerwiegenden Krankheiten führen kann. 

    Die Pille und Depressionen  

    Hormone haben einen wesentlichen Einfluss auf die Stimmung: Ca. 15% aller Stimmungsstörungen sind hormonell bedingt. Dennoch werden die psychischen Probleme durch die Einnahme der Pille oftmals verschwiegen bzw. als unbedeutend abgetan. Und das obwohl es viele Studien gibt, die auf ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Suizid und generell psychische Probleme in Zusammenhang mit der Pille hindeuten. Das ist auch eigentlich ziemlich logisch, denn fast alle bisher genannten Nebenwirkungen durch die Pille können das Risiko für Depressionen erhöhen: Nährstoffentzug, Störung der Schilddrüse und der Nebennieren, Leaky-Gut, verändertes Mikrobiom und ein verringerter Testosteronspiegel. 

    Einige Studien haben außerdem gezeigt, dass der Tryptophan-Stoffwechsel durch die Einnahme der Pille nicht normal funktioniert. Durch Entzündungen kann Cortisol ansteigen, wodurch sich der Stoffwechselweg von Tryptophan verändert. Tryptophan ist zwar nur eine kleine Aminosäure, ist aber für das Gehirn, die Hormone und die psychische Gesundheit essentiell. Sie wird in Serotonin, Melatonin und Kynurensäure umgewandelt, die allesamt das Gehirn schützen. 

     

    Fazit

    Das alles zu lesen, ist wahrscheinlich erstmal ein ganz schönes Brett und natürlich bekommen nicht alle Frauen spürbare Nebenwirkungen durch die Pille. 

    Fakt ist aber: Die Pille ist ein Medikament und kein Lifestyle-Produkt, was für schöne Haut oder größere Brüste eingenommen werden sollte. All diese „positiven” Begleiterscheinungen entstehen nur, weil die Pille Symptome der Ursachen überdeckt, die Probleme aber nicht löst und in vielen Fällen sogar noch schlimmer macht. Uns ist es wichtig, Aufklärung über dieses Thema zu schaffen und allen Frauen die Möglichkeit zu geben, ihre Entscheidung anhand aller wichtigen Informationen bezüglich der Vor- und Nachteile selbst zu treffen. Wie diese dann im Endeffekt ausfällt, ist jeder Frau selbst überlassen und sollte akzeptiert werden *drop the mic*. 


    Bei Wünschen, Anregungen oder einfach nur Support, würden wir uns sehr über Feedback freuen! 


    Quellen:  

    1. Freimut A. Leidenberger (2014). Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 5. Auflage 
    2. J. Brighten (2020). Es geht auch ohne die Pille. Narayana Verlag, 1. Auflage
    3. Montoya, E. R., et al. “How Oral Contraceptives Impact Social-Emotional Behavior and Brain Function.” (2017)
    4. De Kort, S., et al. “Leaky Gut and Diabetes Mellitus: What Is the Link?” Obesity Reviews no. 6 (2011)
    5. Jessop, D. S., et al. “Effects of Stress on Inflammatory Autoimmune Disease: Destructive or Protective?” (2004)
    6. Khalili, H., et al. “Association Between Long-Term Oral Contraceptive Use and Risk of Crohn’s Disease Complications in a Nationwide Study.” (2016)
    7. Yang, Q., et al. “Added Sugar Intake and Cardiovascular Diseases Mortality Among US Adults.” JAMA Internal (2014)
    8. Zitvogel, L. “Cancer and the Gut Microbiota: An Unexpected Link.” Science Translational Medicine (2015)
    9. Ayhan, M. G., et al. “The Prevalence of Depression and Anxiety Disorders in Patients with Euthyroid Hashimoto’s Thyroiditis: A Comparative Study.”(2014)
    10. Cauci, S., et al. “Effects of Third-Generation Oral Contraceptives on High-Sensitivity C-Reactive
    11. Protein and Homocysteine in Young Women.” (2008)
    12. Divani, A. A., et al. “Effect of Oral and Vaginal Hormonal Contraceptives on Inflammatory Blood Biomarkers.” (2015)
    13. Kloosterboer, H. J., et al. “Effects of Three Low-Dose Contraceptive Combinations on Sex Hormone–Binding Globulin, Corticosteroid Binding Globulin and Antithrombin III Activity in Healthy Women: Two Monophasic Desogestrel Combinations (Containing 0.020 or 0.030 mg Ethinylestradiol) and One  Triphasic Levonorgestrel Combination.” (1987)
    14. Palmery, M., et al. “Oral Contraceptives and Changes in Nutritional Requirements.” (2013)
    15. Sørensen, C. J., et al. “Combined Oral Contraception and Obesity Are Strong Predictors of Low Grade Inflammation in Healthy Individuals: Results from the Danish Blood Donor Study (DBDS).” (2014)
    16. Thorp, V. J. “Effect of Oral Contraceptive Agents on Vitamins and Mineral Requirements.” (1980)
    17. Walter, K. N., et al. “Elevated Thyroid Stimulating Hormone Is Associated with Elevated Cortisol in Healthy Young Men and Women.” (2012)
    18. Webb, J. L. “Nutritional Effects of Oral Contraceptive Use: A Review.” (1980)
    19. Westhoff, C., et al. “Using Changes in Binding Globulins to Assess Oral Contraceptive Compliance.”(2013)
    20. Cauci, S., et al. “Effects of Third-Generation Oral Contraceptives on High-Sensitivity C-Reactive Protein and Homocysteine in Young Women.” (2008)
    21. Kessler, R. C. “Epidemiology of Women and Depression.” (2003)
    22. Maeng, L. Y., et al. “Sex Differences in Anxiety Disorders: Interactions Between Fear, Stress, and
    23. Gonadal Hormones.”  (2015)
    24. Montoya, E. R., et al. “How Oral Contraceptives Impact Social-Emotional Behavior and Brain Function.” (2017)
    25. Jenkins TA, Nguyen JC, Polglaze KE, Bertrand PP. Influence of Tryptophan and Serotonin on Mood and Cognition with a Possible Role of the Gut-Brain Axis. Nutrients. 2016 Jan 20;8(1):56. doi: 10.3390/nu8010056. PMID: 26805875; PMCID: PMC4728667.
    26. Coppen A, Eccleston EG, Peet M. Total and free tryptophan concentration in the plasma of depressive patients. Lancet. 1973 Jul 14;2(7820):60-3. doi: 10.1016/s0140-6736(73)93259-5. PMID: 4123618.
    27. Fernstrom JD. Effects and side effects associated with the non-nutritional use of tryptophan by humans. J Nutr. 2012 Dec;142(12):2236S-2244S. doi: 10.3945/jn.111.157065. Epub 2012 Oct 17. PMID: 23077193.
    28. Mendelsohn D, Riedel WJ, Sambeth A. Effects of acute tryptophan depletion on memory, attention and executive functions: a systematic review. Neurosci Biobehav Rev. 2009 Jun;33(6):926-52. doi: 10.1016/j.neubiorev.2009.03.006. Epub 2009 Mar 18. PMID: 19428501.
    29. Aleknaviciute J, Tulen JHM, De Rijke YB, Bouwkamp CG, van der Kroeg M, Timmermans M, Wester VL, Bergink V, Hoogendijk WJG, Tiemeier H, van Rossum EFC, Kooiman CG, Kushner SA. The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity. Psychoneuroendocrinology. 2017 Jun;80:39-45. doi: 10.1016/j.psyneuen.2017.02.025. Epub 2017 Feb 28. PMID: 28315609.





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    Haarausfall und Pickel nach dem Absetzen der Pille
    Testosteron, oder auch der The Rock” unter den Hormonen, ist bei vielen als das männliche Hormon bekannt. Zwar haben Männer im Vergleich zu Frauen mehr Testosteron, es spielt aber bei beiden Geschlechtern eine gleichermaßen wichtige Rolle. 
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    Progesteronmangel

    Progesteronmangel

    21. May 2021

    Was ist Progesteron und wo wird es gebildet?

    Die Sexualhormone werden in drei Hauptgruppen gegliedert: Östrogene, Gestagene (auch Progestine genannt) und Androgene. 

    Hormone werden von Drüsen gebildet und bewegen sich dann über den Blutkreislauf durch unseren Körper bis sie an Organe mit speziellen Rezeptoren treffen, an welche sie andocken können. 

    In diesem Beitrag geht’s aber erstmal um das Gestagen Progesteron, welches an Gebärmutter, Gebärmutterhals, Vagina, Brüste, Hoden aber auch ans Gehirn, Blutgefäße und Knochen andockt.

    Progesteron wird auch Gelbkörperhormon genannt, weil es vom Gelbkörper (Corpus luteum) in der zweiten Zyklushälfte gebildet wird. 

    Der Gelbkörper ist eine Art Zellbündel, der sich nach dem Eisprung aus dem Follikel ausbildet. Bei ausbleibender Befruchtung der Eizelle bildet sich der Gelbkörper einfach wieder zurück und die Progesteronbildung wird bis zum nächsten Eisprung heruntergefahren. Dazu aber im Abschnitt ‘Progesteron im Zyklus’ ein bisschen mehr. 

    Eine geringe Menge Progesteron kann auch von der Nebennierenrinde produziert werden und während der Schwangerschaft bildet die Plazenta deutlich höhere Mengen des Hormons.

     

    Aufgaben und Funktion 

    Um den Menstruationszyklus zu verstehen, ist es essentiell zu wissen, wie Progesteron im Körper wirkt, woran es beteiligt ist und was dieses Hormon eigentlich die ganze Zeit über so macht. Aber auch für eine gesunde Schwangerschaft oder für die Wahl des passenden Verhütungsmittels ist es mehr als vorteilhaft über Progesteron informiert zu sein.

    Was bewirkt Progesteron?

    • Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft
    • Stoppt den durch Östrogen verursachten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut
    • Bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer potentiell befruchteten Eizelle vor
    • Verschiedene Aufgaben rund um die Schwangerschaft, z.B. Aufrechterhaltung der Schwangerschaft & Entwicklung der Brustdrüsen während der Schwangerschaft zur Vorbereitung aufs Stillen 
    • Sorgt nach dem Eisprung für eine geringe aber messbare Erhöhung der Körpertemperatur (die Basaltemperatur morgens nach dem Aufstehen ist durch Progesteron um etwa 0,4-0,6 °C erhöht)
    • Reduziert die Zervixschleimproduktion 
    • Verringert die Darmaktivität (-> möglicherweise Verstopfung als Folge)

    Progesteron im Zyklus

    In der ersten Hälfte des Menstruationszyklus ist der Progesteronspiegel eher gering. Erst nach dem Eisprung, also in der Lutealphase steigt er an. 

    Wie kommt es dazu?

    Nach der Menstruationsblutung beginnt durch die Ausschüttung des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) in den Eierstöcken das Wachstum der Follikel. Eines der Follikel wächst besonders gut, setzt sich damit durch und enthält mindestens eine heranreifende Eizelle. Anschließend kommt der Eileiter ins Spiel und transportiert die Eizelle nun. Ab diesem Zeitpunkt ist die Eizelle bereit für die Befruchtung. 

    Der Follikel bleibt zurück und entwickelt sich zum Gelbkörper. Dieser produziert dann, wie vorab erwähnt, Progesteron. In Zusammenarbeit mit Östrogen wird die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Schließlich könnte die Eizelle befruchtet worden sein und dann soll es in der Gebärmutter natürlich so gemütlich wie möglich sein. 

    Ist es nun aber so, dass sich keine befruchtete Eizelle einnistet, was meistens der Fall ist, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Progesteronproduktion wird heruntergefahren, die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und die Menstruationsblutung setzt ein. Diese Prozedur nach dem Eisprung dauert ca. 12-14 Tage, was aber in Abhängigkeit vom Progesteronspiegel abweichen kann. (8)

    https://www.praxis-breitenberger.de/wp-content/uploads/2021/01/Hormonschwankungen_720.png

    Progesteronmangel & Symptome

    Eigentlich sorgt Progesteron im richtigen Verhältnis dafür, dass wir uns entspannt, ruhig und lebensbejahend fühlen. Progesteron ist nämlich auch als ‘das Beruhigungshormon’ bekannt.

    Ist nun aber zu wenig Progesteron vorhanden spricht man von einem Progesteronmangel oder einer Gelbkörperschwäche. Im Prinzip geht es um die hormonelle Dysbalance, die durch eine unzureichende oder zu kurze Produktion von Progesteron durch den Gelbkörper hervorgerufen wird. Wenn der Eisprung nicht regelmäßig auftritt (oder auch gar nicht) oder der Körper nicht genug Progesteron bilden kann, könnte sich dies anhand einiger Symptome sichtbar machen. 

    Östrogen und Progesteron stehen in einer engen Beziehung zueinander. Sie verstärken bzw. ergänzen sich gegenseitig. Demnach kann auch eine Östrogendominanz, also zu viel Östrogen im Verhältnis zu Progesteron, der Grund für einen Progesteronmangel sein und ebenfalls zu den folgenden Symptomen führen. 


    Zu einigen Symptomen eines Progesteronmangels/einer Östrogendominanz zählen:

    • Schmierblutungen vor der Periode (prämenstruelle Spottings), weil die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut vorzeitig abblutet
    • Zyklusstörungen, bzw. verkürzte 2. Zyklusphase
    • Prämenstruelles Syndrom (PMS): Brustspannen, Reizbarkeit
    • Depressive Verstimmungen
    • Stimmungsschwankungen
    • Gewichtszunahme
    • Wassereinlagerungen
    • Kopfschmerzen
    • Unfruchtbarkeit
    • Schlafstörungen
    • Haut- und Haarprobleme
    • Libidoverlust

    Ab einem Alter von 40 Jahren ist es übrigens üblich, dass der Progesteronwert abnimmt, weil die Eisprünge weniger und die Zyklen länger werden. Nach der Menopause, also wenn kein Eisprung mehr stattfindet, ist somit auch die Progesteronproduktion des Gelbkörpers eingestellt.

    Ursachen für einen Progesteronmangel

    Die Ursachen sind recht vielfältig und da das Hormonsystem als zusammenhängendes Ganzes anzusehen ist, spielen eben auch die Störungen der anderen Hormone bei einem Progesteronmangel eine Rolle. 

    Einige der Ursachen können sein:

    • Hormonelle Veränderungen während Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahren
    • Einnahme hormoneller Verhütungsmittel
    • Starkes Übergewicht
    • Chronischer Stress 
    • Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
    • Mangelhafte Ernährung, v.a. Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E, Selen, Magnesium -> diese sorgen für u.a. für den Östrogenabbau
    • hormonbelastete Nahrung oder Kosmetika, Umweltgifte

    Was kann man gegen einen Progesteronmangel tun?

    Häufig werden Hormontherapien eingesetzt, um den Mangel zu beheben. Das kann in Form von Kapseln oder Cremes der Fall sein. Viel wichtiger ist es aber das Hormonsystem als ein großes Ganzes anzusehen, weshalb es wenig Sinn macht, ein Hormon isoliert zu betrachten. Letztlich müssen alle Hormone in Balance sein und im richtigen Verhältnis zueinander stehen. 

    Mit der Hilfe natürlicher Heilpflanzen und mit der richtigen Ernährung kann der Hormonhaushalt stabilisiert werden. In Bezug auf einen zu geringen Progesteronspiegel ist Mönchspfeffer wohl der bekannteste Vertreter unter den Heilpflanzen. Auch Pflanzenextrakte der Yamswurzel, im Speziellen eine darin enthaltene Verbindung, die dem körpereigenen Progesteron ähnelt, bieten sich als Unterstützung an. 

    Vitamin B6 ist ebenfalls besonders hilfreich, da es zur Regulierung der Hormontätigkeit beiträgt. Lebensmittel reich an Vitamin B6 sind z.B. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, grünes Gemüse und Nüsse. Generell sollte besonders auf eine ausreichende Zufuhr von B-Vitaminen und auch von Magnesium geachtet werden. 

    Als weitere wichtige Maßnahme sollte Stress reduziert werden. Das sagt sich immer so leicht und Stress scheint irgendwie an allem Schuld zu sein. Aber hier einmal der Hintergrund zum Progesteronmangel: Progesteron wird aus Cholesterin gebildet und ist eine wichtige Vorstufe für die Bildung anderer Hormone wie bestimmte Östrogene, Testosteron und auch Cortisol. Bei Stress wird im Körper Cortisol freigesetzt. Bei andauerndem Stress ist der Körper also stets bestrebt, mehr Cortisol freizusetzen - zu Ungunsten von Progesteron. Da die Stressreaktion im Körper Vorrang hat, greift der Körper auf Progesteron zurück, was dann wiederum zu einem Progesteronmangel führen kann. 

    Für die Stressbewältigung eignen sich zum Beispiel Meditationen, Yoga, Atemübungen, regelmäßige Bewegung, bewussten Auszeiten und Ruhemomente in Kombination mit ausreichend Schlaf. 

    Da Östrogen und Progesteron so eng miteinander verknüpft sind, ist es definitiv ratsam, den eigenen Östrogenspiegel ebenfalls im Blick zu haben. 



    Quellen

    (1) Taraborrelli S. Physiology, production and action of progesterone. Acta Obstet Gynecol Scand. 2015 Sep 11;94:8-16.
    (2) Kuhl H. Pharmacology of progestogens.J Reproduktionsmed Endokrinol. 2011;8(1):157-76.
    (3) Jones RE, Lopez KH. Human reproductive biology. 3rd ed. Burlington, MA: Elsevier; 2006.
    (4) https://flexikon.doccheck.com/de/Corpus_luteum
    (5) Jones RE, Lopez KH. Human reproductive biology. 3rd ed. Burlington, MA: Elsevier; 2006.
    (6) Wald A, Van Thiel DH, Hoechstetter L, Gavaler JS, Egler KM, Verm R, et al. Effect of pregnancy on gastrointestinal transit. Dig Dis Sci. 1982;27(11):1015-8.
    (7) World Health Organization. WHO laboratory manual for the examination and processing of human semen. 5th ed. Geneva: WHO Press; 2010.
    (8) https://www.progesteron.de/erklaert/eigenschaften-progesteron/
    (9) https://www.hormonspezialisten.de/sexualhormone/progesteron/funktionen/


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    Östrogendominanz

    17. January 2021

    Einführung

    Den Begriff „Östrogendominanz“ hört man mittlerweile immer häufiger, doch was genau ist das eigentlich? 

    Dieser Beitrag soll Dir eine Antwort auf diese Frage und einen Überblick über Symptome, Ursachen und Tipps geben. So, let’s start!

    Das Fruchtbarkeitshormon Östrogen und das Gelbkörperhormon Progesteron sind essentiell für den weiblichen Zyklus. Sie unterliegen natürlichen Schwankungen, d.h. je nach Zyklusphase liegen sie in unterschiedlich hohen Konzentrationen vor. So dominiert in der ersten Zyklushälfte Östrogen und in der zweiten Zyklushälfte Progesteron. 

    https://www.praxis-breitenberger.de/wp-content/uploads/2021/01/Hormonschwankungen_720.png

    Genau diese natürlichen Schwankungen sind wichtig dafür, dass Frauen schwanger werden können. Östrogen baut u.a. Gewebe (z.B. Brustgewebe und die Gebärmutterschleimhaut) auf, und Progesteron u.a. wieder ab. Beide Hormone sind in ihren Wirkweisen also Gegenspieler und eng miteinander verflochten. Für ein hormonelles Gleichgewicht ist es wichtig, dass sie im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sind. Der Normbereich entspricht einem Progesteron/ Östrogen (Östradiol) Verhältnis von 100:1, der Quotient sollte also mindestens 100 betragen.

    Ist im Verhältnis zum Progesteron zu viel Östrogen vorhanden, der Quotient also kleiner als 100, spricht man von einer Östrogendominanz. 

    Absolute und relative Östrogendominanz 

    Und als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, gibt es auch noch unterschiedliche Arten der Östrogendominanz. Dennoch ist es wichtig, den Unterschied dieser Arten zu kennen, um den richtigen Behandlungsansatz zu wählen. 

    Absolute Östrogendominanz

    Bei dieser Art ist insgesamt zu viel Östrogen im Körper vorhanden, der ABSOLUT-Wert ist also zu hoch. Das kann entweder durch eine zu hohe körpereigene Produktion, z.B. bei einem zu hohen Körperfettanteil, oder aber durch äußere Einflussfaktoren, wie Chemikalien aus der Umwelt (Kosmetik, Nahrung, Plastik, usw.), passieren. 

    Relative Östrogendominanz

    Diese Art beschreibt das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron, wobei die Östrogenkonzentration RELATIV zur Progesteronkonzentration zu hoch ist. So kann der Östrogenwert im Normbereich oder sogar darunter liegen, wenn aber der Progesteronwert im Verhältnis zu niedrig ist, liegt dennoch eine Östrogendominanz vor. 

    Bei der Behandlung ist es also wichtig zu verstehen, welche Art der Östrogendominanz vorliegt. So müssen vielleicht nicht die Östrogenwerte gesenkt, sondern die Progesteronwerte (oder sogar beide) erhöht werden. 

    Die Symptome einer Östrogendominanz

    Da Östrogen für verschiedenste Aufgaben im Körper verantwortlich und an unterschiedlichen Stoffwechselprozessen beteiligt ist, kann eine Östrogendominanz bei jeder Frau individuelle Symptome hervorrufen. So haben manchen Frauen viele Symptome, andere wiederum nur eins oder wenige. Ebenso kann die Ausprägung je nach Schweregrad der Östrogendominanz und körperlichen Voraussetzungen variieren. 

    Je mehr und je ausgeprägter die Symptome zutreffen, desto wahrscheinlicher ist es, dass eine Östrogendominanz vorliegt. 

    Häufig auftretende Symptome sind: 

    • starke und lange Monatsblutungen 
    • Periodenschmerzen 
    • PMS 
    • Wassereinlagerungen 
    • Brustspannen / Brustschmerzen (insb. 1-2 Wochen vor dem Eintreten der Periode) 
    • Zysten in Eierstöcken und/ oder Brüsten 
    • häufige Kopfschmerzen / Migräne (insb. 1-2 Wochen vor dem Eintreten der Periode)
    • Stimmungsschwankungen
    • Myome 
    • Fetteinlagerungen an Hüften, Gesäß und Bauch und Schwierigkeiten, dieses Fett wieder loszuwerden 
    • Haarausfall
    • Hitzewallungen 
    • Blähungen
    • Müdigkeit, Erschöpfung 
    • Gallenerkrankungen 

    Auch wenn eine Beobachtung der Symptome schon ein relativ aussagekräftiger Indikator für eine Östrogendominanz ist, garantiert sie natürlich keine 100%ige Sicherheit. 

    Wenn Du ganz sicher sein möchtest, kannst Du mittels eines Hormonspeicheltest Dein Östradiol, Progesteron und das Progesteron/Östradiol-Verhältnis testen lassen. Diesen Test kannst Du entweder online bestellen und von zuhause aus durchführen, oder aber beim Frauenarzt nachfragen. Bitte achte aber darauf, diese Werte über den Speichel und nicht über das Blut messen zu lassen, da nur so die frei verfügbaren, aktiven Hormone gemessen werden können. 

     

    EVERYYIN EVERYYN Female Health Estro x Hormones

    Die Hauptursachen einer Östrogendominanz 

    Die Hauptursachen einer absoluten Östrogendominanz: 

    1. Xenoöstrogene/ Hormonaktive Substanzen/ endokrine wirksame Substanzen

    So wird eine Gruppe von ca. 800 Stoffen benannt, welche den eigenen Hormonen sehr stark ähneln und an gleiche Rezeptoren andocken können. So können sie die körpereigenen Hormone imitieren oder deren Funktion durch die Besetzung der Rezeptoren blockieren. Kurz gesagt, sie wirken wie unsere eigenen Östrogene, aber oft viel stärker und aggressiver und ohne die positiven Eigenschaften der körpereigenen Hormone. Sie lassen sich außerdem deutlich schwieriger abbauen, insbesondere in den Mengen, in denen wir sie heutzutage aufnehmen. 

    Vorkommen: 

    Leider ist es heutzutage quasi unmöglich, nicht mit Xenoöstrogenen in Berührung zu kommen, denn sie sind überall: In Kosmetik- und Pflegeprodukten, Wasch- und Putzmitteln, auf konventionellem Obst und Gemüse, Materialien aus Kunststoff, Raumdüften, Parfums und vielem mehr. 

    DO: 

    • Auf Naturkosmetik setzen. Vor allem über die Haut werden hormonwirksame Substanzen sehr gut aufgenommen. 
    • natürliche Reinigungsmittel und Waschmittel verwenden 
    • frische, unverpackte Lebensmittel einkaufen 
    • Lebensmittel in Glas- oder Edelstahlbehältern aufbewahren 

    Tipp: Mit der App „CodeCheck“ kannst Du Deine Kosmetika und Lebensmittel scannen und die Inhaltsstoffe auf hormonwirksame Substanzen überprüfen. 

    DON'T: 

    • Zu viele Lebensmittel, die in Plastik oder Dosen verpackt sind
    • Lebensmittel in Plastikbehältern erhitzen
    • Plastikflaschen und Plastikgeschirr  verwenden


    2. Die Anti-Baby-Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel

    Die Pille und co. führen fast immer zu einer Östrogendominanz, da sie in den meisten Fällen große Mengen an synthetischem Östrogen und Progesteron (Gestagen) beinhalten. Der Körper ist nicht dafür gemacht, diese hohen Mengen synthetischer Hormone auszuscheiden, weshalb die Einnahme zwangsläufig auch noch zu einer Überlastung der Leber und des Darms führt, was die Östrogendominanz zusätzlich verschlimmert. Wenn die Pille die Ursache für Deine Östrogendominanz ist, führt leider kaum ein Weg daran vorbei, Dich nach einer alternativen Verhütungsmethode umzuschauen. 

    Kleiner Reminder: Du kannst nur an 5-6 Tagen im Monat schwanger werden – warum dann dem Körper jeden Tag Hormone zuführen? 

    DO: 

    • Auf alternative Verhütungsmethoden setzen. Es gibt mittlerweile gute Zyklusapps und natürliche Verhütungsmethoden. Schau Dich einfach mal um oder lass Dich von Deinem/Deiner Fraunenarzt/-ärtzin beraten. 

    DON'T: 

    • Auf ein anderes hormonelles Verhütungsmittel umsteigen. Egal auf welchem Weg - die Hormone gelangen immer in die Blutbahn und wirken nie nur lokal. 


    3. Falsche Ernährung

    Die Ernährung ist ebenfalls einer der Haupteinflussfaktoren für eine Östrogendominanz. Die meisten Menschen nehmen heutzutage nicht ausreichend Nährstoffe zu sich. Diese sind aber essentiell für einen gesunden Östrogenstoffwechsel und eine einwandfreie Funktionsweise aller Stoffwechselvorgänge im Körper. 

    Pestizide und Herbizide auf konventionell angebautem Obst und Gemüse sowie Antibiotika und Hormone in Fleisch aus konventioneller Tierhaltung können den Östrogenspiegel negativ beeinflussen. 

    Aber auch andere Lebensmittel, wie Milchprodukte, Koffein, Gluten, Zucker oder entzündungsfördernde Fette, können Entzündungen im Körper fördern, den Blutzuckerspiegel stören, die Leber überlasten und die Hormone aus dem Gleichgewicht bringen. 

    DO: 

    • Auf Bio-Lebensmittel setzen. So gehst Du sicher, keine hormonwirksamen Substanzen wie Pestizide, Herbizide, Steroide oder Antibiotika zu Dir zu nehmen. 
    • Kreuzblütler Gemüse in den Speiseplan einbauen (sämtliche Arten von Kohlgemüse, Kresse, Senf, Rettich etc.). Sie enthalten Senföle, welche in der Lage sind, Östrogen sicher zu verstoffwechseln und die Umwandlung in sichere Metabolite von Östrogen zu gewährleisten. Diese sind auch in unserem Produkt ESTRO x Hormones zu finden.
    • Täglich Leinsamen in den Speiseplan einbauen. Sie enthalten sog. Lignane, die einen positiven Einfluss auf den Östrogenspiegel haben. Aber Vorsicht:  Leinsamen immer frisch mahlen und im Kühlschrank aufbewahren! 

    DON'T: 

    • Kaffee, zu viel Industriezucker, Glutenhaltige Lebensmittel, Alkohol und Milchprodukte.


    4. Überlastung der Entgiftungsorgane 

    Östrogen wird über Leber, Darm und Nieren verstoffwechselt und ausgeschieden. Und alle oben genannten Ursachen für eine Östrogendominanz tragen dazu bei, dass die Entgiftungsorgane überlastet sind. Xenoöstrogene, eine falsche Ernährung und hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille lassen die Entgiftungsorgane auf Hochtouren arbeiten, wodurch der Nährstoffverbrauch zusätzlich erhöht und der Mangel noch größer wird. 

    Da der Darm für die Ausscheidung von Östrogen verantwortlich ist, können insbesondere Darmprobleme sehr häufig mit einer Östrogendominanz in Verbindung gebracht werden. Bei einer Beeinträchtigung des Darms, wie z.B. Verstopfungen oder einem Ungleichgewicht in der Mikroflora, verbleibt das Östrogen zu lang im Körper und gelangt wieder in den Kreislauf des Körpers zurück. 

    DO: 

    • Ballaststoffgehalt in der Ernährung erhöhen: Insbesondere bei Verstopfungen und Problemen mit einem trägen Darm empfiehlt es sich, den Ballaststoffgehalt auf mindestens 30 g pro Tag hochzuschrauben, im Idealfall noch höher.
    • Ausreichend Bewegung und eine Flüssigkeitszufuhr von mind. 2 Litern am Tag. 
    • Bitterstoffe in den Speiseplan einbauen. Sie sind in verschiedenen Gemüsesorten wie z.B. Rosenkohl, Chicorée oder Rucola enthalten, vor allem aber in Kräutern wie Löwenzahn, Rosmarin, Hopfen usw.
      Bitterstoffe unterstützen die Verdauung, indem sie die Bildung von Gallenflüssigkeit, Magensäften und Verdauungsenzymen anregen, wodurch Nährstoffe besser verwertet werden können. Zusätzlich unterstützen sie auch noch die Leber bei der Entgiftung und Östrogenausleitung. 
    • Nahrungsergänzungsmittel: Durch verarmte Böden und die schnelllebige und stressige Zeit in der wir leben, ist es selbst bei einer sehr ausgewogenen Ernährung schwierig, alle Nährstoffe zu decken. Nahrungsergänzungsmittel sind hierfür eine super Lösung.  

     

    DON’T: 

    • Rauchen: Rauchen ist ungesund, das ist nichts Neues. Zigaretten haben viele negative Auswirkungen auf den Körper. Nikotin überlastet die Leber und ist vor allem bei einer Östrogendominanz alles andere als förderlich. 
    • Alkohol: Damit Alkohol abgebaut und ausgeschieden werden kann, arbeitet u.a. die Leber auf Hochtouren. Besonders bei Östrogendominanz brauchst Du eine leistungsfähige Leber, die nicht mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist.


    5. Übergewicht

    Das Fettgewebe ist ein Organ, in dem erhebliche Mengen Östrogen gebildet werden können. Das Enzym „Aromatase” sorgt dafür, dass dort Androgene in Östrogen umgewandelt werden. Dieser Mechanismus ist für einen gesunden Östrogenhaushalt wichtig, kann bei einer zu hohen Fettmasse aber massiv zu einer Östrogendominanz beitragen. 

    DO: 

    • Fettreduktion ist hier logischerweise der Schlüssel. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, sowie regelmäßige Bewegung sind essentiell. 

    DON’T: 

    • Sehr radikale Diäten, insbesondere in Kombination mit exzessiver Bewegung. Diese Kombination löst im Körper zu viel Stress aus, was wiederum kontraproduktiv ist. 

    Die Hauptursachen einer relativen Östrogendominanz 

    1. Stress

    Auch wenn Du es vielleicht nicht hören möchtest: Zu viel Stress ist ein Auslöser für viele körperliche und psychische Probleme und hat einen massiven Einfluss auf die Hormone.

    Und der Mensch ist heutzutage mehr Stress ausgesetzt als jemals zuvor – zwischenmenschliche Probleme, Leistungsdruck, der ständige Blick auf einen Bildschirm, aber auch Diäten, zu viel Zucker, Kaffee und eine falsche Ernährungsweise lösen im Körper  Stressreaktionen aus. Hierbei wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, welches den Körper in eine Art „Überlebensmodus“ versetzt. Ungünstigerweise wird Cortisol aber aus Progesteron gebildet und so geht die Cortisolbildung auf Kosten des Progesterons. Denn im Ernstfall ist dem Körper das Überleben natürlich wichtiger als die Fortpflanzung. 

    Stress kann sich also negativ auf die Progesteronwerte auswirken und ist eine der Hauptursachen für eine relative Östrogendominanz. 

    DO: 

    • Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation
    • Während des Arbeitens Blaulichtfilter-Brillen tragen
    • Für ausreichend Schlaf sorgen 
    • Heilkräuter: Ein zu niedriger Progesteronspiegel lässt sich mit einigen Heilpflanzen unterstützen. Dazu zählen z.B. Mönchspfeffer, Yamswurzel, Schafgarbe oder Frauenmantel. Eine entspannende Wirkung haben z.B. Passionsblume, Zitronenmelisse, Lavendel, Süßholzwurzel oder Johanniskraut. 

    DON'T: 

    • kalorienreduzierte Diäten und zu viel Training meiden: insbesondere in Kombination lösen diese beiden Faktoren eine Stressreaktion im Körper aus. Gesunde Ernährung und Sport sind wichtig, allerdings nicht im Übermaß! 
    • Eine zu hohe Bildschirmzeit: Verbringe nicht zu viel Zeit am Handy oder vor dem Bildschirm und versuche, mindestens 2 Stunden vor dem Schlafen gehen das Handy wegzulegen. 

     

    Wahrscheinlich denkst Du Dir gerade, dass es doch unmöglich ist, all diese Dinge zu ändern. 

    Das wird von heut‘ auf morgen auch nicht passieren und ist auch gar nicht möglich. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass eine Östrogendominanz nicht durch ein Wundermittel (und ganz bestimmt nicht durch Hormonpräparate) in den Griff zu bekommen ist, sondern nur mithilfe einer ganzheitlichen Herangehensweise. Wie bei allem gilt auch hier: die Dosis macht das Gift. So kannst Du versuchen, Schritt für Schritt kleine Dinge in Deinem Alltag zu ändern und die Dosis nach und nach zu verringern.

    Wir hoffen, dass wir Dir mit diesem Blogpost eine Übersicht über dieses komplexe Thema geben konnten und würden uns sehr über Feedback freuen! 



    Quellen: 
    1. Schmidt-Matthiesen, H., Wallwiener, D. (2005). Gynäkologie und Geburtshilfe Lehrbuch für Studium und Praxis. Schattauer GmbH, 10. Auflage.
    2. Sigursch,V. (2007). Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. Georg Thieme Verlag, 4. Auflage.
    3. Aktories, K., Förstermann, U., Hofmann, F.B., Starke, K. (2005). Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, 9. Auflage.
    4. Freimut A.Leidenberger (2014). Klinische Endokrinologie für Frauenärzte. Springer Verlag, 5. Auflage 
    5. E. Nies, S. Werner, J. Gerding, U. Eickmann: Endokrine Disruptoren – Information für eine betriebliche Gefährdungsermittlung. In: Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, 77 (2017) Nr. 9. September 2017, S. 351–362
    6. Literaturübersicht 2.1 Endokrine Disruptoren Beim Europäischen Workshop „Impact of Endocrine Disrupters on Human Health
    7. O’Leary P, Feddema P, Chan K, Taranto M, Smith M, Evans S. Salivary, but not serum or urinary levels of progesterone are elevated after topical application of progesterone cream to pre-and postmenopausal women. Clin Endocrinol (Oxf). 2000;53(5):615-620
    8. Tas M, Kutuk MS, Serin IS, Ozgun MT, Oner G, Ozturk F. Comparison of antiproliferative effects of metformine and progesterone on estrogen-induced endometrial hyperplasia in rats. Gynecol Endocrinol. 2013;29(4):311–314. doi:10.3109/09513590.2012.743010
    9. Tas M, Kutuk MS, Serin IS, Ozgun MT, Oner G, Ozturk F. Comparison of antiproliferative effects of metformine and progesterone on estrogen-induced endometrial hyperplasia in rats. Gynecol Endocrinol. 2013 Apr;29(4):311-4. doi: 10.3109/09513590.2012.743010. Epub 2013 Jan 10. PMID: 23305503.
    10. Meenakumari KJ, Agarwal S, Krishna A, Pandey LK. Effects of metformin treatment on luteal phase progesterone concentration in polycystic ovary syndrome. Braz J Med Biol Res. 2004 Nov;37(11):1637-44. doi: 10.1590/s0100-879x2004001100007. Epub 2004 Oct 26. PMID: 15517078.
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    12. Deziel NC, Yi H, Stapleton HM, Huang H, Zhao N, Zhang Y. A case-control study of exposure to organophosphate flame retardants and risk of thyroid cancer in women. BMC Cancer. 2018;18(1):637. Published 2018 Jun 5. doi:10.1186/s12885-018-4553-9
    13. https://www.niehs.nih.gov/health/topics/agents/endocrine/index.cfm Stand 17.01.2021
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