In diesem Artikel erfährst du...
...welchen Einfluss die Einnahme der Pille auf dein Körpergewicht hat.
...wie sich dein Gewicht durch das Absetzen der Pille verändert.
...wie sich hormonelle Schwankungen auf dein Gewicht auswirken.
...wie intuitives und achtsames Essen deine Gesundheit beeinflussen können.
]]>Die Recherche zum Thema Pille absetzen und Gewicht hat mir großes Kopfzerbrechen bereitet. Weil die Studienlage so anders als erwartet ausfiel, haben wir für einen (nicht repräsentativen) Realitätsabgleich unsere Community bei Instagram nach ihren Erfahrungen gefragt. Es berichten 48% von einer Gewichtszunahme während der Pilleneinnahme, 6% von einer Gewichtsabnahme und 46% haben keine Änderung ihres Gewichtes erfahren durch die Einnahme der Pille. Durch das Absetzen der Pille berichten 22% von einer Gewichtszunahme, 32% von einer Gewichtsabnahme und 45% von keiner Veränderung. Und das ist genau, was ich erwartet hatte und dachte, durch die Studienlage bestätigt zu sehen.
Aber: Tatsächlich herrscht eine große Diskrepanz zwischen der Studienlage und dem Empfinden bzw. der Erfahrungen von Anwenderinnen und Ärzt*innen. Während die Veränderung des Gewichtes mit Einnahme oder Absetzen der Pille laut anekdotischer Evidenz bei jeder zweiten Frau* auftritt, spricht die Studienlage eine andere Sprache: Der Anteil an Frauen*, die durch die Einnahme der Pille zunehmen, bewegt sich im einstelligen Prozentbereich, über Gewichtsveränderungen nach Absetzen der Pille liest man einfach gar nichts. Grund genug, sich mal durch die Studien zu wälzen und der Sache auf den Grund zu gehen.
Von den von uns befragten Kundinnen berichtet jede zweite Person von einer Gewichtszunahme. Laut Studienlage sieht das ganz anders aus. Hier werden bei Personen mit hormoneller Verhütungsmethode im Vergleich zu Frauen* ohne orale Kontrazeptiva nur minimale Unterschiede in der Gewichtsentwicklung gefunden und diese auch nur bei einem geringen, einstelligen Prozentsatz. Die Gewichtsänderungen befinden sich im Bereich von 0,3 - 2 kg und werden als physiologische Gewichtsschwankung oder normale Gewichtszunahme in der Pubertät relativiert. Der Zeitraum, in dem das Gewicht beobachtet wurde, unterscheidet sich stark. Für die Transparenz und Meinungsbildung darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass es sich hierbei vornehmlich um Herstellerstudien handelt.
Es ist fraglich, ob Frauen*, die durch die Pille eine starke ungewollte Gewichtszunahme erfahren, weiterhin mit der Pille verhüten und somit für die Follow-ups der Studien nicht eher verloren gehen (3). Ob es sich bei den verwendeten Präparaten um Kombinationspillen oder reine Gestagenpillen handelt, macht zumindest keinen Unterschied (5).
Obwohl der Überblick über die Datenlage eher vermuten lässt, dass die Pille keinen Einfluss auf das Gewicht hat, wird dieses Phänomen dennoch von Anwender*innen und auch Ärzt*innen gehäuft berichtet. Tatsächlich steht Gewichtszunahme neben Gewichtsverlust auch als mögliche Nebenwirkung in der Packungsbeilage der Pille. Es werden auch verschiedene Ursachen diskutiert. Zum einen könnte die Gewichtszunahme mit einem veränderten Wasserhaushalt erklärt werden, indem die Pille Einfluss auf das Renin-Angiotensin-System hat. Dieses regelt die Verteilung der Körperflüssigkeiten. Eine Stimulierung dieses Systems führt dazu, dass weniger Wasser über die Nieren ausgeschieden wird (4). Dies kann zu Wasseransammlungen im Körper führen und somit das Gewicht erhöhen.
So schlüssig, wie diese Erklärung klingt, gibt es aber auch Studien, die das genaue Gegenteil zeigen. Auch wenn hier insgesamt ebenfalls kaum Änderungen des Gewichts gemessen wurden, so wurde aber festgestellt, dass, wenn es zu minimalen Zunahmen kam, diese nicht durch Körperwasser, sondern einen erhöhten Körperfettanteil zustande kamen (6). Ursächlich hierfür könnte die Auswirkung der Pille auf das Essverhalten haben.
Cholezystokinin ist ein Hormon des Magen-Darm-Trakts und unter anderem für die Auslösung des Sättigungsgefühls zuständig. Die Pille hemmt die Ausschüttung von Cholezystokinin und führt dazu, dass zum einen die Sättigung gehemmt wird und zum anderen der Appetit größer ist (7). Mehr Appetit, mehr Nahrungsaufnahme, mehr Gewicht.
Sehr spannend ist auch die Auswirkung der Pille auf das Essverhalten. Eine Studie konnte feststellen, dass Pillenanwenderinnen mehr Energie aus Fett, dafür weniger aus Kohlenhydraten zu sich nehmen. Die Gesamt-Energieaufnahme war dabei gleich, die unterschiedliche Zusammensetzung der Ernährung könnte sich aber auf Appetit, Hunger und Verwertung der Nährstoffe auswirken (8).
Eine Nebenwirkung der Pille, die auch im Beipackzettel der Präparate steht, ist eine temporäre Schilddrüsenunterfunktion (9). Ein typisches Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Zunahme von Körpergewicht. Durch eine Ernährung, die die Funktion der Schilddrüse unterstützt und beispielsweise reich an Selen und Jod ist, könnten Symptome der Unterfunktion abgeschwächt bzw. im Umkehrschluss bei einer ungünstigen Ernährung verstärkt werden. Eventuell ließe sich hier eine Erklärung für die unterschiedliche Wirkung der Pille auf das Körpergewicht finden. Da es hierzu aber keine Studien gibt, bleibt das Spekulation. Im Magazin kannst du noch mehr über die Auswirkungen der Pille auf die Stoffwechselorgane lesen.
Wenn es durch die Einnahme der Pille keine generelle Gewichtszunahme gibt, sollte sich nach dem Absetzen auch nicht viel ändern, oder?
Dennoch berichten viele Anwender*innen (in unser kleinen nicht repräsentativen Umfrage ja immerhin ein Drittel) von einem Gewichtsverlust nach dem Absetzen der Pille. Dies könnte mit den oben beschriebenen Phänomen zusammenhängen, die durch das Absetzen reversibel sind: Wassereinlagerungen gehen zurück, das Essverhalten ändert sich oder die Funktion der Schilddrüse normalisiert sich. Eventuell wird mit dem Absetzen der Pille auch eine bewusste Entscheidung für mehr Gesundheit getroffen, die sich auch auf andere Bereiche wie Ernährung und körperliche Bewegung auswirkt. Studien gibt es hierzu unseres Wissens keine.
Einige Frauen berichten von einer Gewichtszunahme nach Absetzen der Pille. Tatsächlich gibt es keine Studien, die die Veränderung des Gewichtes nach Absetzend der Pille bestätigen oder gar erklären. Eine mögliche Begleiterscheinung durch das Pille absetzen ist jedoch eine Östrogendominanz.
Nach dem Absetzen muss sich der natürliche Hormonhaushalt regulieren. Dies kann mindestens 3 Monate dauern, aber auch noch bedeutend länger anhalten (10). Verbunden damit sind verschiedene Hormonschwankungen mit verschiedenen typischen Symptomen.
Nicht unüblich ist ein Ungleichgewicht im Östrogen-Progesteron-Haushalt. Nach dem Absetzen der Pille kann es sowohl bei der körpereigenen Östrogen- als auch der Progesteronproduktion zu einem Mangel kommen. Wird dabei im Verhältnis zu wenig Progesteron zu Östrogen gebildet, liegt eine indirekte Östrogendominanz vor.
Andererseits kann es passieren, dass der sensible Hormonhaushalt mit einer überschießenden Produktion reagiert und es zu einem direkten Östrogenüberschuss kommt.
Beide Varianten haben die gleichen Symptome. Und eines der Symptome von Östrogenüberschuss und Progesteronmangel ist eine Gewichtszunahme.
Möchtest du also verhindern, dass sich dein Gewicht nach Absetzen der Pille ändert, ist es sinnvoll, deinen Körper bei der Regulierung des Hormonhaushaltes zu unterstützen. An erster Stelle sollte hier eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung, körperlicher Aktivität und einem guten Stressmanagement stehen. Sinnvoll unterstützen kannst du deine Organe mit perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmten Nahrungsergänzungsmitteln. Hier möchten wir dir sehr unsere Produkte reset und balance ans Herz legen, die wir genau dafür mit viel Bedacht und Expertise entwickelt haben.
Sollte die Befürchtung, dass sich dein Gewicht durch das Absetzen der Pille ungewollt ändern können, dich davon abhalten, die Pille abzusetzen, möchten wir dir eine Ernährungsweise ans Herz legen, mit der du dir langfristig und ganzheitlich etwas gutes tust: Intuitives Essen oder achtsames Essen.
Dein Ernährungsverhalten wurde mit dem ersten Tag deines Lebens geprägt. Die allererste Muttermilch hat dir nach deiner Geburt in einer kalten, grellen, lauten Umgebung das Gefühl von Wärme, Sicherheit und Liebe vermittelt. Essen schenkt uns seitdem Sicherheit, ist ein Merkmal unserer sozialen Strukturen und unserer Kultur. So kann ein bestimmtes Gericht oder eine Mahlzeit auch im Erwachsenenalter noch das Bedürfnis nach Liebe, sozialem Kontakt, Sicherheit oder Frieden befriedigen. Auch für ungünstiges Ernährungsverhalten wird der Grundstein in der Kindheit gelegt: vom Kinderarzt gibt es einen Bonbon als Belohnung, eine Brezel im Kinderwagen verschafft den Eltern mehr Zeit beim Einkauf, “Wenn du jetzt lieb bist, bekommst du nachher noch ein Eis”. Essen tröstet, Essen vertreibt Langeweile, Essen belohnt - und diese erlernten, unterbewussten Muster bleiben uns auch als Erwachsene erhalten, solange wir sie nicht in Frage stellen.
Hast du mal darüber nachgedacht, in welchen Situationen du isst? Passiert das ausschließlich, wenn dein Magen knurrt und dir dein Körper so zu verstehen gibt, dass du Hunger hast? Oder gehörst du zu den Personen, die nach einem stressigen Tag alle Viere von sich strecken und sich mit einer großen Süßigkeit belohnen? Isst du tagelang vielleicht gar nichts, wenn du Deadlines hinterherrennst? Wie ist es, wenn du unangenehme Aufgaben zu bewältigen hast? Begleitet dich dabei eine Tüte Chips oder Gummibärchen? Und das klassische Beispiel, das in Film und Fernsehen nur zu gern klischeehaft aufgegriffen wird - Liebeskummer - was macht der mit deinem Essverhalten?
Ernährung kann verschiedenste Bedürfnisse befriedigen. Und das ist prinzipiell erstmal nichts Schlechtes, solange du dir dessen bewusst bist. Denn sobald du dir über unbewusste Muster bewusst bist, kannst du diese unterbrechen und dir neue Muster stricken, die besser zu dir und deiner Gesundheit passen. Ein stabiles, zufriedenstellendes Gewicht ist nicht hauptsächlich die Folge einer optimierten Nährstoffzusammensetzung, Kalorien zählen oder Disziplin in einer Diät. Ein positives Körpergefühl und ein gesunder Körper beginnen im Kopf mit einem bewussten Ernährungsverhalten, das Schwankungen akzeptiert und Bedürfnisse wie Wertschätzung, Trost oder Sicherheit nicht mit Hunger verwechselt. Wenn du deine Ernährung wertschätzt, kannst du auch deinen Körper und seine ganz eigene individuelle Form wertschätzen.
Intuitives Essen füllt ganze Ratgeber. In den Referenzen findest du ein paar Tipps zum Weiterlesen.
Um es runterzubrechen: Werde dir über deine Bedürfnisse bewusst. Wenn du Appetit verspürst, überlege dir, aus welchem Grund du gerade essen möchtest. Oftmals gibt es viel bessere Alternativen. Das Bedürfnis nach Ruhe oder Frieden kann zum Beispiel durch eine Meditation erfüllt werden. Sicherheit und Wärme bietet auch ein heißes Bad, Trost ein Telefonat mit einer*einem guten Freund*in. Ablenkung bieten auch Bücher, Sport oder ein Spaziergang. Tanzen oder singen können vom Essen ablenken, Stress reduzieren und die Laune heben. Oftmals reicht schon ein kurzes bewusstes Innehalten, um emotionalen Hunger von tatsächlichem Hungern zu unterscheiden. Wichtig ist, dass du herausfindest, was deine Bedürfnisse befriedigt und für dich gut umsetzbar ist. Natürlich ist die Änderung eines jahrzehntelang erlernten Verhaltens nicht so einfach umgesetzt. Aber jeder kleine Schritt bringt dich einem intuitiven Essverhalten näher. Wenn du Unterstützung wünschst, findest du mittlerweile viele Ernährungsberater*innen, die mit Achtsamkeit und systemischer Beratung arbeiten.
Hand in Hand mit einer intuitiven Ernährung geht Achtsamkeit beim Essen. Durch Achtsamkeit lernst du deine Bedürfnisse und Muster kennen. Durch achtsames Essen gibst du deiner Ernährung zusätzlich die Wertschätzung, die sie verdient - und legst so den ersten und nachhaltigsten Stein für eine gesunde Ernährung und die Akzeptanz deines Körpers.
Achtsames Essen ist kein Zauberwerk. Grundregel: Benutze deine Sinne. Nimm deine Mahlzeiten wahr - mit den Augen, mit der Zunge, mit der Nase, mit den Ohren. Bunte, frische, farbenfrohe Lebensmittel und Speisen versorgen dich nicht nur mit gesunden Nährstoffen, sondern bereiten auch optisch Freude und Befriedigung. Ein schön angerichteter Teller und ein gedeckter Tisch machen Appetit und befriedigen schon vor dem ersten Bissen verschiedenste Bedürfnisse. Ausgiebiges Kauen, langsames Essen und Pausen beim Essen ohne Ablenkung ermöglichen dir die Wahrnehmung deines Sättigungsgefühles.
Ein bewusstes Sättigungsgefühl verhindert, dass du unbewusst zu viel oder zu wenig isst und ermöglicht stattdessen, dass du genau das zu dir nimmst, was dein Körper benötigt.
]]>Disclaimer: Unsere Empfehlungen können sich nur an gesunde Personen richten und ersetzen keinen ärztlichen Rat bei Grunderkrankungen. Es gibt verschiedene Faktoren wie beispielsweise Medikamenteneinnahme, Erkrankungen oder mentale Verfassungen, die die Ernährung beeinflussen. Hier darfst und solltest du dir professionelle Unterstützung holen, die mit dir zusammen den für dich besten Weg findet.
Und bitte denke daran: Menschen wie Körper sind vielfältig - Gesundheit, Schönheit und vor allem dein Wert definiert sich nicht durch einen Schenkelumfang, sichtbare Bauchmuskulatur oder eine Poform!
In diesem Artikel erfährst du...
...welche Phasen des Menstruationszyklus es gibt und was in diesen im Körper passiert.
...welche inneren und äußeren Zeichen dir durch Beobachtung deine Zyklusphase verraten.
...worauf du bei der Beobachtung deiner Körperzeichen achten solltest.
]]>Um Orientierung für Forschungsfragen und ärztliche Untersuchungen zu schaffen, werden Richtwerte benannt und Modell-Zyklen entworfen. Genau so ein Modell ist das 28 Tage-Modell für einen durchschnittlichen Menstruationszyklus. Ein schöner praktischer Wert für Berechnungen - der für die meisten Menstruierenden gar nicht zutrifft. Tatsächlich dauert der Zyklus bei 60-80% der Menstruierenden nämlich 21-34 Tage. Und als gesund wird sogar ein Zyklus von 21-45 Tagen angesehen. Inklusive monatlicher Schwankungen. Eine sehr große Spannweite also. “Eisprung am 14. Zyklustag” ist somit auch eher eine pauschalisierte Angabe, um die ungefähre Zyklusphase zu bestimmen.
Schön und gut, aber woher weißt du denn nun, in welcher Zyklusphase du dich befindest? Hierfür gibt es einige Hinweise, die eine genaue Beobachtung deines Körpers voraussetzen. Mit ein bisschen Übung kannst du dann aber ziemlich genau beurteilen, ob du dich vor oder nach deinem Eisprung befindest. Wir fassen sie für dich zusammen.
Der Menstruationszyklus startet mit dem ersten Tag der Menstruationsblutung. In dieser Zeit wird die abgestorbene Schleimhaut aus der Gebärmutter ausgestoßen und landet mit Blut und Vaginalsekret in deinem Periodenprodukt. Und ja, auch die unbefruchtete Eizelle ist da irgendwo dabei. Östrogen- und Progesteronlevel sind während der Menstruation niedrig.
Hast du eigentlich einen Überblick darüber, was für Möglichkeiten an Periodenprodukten es so gibt? Wir haben denen einen ganzen Artikel gewidmet, schau gern mal vorbei!
Wenn die abgestorbene Schleimhaut abgestoßen ist, nehmen die Level an FSH und Östrogen zu und Eierstöcke und Gebärmutter gehen in die Proliferationsphase über. In dieser Phase reifen im Eierstock Follikel mit Eizellen heran. Außerdem regeneriert sich die Schleimhaut in der Gebärmutter.
Der stetige Östrogenanstieg führt 24-36 Stunden vor dem Eisprung zu einem starken Anstieg von LH. An seinem Peak wird eine voll ausgereifte Eizelle aus dem Follikel in den Eileiter abgegeben. Auch die Östrogenlevel sind nun am höchsten und sinken nach dem Eisprung ab. Mehr Infos zum Eisprung kannst du im Magazin nachlesen.
Die ersten drei Phasen können als Follikelphase zusammengefasst werden.
Im Eierstock verbleibt der Rest des Follikels, der sich zum Gelbkörper umwandelt und Progesteron produziert. Durch die Progesteron-Wirkung wird die Gebärmutterschleimhaut verdickt. Kommt es im Laufe der nächsten Tage nicht zu einer Befruchtung der Eizelle, verkümmert der Gelbkörper und die Progesteronwerte sinken. Zum Ende der Gelbkörper- (oder auch Luteal)phase erreicht das Östrogen- und Progesteronlevel ein Minimum und die Versorgung der Gebärmutterschleimhaut wird eingestellt. Sie stirbt ab und ein neuer Menstruationszyklus beginnt.
Durch die hormonellen Veränderungen werden nicht nur Prozesse in Eierstöcken und Gebärmutter in Gang gesetzt. Auch die Sekretion von Schleim am Gebärmutterhals (Zervixschleim) und die Form des Muttermundes sowie die Körpertemperatur verändern sich.
Die Menstruation ist kaum zu übersehen, da über 2-7 Tage ein Schleimhaut-Blut-Gemisch ausgestoßen wird. Am Ende sind es etwa 30-60 ml. Solltest du bedeutend länger bluten und das Gefühl haben, dass du sehr viel Blut verlierst (z.B. wenn du alle 1-2h deinen Periodenartikel wechseln musst), lass das ruhig gynäkologisch abklären.
Die Follikelphase schließt direkt an die Menstruation an. Zervixschleim ist in dieser Zeit kaum vorhanden und eher klumpig, trocken und weißlich. Der Muttermund ist geschlossen und ragt weit in die Vagina hinein (also liegt weit vorne Richtung Scheideneingang). Je näher es Richtung Eisprung geht, desto mehr Zervixschleim wird freigesetzt. Dieser wird immer feuchter und klarer. Viel flüssiger, klarer Schleim spricht für den Beginn des fruchtbaren Fensters. Auch der Muttermund wird nun immer weicher und vielleicht kannst du auch wahrnehmen, dass sich die Öffnung vergrößert. Der Muttermund zieht sich immer weiter nach innen zurück. Die Dauer der Follikelphase ist variabel.
Direkt um den Eisprung ist der Schleim zwischen den Fingern spinnbar, d.h. er zieht Fäden. Wenn du deine Basaltemperatur regelmäßig misst, wirst du nun durch den Eisprung einen Anstieg der Temperatur um 0,2 - 0,6°C feststellen können. Bei einigen Personen fällt die Temperatur durch die hohen Östrogenwerte auch kurz vor dem Eisprung noch mal etwas ab. Der Muttermund ist weich und geöffnet. Einige Menstruierende nehmen den Eisprung als ein Ziehen in der Bauchregion wahr - der sogenannte Mittelschmerz. Andere haben sogar starke Schmerzen in dieser Zeit. Du kannst den Zeitpunkt des Eisprungs übrigens auch sehr sicher mit LH-Teststreifen bestimmen. Diese werden in den Urin getaucht und schlagen ab einer bestimmten LH-Konzentration etwa 24-36 Stunden vor dem Eisprung an. Sie eignen sich aber eher als Indikator für den besten Zeitpunkt bei Kinderwunsch oder zur Bestimmung der Zyklusphase als zur Verhütung. Das fruchtbare Fenster beginnt bereits etwa 5 Tage vor dem Eisprung.
Deine Basaltemperatur ist nun etwa 0,2-0,6°C höher als in der Follikelphase. Direkt nach dem Eisprung nimmt die Schleimmenge ab, der Schleim wird dicker und trüb und wird auch als cremig oder klebrig beschrieben. Der Muttermund schließt sich wieder, wird fest und senkt sich in die Vagina ab. Die Länge der Lutealphase ist relativ konstant zwischen 12 und 16 Tagen nach dem Eisprung. Anhand der relativ stabilen Lutealphase kannst du berechnen, an welchem Tag ungefähr dein Eisprung ist, indem du 14 Tage vom ersten Menstruationstag abziehst. Wenn dein Zyklus regelmäßig ist, weißt du nun, wie lang deine Follikelphase ist.
Um deinen Zyklus zu beobachten, brauchst du etwas Übung, Routine und Regelmäßigkeit. Außerdem solltest du einige Dinge beachten.
Temperaturmessung: Für die Temperaturmessung benötigst du unbedingt ein Thermometer mit zwei Nachkommastellen, damit du die Temperaturänderung von 0,2°C richtig beurteilen kannst. Die Temperatur muss noch vor dem Aufstehen gemessen werden. Zuvor solltest du mindestens eine Stunde geschlafen haben. Am sichersten ist die Messung in Vagina oder Anus, der Messort sollte innerhalb eines Zyklus nicht gewechselt werden.
Zervixschleimuntersuchung: Am besten nimmst du den Schleim mit dem sauberen Zeigefinger am Scheideneingang auf, so dass du ihn zwischen Daumen und Zeigefinger verreiben und fühlen kannst, indem du die Finger auf- und zuklappst. Ist dir das unangenehm, kannst du auch Toilettenpapier verwenden und dieses auf- und zuklappen, um die Konsistenz des Sekrets zu beurteilen. Außerdem notierst du dir Farbe und vielleicht auch den Geruch.
Untersuchung des Muttermunds: Am besten gehst du in die Hocke oder stellst ein Bein etwas erhöht auf. Mit zwei sauberen Fingern kannst du nun am Ende deiner Vagine nach deinem Muttermund tasten. Er fühlt sich rundlich an und ist glatter als die Wände der Vagina. Mittig kannst du eine Vertiefung spüren und notieren, wie sich diese anfühlt - weich, hart, geöffnet? Tief in der Vagina oder weiter oben? Benutze während eines Zyklus immer die gleichen Finger und die gleiche Position, um die Lage des Muttermundes richtig beurteilen zu können.
Achte außerdem darauf, nicht nur eines der Merkmale zur Bestimmung der Zyklusphase zu nutzen. Es sollten immer mindestens 2 Zeichen beurteilt werden.
Nach einiger Zeit der Beobachtung deines Zyklus wirst du ein gutes Gefühl für deinen Körper bekommen und kannst gut einschätzen, in welcher Zyklusphase du dich befindest. Beachte aber bitte, dass diese Art der Beobachtung nicht als Verhütungsmethode gedacht ist, sondern der natürlichen Familienplanung dient - also eher einem Kinderwunsch entgegenkommt. Denn der Zyklus und seine Merkmale sind sensibel! Exzessiver Sport, starker Stress, Schichtarbeit oder durchtanzte Nächte, eine Reise mit Zeitverschiebung, Infekte etc. beeinflussen nicht nur die Körpertemperatur, sondern auch den Zyklus. Wenn du nicht schwanger werden möchtest, ist es empfehlenswert zu verhüten.
]]>In diesem Artikel erfährst du...
...wie Östrogenmangel, Progesteronmangel und Östrogendominanz verursacht werden, welche Symptome es gibt und was du tun kannst.
...was Phytoöstrogene und Phytoprogesterone sind.
...wie Cremes dir bei der Balance deines Hormonhaushaltes helfen können.
...welche Inhaltstoffe rise&shine enthalten, welche Wirkung sie haben und wie sie dir und deinem Hormonnhaushalt nützlich sein können.
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Physiologisch kommt es z.B. nach der Schwangerschaft, während der Stillzeit, postmenopausal und auch in der Perimenopause, also der Zeit vor der Menopause, zu einem Abfall von Östrogenen. Nach dem Absetzen der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel ist das sensible Gleichgewicht durch die synthetischen Hormone oft durcheinander und muss sich erst regenerieren. Aber auch durch schwerwiegende Ursachen wie Unterernährung, Mangelernährung, Fehlfunktion oder Entfernung der Eierstöcke oder Nebenniereninsuffizienz kommt es zu einer verringerten Bildung der Sexualhormone. Und wusstest du, dass auch exzessiver Sport oder Hochleistungssport die Produktion von Östrogenen hemmen kann?
Die Folgen eines Östrogenmangels sind vielfältig. Am auffälligsten ist wohl ein unregelmäßiger Zyklus, eine ausbleibende Periodenblutung oder ein unerfüllter Kinderwunsch durch das Ausbleiben des Eisprungs. Da Östrogene aber auch für die gesunde Funktion der Scheidenflora verantwortlich sind, kann sich ein Mangel hier sehr unangenehm äußern. Scheidentrockenheit, Scheidenpilze oder Harnwegsinfektionen sind nur die Spitze des Eisberges an Beschwerden, die sich auf die Psyche, die Libido und die Erregbarkeit auswirken können. Äußerlich macht sich Östrogenmangel durch trockene Haut und eine vorzeitige Hautalterung bemerkbar.
Du selber kannst deinen Körper unterstützen, zu seinem Gleichgewicht zurückzufinden. Hilfreich ist hier ein gesunder, aktiver Lebensstil, der Alkohol, Nikotin und Zucker meidet. Eine ausgewogene, mikronährstoffreiche, pflanzenbasierte Ernährung stellt sicher, dass du ausreichend mit Nährstoffen versorgt bist, die die normale Funktion deiner Stoffwechselorgane wie z.B. Leber, Nebennieren und Schilddrüse gewährleisten. Lebensmittel, die reich an Phytoöstrogenen sind, können dein Hormongleichgewicht begünstigen. Versuche also, Soja, Leinsamen, Sesam, Kohl und Co. täglich in deinen Speiseplan einzubauen. Zur Unterstützung kannst du auch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen, die genau auf den Bedarf bei Östrogenmangel abgestimmt sind. Gegen äußere Beschwerden können Cremes mit Östrogenen oder Phytoöstrogenen zum Einsatz kommen. Am wenigsten leicht fällt uns aber vermutlich, Stress zu reduzieren. Dies ist für normal funktionierende Nebennieren wichtig. Versuche also, deinen Alltag zu entschleunigen und regelmäßige Ruheoasen zu schaffen. In unserem Artikel speziell zu Östrogenmangel findest du noch viele weitere Informationen.
Progesteronmangel macht sich vor allem durch eine verkürzte Lutealphase bemerkbar und ist einer der Hauptgründe, warum Menschen ungewollt kinderlos bleiben. Die Einnistung und Entwicklung der befruchteten Eizelle ist durch den Mangel an Progesteron sehr erschwert. Neben Unfruchtbarkeit und Libidoverlust sind es besonders Symptome des PMS, starke Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Schmierblutungen in der Lutealphase, die auf einen Progesteronmangel hindeuten. Auch eine langfristige Gewichtszunahme kann eine Folge sein.
Physiologisch tritt ein Progesteronmangel in der Perimenopause und nach der Menopause auf. Die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln kann auch im Progesteronhaushalt für Durcheinander sorgen. Durch die Entfernung der Eierstöcke oder eine Nebennierenfunktionsstörung (auch bei chronischem Stress) kann es zum Mangel an Sexualhormonen kommen. Der Progesteronanstieg ist eng mit dem Östrogenlevel verknüpft. Deshalb führen Unregelmäßigkeiten im Östrogensystem auch oftmals zu einem Mangel an Progesteron, beispielsweise wenn der Eisprung verspätet oder gar nicht eintritt. Bei einer Östrogendominanz ist verhältnismäßig weniger Progesteron vorhanden. Die Beschwerden einer Östrogendominanz gehen also oftmals mit den typischen Symptomen des Progesteronmangels einher.
Stressreduktion, gesunder Lebensstil, Bewegung und eine frische, nährstoffreiche Ernährung, die täglich auch Volkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse einbezieht, sind das A und O, um den Körper zu unterstützen. Mönchspfeffer und Yamswurzel können eine sinnvolle Nahrungsergänzung sein und auch Cremes mit Progesteron oder Phytoprogesteron können Beschwerden lindern. Lies mehr zum Thema Progesteronmangel in unserem Magazin.
Östrogen macht strahlend, rosig und erhöht die sexuelle Lust. Ein Zuviel, ein Östrogenüberschuss also, hat jedoch leider wenig sexy Begleiterscheinungen. PMS, PMDS, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen und Brustspannen sind nur einige der Symptome, die durch ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron auftreten. Periodenschmerzen und eine lange oder sehr starke Blutung sind ebenfalls klassische Zeichen für ein Zuviel an Östrogen.
Physiologisch kann es zu Beginn der Wechseljahre zu einer Östrogendominanz kommen und auch die Antibabypille bringt den Östrogenhaushalt durcheinander. Starkes Mehrgewicht führt zu vermehrter Bildung von Östrogenen im Fettgewebe und eine ungünstige, nährstoffarme Ernährung reich an Milchprodukten kann zu einem Überschuss an Östrogenen führen. Chronischer Stress ist ein wichtiger, oft unbewusster Faktor für ein Ungleichgewicht der Hormone. Und noch weniger bewusst sind uns wohl die sogenannten Xenoöstrogene oder endokrine Disruptoren, also Substanzen in Nahrung, Kosmetik, Reinigungsmitteln und Haushaltsgegenständen, welche eine Hormonwirkung haben.
Wir wiederholen uns, wenn wir schreiben: Stress reduzieren, Sport treiben, gesunde, pflanzenbasierte Ernährung, Alkohol und Nikotin meiden, ausreichend schlafen. Aber es sind nun mal die wichtigsten Einflussfaktoren, die wir haben, um unseren Körper zu unterstützen und das Gleichgewicht im Hormonsystem aufrechtzuerhalten. Es klingt paradox, aber auch bei Östrogendominanz ist es sinnvoll, auf Phytoöstrogene in der Ernährung wert zu legen. In unserem Artikel zu Östrogendominanz erhältst du noch mehr Informationen zum Thema.
Pflanzen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, welche in ihrer Struktur den menschlichen Östrogenen und Progesteronen ähneln. In der Pflanze haben sie Funktionen als z.B. Farbstoffe, Bitterstoffe oder Abwehrstoffe.
Im menschlichen Körper können sie an den gleichen Rezeptoren binden, wie die körpereigenen Hormonen.
Phytoöstrogene sind östrogenähnliche Pflanzenstoffe. Sie binden an Östrogenrezeptoren und haben so entweder eine östrogen-ähnliche Wirkung oder konkurrieren mit körpereigenen Östrogenen, was beispielsweise bei Östrogenüberschuss oder östrogenbedingten Erkrankungen sinnvoll ist. Phytoöstrogene haben meist eine geringere und mildere Wirkung als synthetische oder körpereigene Hormone. Gut erforscht sind die Gruppe der Isoflavone mit den Vertretern Genistein und Daidzein aus beispielsweise Soja und Rotklee. Diese können u.a. erfolgreich bei Osteoporose eingesetzt werden(1). Außerdem zählen die Lignane aus z.B. Sesamsaat und Leinsamen zu den Phytoöstrogenen. In der Nahrung findet man Phytoöstrogene vor allem in Hülsenfrüchten, Saaten und Getreide. Auch viele Obst- und Gemüsesorten enthalten östrogen-ähnliche Substanzen. In der Naturheilkunde werden u.a. auch Hopfen und Salbei verwendet.
Zu den Phytoprogesteronen gehören z.B. Diosgenin aus Yams oder das Apigenin aus Mönchspfeffer. Diosgenin dient als Rohstoff zur Herstellung von oralen Verhütungsmitteln. Mönchspfeffer ist eines der häufig bei Zyklusschwankungen und Zyklusbeschwerden verschriebenen pflanzlichen Arzneimittel.
Werden diese Substanzen nun über die Nahrung oder als Nahrungsergänzung verzehrt, durchlaufen sie den normalen Verdauungsweg. Sie werden im Darm resorbiert und über die Pfortader zur Leber transportiert. Dort erfolgt ein weiterer Abbau, so dass ein großer Teil der Wirkstoffe dem Körper gar nicht mehr zur Verfügung steht. Besonders relevant ist dieser sogenannte First-Pass-Effekt bei oral eingenommenen Medikamenten, da er die Wirksamkeit eines Medikamentes deutlich beeinflusst. Auch bei der Einnahme von Hormonpräparaten kommt der Effekt zu tragen. Durch die Verwendung von Hormoncremes kann man den First-Pass-Effekt umgehen und die Wirkstoffe zusätzlich genau dort auftragen, wo sie benötigt werden. Man nennt diese Art der Aufnahme transdermale Aufnahme, bei der die Wirkstoffe über die Blut- und Lymphbahn im Körper verteilt werden.
Ein weiterer Vorteil von Cremes ist die Wirkung von ätherischen Ölen, die der Creme zugesetzt werden können und so im Sinne der Aromatherapie über die Atemwege aufgenommen werden können. Außerdem können Cremes natürlich nicht nur innerlich wirken, sondern auch direkt äußerlich pflegen.
Damit du deinen Hormonhaushalt ganzheitlich unterstützen kannst, haben wir zusätzlich zu unseren Nahrungsergänzungsmitteln zwei Cremes für die äußerliche Anwendung entwickelt. Diese kannst du zusätzlich zu unseren anderen Produkten anwenden. Und wenn du bisher eher ungern Kapseln schluckst, dann könnten rise&shine nun deine Game-Changer sein.
rise ist deine Creme mit Phytoöstrogenen, wenn du unter Beschwerden des Östrogenmangels leidest. Wir haben darauf geachtet, eine Rezeptur zu wählen, die dich bei deinen Beschwerden unterstützt und gleichzeitig auch von außen ideal pflegt. So finden bei uns Sheabutter, Macadamiaöl und Mandelöl den Weg in die Tube.
Wo Phytoöstrogen drauf steht, gehört auch Phytoöstrogen rein. Wir haben deshalb eine Auswahl von Pflanzenextrakten gewählt. Einige davon kennst du bereits aus unseren Nahrungsergänzungsmitteln. Sie haben aber auch in Hautpflegeprodukten tolle Wirkungen gezeigt:
Densorphin ist ein Wirkkomplex, welcher Mönchspfeffer enthält. Der Hersteller hat seinen Wirkkomplex getestet und nachweisen können, dass Densorphin zum einen die Hautelastizität verbessert und zum anderen die DHEA-Synthese in der Haut stimuliert (2). DHEA ist das Hormon, aus welchem die Sexualhormone gebildet werden. Es konnte gezeigt werden, dass Hautzellen selbst zur Herstellung von Sexualhormonen aus DHEA fähig sind. So kann deren Konzentration direkt in den Hautzellen reguliert werden. Sie binden in der Haut an Rezeptoren und beeinflussen dort verschiedene Prozesse wie z.B. Hautalterung oder Erneuerung der Haut. Außerdem ist DHEA ein Gegenspieler von Cortisol und hat so Einfluss auf die Stresstoleranz. Es verbessert die Stimmung und die Denk- und Konzentrationsfähigkeit
Der Wirkstoffkomplex proYOUTH ist ein wahrer Schatz an verschiedenen Pflanzenextrakten. Neben dem Hauptbestandteil Akebia quinata enthält proYOUTH Extrakte aus Traubensilberkerze, Japanischem Staudenknöterich, Chinesischer Engelwurz, Yamswurzel, Leberwurstbaum, Kudzu und Rotklee. Außerdem sind Soja-Isoflavone enthalten. Auch der Hersteller von proYOUTH hat seinen Wirkstoff verschiedenen Untersuchungen unterzogen. Er konnte zeigen, dass drei wichtige Prozesse der Hautalterung (Glykation, Collagenase und Oxidation) gehemmt wurden. Außerdem bewirkte die Anwendung von Cremes mit 2% proYOUTH kurzfristige und langfristige feuchtigkeitsspendende Wirkung sowie eine Reduzierung des Wasserverlustes über die Haut. Wir haben in rise 4% proYOUTH eingesetzt (3).
Sojaisoflavone haben wir in die Rezeptur gebracht, da sie in Studien durch Östrogenmangel bedingte Hautbeschwerden reduzieren konnten. Dazu gehören z.B. trockene oder raue Haut, Faltenbildung oder nachlassende Elastizität (4). Sie enthalten genau wie Leinsamen auch Phytoöstrogene. In Leinsamen ist das ein Lignan mit dem komplizierten Namen Secoisolariciresinol Diglucosid. Dieses hat östrogenregulierende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung (5,6) und passt somit bestens zu rise.
Und als wären das nicht schon genug gute Nachrichten für deine Haut, setzen wir mit Reverskin noch einen drauf: Reverskin stimuliert die Zellerneuerung, glättet und verdichtet die Haut, wirkt gegen Fältchen und schützt vor oxidativem Stress und UV-Strahlung (7). Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Ecdysteroide, Polyphenole und Monosaccharide des Farngewächses Microsorum grossum (8).
Als Bonbon haben wir rise noch Vitamin E zugesetzt und das ätherische Öl von Zitronengras, das in der Aromatherapie zur Stimmungsaufhellung und Konzentrationsförderung eingesetzt wird.
shine ist deine pflanzliche Alternative zu Progesteroncremes, wenn du Beschwerden eines Progesteronmangels hast. Da rise am besten in der Lutealphase verwendet wird, haben wir die Creme mit ein paar besonderen Fähigkeiten ausgestattet.
Da viele Menstruierende in der Zeit vor der Periode eher schlecht schlafen und eine niedrigere Stressresilienz haben, duftet shine ganz entspannend nach Lavendelöl. Ätherisches Lavendelöl wird in der Aromatherapie nicht nur bei Stress und zur Angstlösung eingesetzt, sondern entspannt auch den Darm von Blähungen und den Uterus von Schmerzen - ein Geschenk für einen vom prämenstruellen Syndrom geplagten Unterbauch (9,10).
Schmerzen und Krämpfen kannst du mit dem in shine enthaltenen Cannabidiol entgegenwirken. Trage shine dafür am besten auf deinen unteren Bauch oder die Innenseite der Oberschenkel auf. Cannabidiol kann an körpereigene Cannabinoidrezeptoren binden und so Schmerzen regulieren.
Bei Stress darf natürlich ein Adaptogen nicht fehlen und da setzen wir auf die im Ayurveda bewährte Schlafbeere, besser bekannt als Ashwagandha. Adaptogene sind Substanzen, die den Körper resistenter gegen Stressoren, also innere und äußere stressverursachende Reize, machen. Außerdem kann es in Cremes vor oxidativem Stress schützen, die Hautbarriere stärken und sowohl Anti-Aging als auch antimikrobielle Effekte zeigen (11).
Als Phytoprogesteron haben wir Yamswurzel eingesetzt. Yams enthält das gut erforschte Diosgenin, welches wegen seiner guten Wirksamkeit zur Herstellung von hormonellen Verhütungsmitteln und Hormonen dient (12).
Verwöhnen kommt natürlich auch nicht zu kurz bei shine. Auch in dieser Rezeptur pflegen Sheabutter, Macadamianuss und Mandelöl deine Haut.
Östrogendominanz geht oft einher mit einem Progesteronmangel. Also kann es deinem Hormongleichgewicht auf jeden Fall helfen, wenn du dein Progesteronlevel anheben kannst. Außerdem ist es bei Östrogendominanz hilfreich, einen Wettbewerber um die Rezeptoren mit ins Rennen zu bringen - in diesem Fall rise. Körpereigene Östrogene binden an Östrogenrezeptoren und verursachen dadurch für Östrogene spezifischen Effekte. Phytoöstrogene können ebenfalls an Östrogenrezeptoren binden, haben aber dort nicht immer den gleichen Effekt wie die Östrogene. Außerdem signalisieren sie dem Hormonkreislauf, dass genug Östrogene vorhanden sind und die körpereigene Produktion reduziert werden kann. Was also paradox klingt - ich nehme Phytoöstrogene bei Östrogenüberschuss - kann zu einer Regulation des Hormonhaushaltes führen.
In diesem Artikel erfährst du…
…was die Darmflora ist
…welchen Einfluss eine gesunde Darmflora auf deine Gesundheit hat
…was Ballaststoffe sind und was sie mit der Darmflora zu tun haben
…wie unsere Produkte flora daily und flora pro deinen Darm etwas Gutes tun können
]]>Unter dem Mikrobiom versteht man strenggenommen das Erbgut aller Bakterien, Viren und Pilze, die auf oder in uns leben - auf der Haut, im Mund, in der Lunge oder eben im Darm. Der Dickdarm ist hier scheinbar der beliebteste Aufenthaltsort für diese Mikroorganismen: mehr als 99 % des Mikrobioms findet man hier. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Mikrobiom (oder korrekter die Mikrobiota) oftmals umgangssprachlich mit der Darmflora gleichgesetzt wird. Pro Gramm Stuhl findet man geschätzt 100 Milliarden koloniebildende Einheiten Bakterien. Noch erstaunlicher: Die gesamte Masse an Mikroorganismen wiegt am Ende nur etwa ein halbes Kilo. (1)
Die genaue Zusammensetzung der Darmmikrobiota ist bisher nicht bekannt und auch über die genaue Anzahl von Bakterienarten herrscht keine Einigkeit. Man spricht von mindestens 100 - 1000 Bakterienarten, manche Quellen nennen 3000 identifizierte Arten. Klar ist, dass das Mikrobiom individuell einzigartig ist und sich im Laufe des Lebens auch stark verändert. Außerdem gibt es sehr viele Anhaltspunkte, welche Zusammensetzungen der Gesundheit eher zuträglich sind und dass eine sogenannte Dysbiose, also ein gestörtes Verhältnis der gesundheitsförderlichen zu den eher schädlichen Bakterien, Erkrankungen verursachen kann. Insgesamt hat das Darmmikrobiom erstaunlich viele Aufgaben, die den Stoffwechsel beeinflussen, den Organismus schützen oder auch zum normalen Aufbau der Organe beitragen. Beispielsweise kann das Darmmikrobiom:
Wichtig ist laut aktuellen Wissenstands nicht, wie genau dein Mikrobiom aufgebaut ist - es ist sogar individuell unterschiedlich. Wichtig ist, dass die Bakterien in einem günstigen Verhältnis zueinander vorkommen. Vereinfacht gesagt: Die guten Bakterien sollten in der Überzahl bleiben. Es gibt verschiedene Ursachen, warum das Darmmikrobiom in ein Ungleichgewicht gerät. Das kann die Einnahme eines Antibiotikums sein, eine Darmerkrankung, eine ungesunde Ernährung und Stress und vermutlich beides auch meist zusammen, zu viel Zucker, zu viel Alkohol, Nikotin und andere Nahrungs- und Umweltgifte und auch die Einnahme von Hormonpräparaten wie z.B. die Anti-Baby-Pille.
Bemerkbar macht sich die gestörte Darmmikrobiota am offensichtlichsten durch Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall, Verstopfungen oder das leaky gut-Syndrom. Aber auch andere Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit einer gestörten Darmflora, da die einzelnen Lebensbereiche der Mikroorganismen in Austausch miteinander stehen. Man nennt diese Verbindungen Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse, Mikrobiom-Darm-Haut-Achse, Mikrobiom-Darm-Lungen-Achse und Mikrobiom-Darm-Mund-Achse. So stehen Erkrankungen wie z.B. Diabetes Typ 2 und seine Risikofaktoren wie Übergewicht, Entzündungsreaktionen oder Insulinresistenz, Lebererkrankungen, Morbus Crohn, neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz sowie Atemwegserkrankungen oder auch Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis in direktem Zusammenhang mit der gestörten Darmflora. (3)
Ballaststoffe sind pflanzliche Fasern, die im menschlichen Darm nicht verdaut werden können. Sie sind in großen Mengen enthalten in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Gemüse und Obst. Besonders reich an Ballaststoffen sind z.B. Pilze, Chicorée, Knäckebrot, Schwarzwurzeln, Artischocken oder Kichererbsen.
Ballaststoffe haben verschiedene Vorteile für die Verdauung und sind Nahrung für die Darmbakterien. Diese können die Ballaststoffe fermentieren und daraus kurzkettige Fettsäuren, wie z.B. Milchsäure bilden. Diese Fettsäuren sorgen zum einen für ein saures Milieu im Dickdarm, in dem sich gesundheitsförderliche Bakterien wohlfühlen und schädliche nicht gut überleben können. Zum anderen sind sie vermutlich ein Faktor für die gesundheitsförderlichen Effekte eines harmonischen Darmmikrobioms. Denn kurzkettige Fettsäuren dienen als Energielieferant für die Darmzellen, haben antientzündliche Wirkung, schützen die Tight Junctions zwischen den Darmzellen und haben Einfluss auf die Gehirngesundheit inklusive Stimmung und mentaler Gesundheit.(4)
Es wird empfohlen, täglich etwa 30 g Ballaststoffe zu essen. Im Durchschnitt werden mit einer mischköstlichen Ernährung aber eher nur um die 20 g erreicht. In zusammenfassenden Studien wurde ein höherer Verzehr mit niedrigerem Risiko für verschiedene Erkrankungen verbunden, z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, verschiedene Krebsarten oder Diabetes. Außerdem können Ballaststoffe sehr gut bei verschiedenen Darmerkrankungen helfen, z.B. bei Reizdarm und Verstopfungen. (5)
Um deinen Darm dabei zu unterstützen, wieder auf die richtige Bahn zu kommen, haben wir uns mit Expert*innen die Köpfe zerbrochen, wie man richtig gute Produkte für den Darm machen könnte. Das Ergebnis sind flora pro und flora daily und - was sollen wir sagen - wir lieben sie!
Mit flora pro geben wir dir täglich 20 Milliarden koloniebildende Einheiten (KbE) an nützlichen Bakterien an die Hand, die sich in deinem Darm ansiedeln können. 20 Milliarden KbE sind weit mehr als in vielen anderen Produkten zu finden sind - und das macht den Unterschied. Fachorganisationen gehen davon aus, dass eine tägliche Menge von 10 - 20 Milliarden KbE geeignet ist, um die Verdauung und das Immunsystem zu unterstützen. Warum also darunter gehen? (6)
Die in flora pro enthaltenen Bakterien stammen aus 4 unterschiedlichen Gattungen: Laktobazillen, Bifidobakterien, Streptokokken und Laktokokken.
Und wie wird sichergestellt, dass die Bakterien im Darm ankommen? Auch daran haben wir gedacht. Aus diesem Grund sind die Bakterienkolonien mikroverkapselt und dann noch von der magensaftresistenten Kapselhülle geschützt.
Der Verzehr von lebenden Bakterien allein reicht nicht aus. Damit diese sich gut ansiedeln und vermehren können, benötigen sie Nahrung. Aus diesem Grund befinden sich in flora pro nicht nur die nützlichen Bakterienarten, sondern auch die von ihnen bevorzugten Ballaststoffe wie Inulin, Akazienfaser, Artischockenblatt und Pektine.
Außerdem haben wir der Rezeptur noch Vitamin B2 hinzugefügt. Vitamin B2 ist für den Erhalt einer gesunden Schleimhautfunktion wichtig. Und die Schleimhaut ist der Ort, an dem die Bakterien leben und sich vermehren. Calcium trägt zur normalen Funktion von Verdauungsenzymen und zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
Quercetin und Epigallocatechingallat (EGCG) aus grünem Tee sind sekundäre Pflanzenstoffe, die eine förderliche Wirkung auf das Darmmikrobiom haben. Quercetin zeigte in Studien eine antioxidative, antientzündliche und antiallergische Wirkung. Zudem hat Quercetin histaminhemmendes Potential. (8) EGCG ist ein Polyphenol, welches sich in Studien förderlich auf das Wachstum guter Darmbakterien auswirkt. (9)
Wir empfehlen die flora pro als Kur für mindestens 3-4 Monate. Und danach? Keine Sorge, auch da haben wir etwas für dich!
Ballaststoffe sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Darmbakterien, sorgen für eine optimal funktionierende Verdauung und senken das Risiko für verschiedene Erkrankungen. (5) Die empfohlene tägliche Menge von rund 30g werden im Durchschnitt nicht erreicht. Sollte es dir auch schwer fallen, ausreichend Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst oder Gemüse zu essen, kannst du deine Ernährung durch flora daily ergänzen. flora daily ist ein Trinkpulver, das in Wasser gerührt werden kann und lecker nach Pfirsich schmeckt.
Durch eine abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung nehmen wir verschiedene Ballaststoffe aus unterschiedlichen Quellen zu uns. Aus diesem Grund haben wir auch in flora daily auf eine Auswahl von verschiedenen Ballaststoffquellen geachtet. So haben Konjakwurzel, Inulin, Akazienfaserpulver, resistentes Maisdextrin und Pektin den Weg in unsere Rezeptur gefunden.
Das von uns verwendete Konjakwurzelpulver enthält 80% Glucomannan. Glucomannan ist ein Ballaststoff mit hohem löslichen Anteil. Es kann Nahrungsrückstände im Dünndarm binden und verbessert die Verdauung, indem es Flüssigkeit bindet, das Stuhlvolumen erhöht und die Peristaltik fördert. In Studien wurden positive Effekte von Konjakwurzel bei Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2, Verstopfung und entzündlichen Hauterkrankungen wie Akne gefunden.(10)
Inulin aus der Zichorie (verwandt mit dem Chicoree) ist ein löslicher Ballaststoff, der die Verdauung regulieren und so bei Verstopfungen und Verdauungsbeschwerden helfen kann. Er dient den Darmbakterien, z.B. den Bifidobakterien, als Nahrung.
Resistentes Maisdextrin ist ebenfalls ein wasserlöslicher Ballaststoff. In flora daily dient es als Nahrung für z.B. Laktobazillen sowie insbesondere für die Arten Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii. Diese sind maßgeblich an der Schleimbildung im Darm beteiligt.
Die Wirkung von Pektin kennst du sicherlich. Bei Durchfall ist ein ungeschälter, geriebener Apfel oft die erste Wahl. In der Apfelschale ist Pektin enthalten, welches als löslicher Ballaststoff Wasser im Darm bindet. Außerdem dient Pektin den nützlichen Darmbakterien als Nahrung.
Ergänzt wird die Auswahl an Ballaststoffen in flora daily durch Aminosäuren, EGCG aus grünem Tee sowie Vitaminen. Die Aminosäure L-Arginin wird im Darm u.a. zu Polyaminen abgebaut. Polyamine, z.B. Spermidin, werden für das Zellwachstum und damit für gesunde, funktionsfähige Darmzellen benötigt.(7) L-Tryptophan wiederum ist eine Aminosäure, die zu Indol abgebaut wird. In Studien wurde gezeigt, dass Indol am Aufbau der Schleimhaut beteiligt ist und Entzündungsfaktoren reduziert. Es kann somit die Darmbarriere stärken. (11)
Auch die Vitamine B2, B3 und B7 (Biotin) sind an einer gesunden Schleimhautfunktion beteiligt.
Durch seine Zusammensetzung ergänzt flora daily optimal deine Kur mit flora pro und ist auch unabhängig vom Verzehr eines Probiotikums ein leckeres Nahrungsergänzungsmittel für deine Darmflora.
Wir haben die wertvollen Zutaten von flora daily lieber in ein Trinkpulver verpackt, das fruchtig nach Pfirsich schmeckt. Hiervon kannst du dir 3x täglich vor einer Mahlzeit einen gestrichenen Messlöffel, der in der Packung enthalten ist, in 200 - 300 ml Wasser auflösen. Wenn du bisher nicht viele Ballaststoffe zu dir genommen hast (also eher weniger Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte oder Nüsse isst), kann es sinnvoll sein, mit einer kleineren Menge (z.B. insgesamt 1 Messlöffel am Tag) zu starten und deinen Darm langsam an das neue Nahrungsangebot zu gewöhnen. Ballaststoffe können die Verdauung regulieren, weil sie Wasser binden. Das machen sie auch in deinem Glas. Also trinke die Mischung sofort nach dem Anrühren, da sie sonst stark quillt und dickflüssig wird.
Du möchtest flora daily und flora pro kombinieren? Super, das geht prima! Dafür trinkst du eine deiner flora daily Portionen am besten etwa eine halbe Stunde vor einer Mahlzeit und verzehrst dazu 2 Kapseln flora pro. Die Kombinationskur empfehlen wir über einen Zeitraum von mindestens 3-4 Monaten.
]]>Und was sollen wir sagen? Ja, das kann mit dem Absetzen der Pille zusammenhängen. Ja, der Haarausfall kann hormonell bedingt sein.
Dieser Artikel...
...erklärt androgenetische Alopezie
...beschreibt die Auswirkung von Androgenen auf die Haarfollikel
...thematisiert Haarausfall nach Absetzen der Pille und weitere Ursachen
...gibt Tipps was bei Haarausfall helfen kann
]]>Androgenetische Alopezie ist der medizinische Ausdruck für Haarausfall durch einen Androgenüberschuss oder eine Überempfindlichkeit gegenüber Testosteron und seinen Stoffwechselprodukten. Etwa 90% der Fälle von Haarausfall bei Frauen* sind auf die androgenetische Alopezie zurückzuführen. Etwa 30% der weiblich gelesenen Menschen haben bis zu ihrem 50sten Lebensjahr mal mit dieser Form des Haarausfalls zu tun gehabt.
Dabei ist androgenetische Alopezie, wie der Name schon sagt, in den meisten Fällen genetisch vorprogrammiert. Die Haarfollikel der Terminalhaare (lies hier nach, was der Unterschied zwischen Terminal- und Vellushaar ist) sind extrem empfindlich gegenüber DHT, einem Stoffwechselprodukt des Testosterons, das am Haarfollikel direkt durch ein Enzym aus Testosteron gebildet wird. Ist die Haarwurzel genetisch bedingt sehr empfindlich gegenüber DHT, so verkürzt sich die Anagenphase des Haares - die Lebensdauer des Haares ist verkürzt und so dünnt das Haar aus, das Terminalhaar wird zu Vellushaar.
Statt dass nach der Telogenphase ein neues Haar im Follikel heranwächst, verkümmert der Follikel nun. Es können keine weiteren Haare aus ihm wachsen.
Sichtbar wird diese Verdünnung des Haares besonders am Scheitel. Die vordere Haarlinie bleibt meist erhalten, auch fallen nie alle Haare aus. Dennoch entsteht ein kosmetischer Leidensdruck bei den Betroffenen.
Blöderweise gibt es dann auch noch die Formen der androgenetischen Alopezie, die nicht genetisch vererbt sind, sondern die durch einen Androgenüberschuss entstehen, z.B. durch einen Androgen-Rebound nach dem Absetzen der Pille. Bei etwa einem Drittel der an Alopezie betroffenen Frauen* lässt sich der Haarausfall auf diese Ursache zurückführen. Der Überschuss an Testosteron flutet den Haarfollikel sozusagen mit DHT und es kommt zu den oben beschriebenen Effekten. Dazu leiden die Betroffenen dann noch unter weiteren unliebsamen Effekten des Testosteronüberschusses, wie Hautunreinheiten oder der Umwandlung von Vellushaar zu Terminalhaar. Dieses Symptom nennt man Hirsutismus, es wachsen dicke, dunkle Haare an Stellen, die eher männlich gelesen sind (Kinn, unter dem Bauchnabel, im Gesicht etc.).
Auch das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) geht mit Haarausfall einher. Hier ist neben dem Testosteronüberschuss der chronisch erhöhte Insulinspiegel relevant. Aus diesem Grund ist auch die Ernährung ein ausschlaggebender Faktor bei der Therapie der Alopezie.
Unter Umständen ist eine Hormontherapie unumgänglich. Wenn der Leidensdruck zu hoch ist, kannst du dich hierzu mit deinem Frauenarzt/ deiner Frauenärztin besprechen. Diese können auch herausfinden, ob dein Haarausfall nicht vielleicht doch eine andere Ursache hat. Denn auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder bei einer Hyperprolaktinämie tritt dieses Symptom auf. Weiterhin kann auch ein Östrogenmangel oder Abfall dieses Hormons Ursache sein. Östrogen hat nämlich einen schützenden Effekt auf die Haarfollikel. Dies ist z.B. der Grund, warum das Haar während einer Schwangerschaft bei hohem Östrogenspiegel besonders voll und gesund aussieht und nach der Schwangerschaft, wenn der Östrogenwert plötzlich sinkt, dann oft massiv ausfällt. Auch durch den Abfall des Östrogenspiegels mit der Menopause dünnen die Haare aus, auch wenn diese vorzeitig durch eine Entfernung der Gebärmutter verursacht ist. Hier können neben synthetischen Östrogenen vor allem auch Phytoöstrogene aus pflanzlichen Lebensmitteln entgegenwirken.
Da die bereits geschädigten Haarfollikel nicht mehr zu reparieren sind, solltest du dein Augenmerk auf das noch gesunde Haar legen.
Bringe zunächst in Erfahrung, ob du einen Testosteronüberschuss hast und wie du diesen am besten regulierst - hier solltest du selber entscheiden, ob du pflanzlichen Wirkstoffen vertraust oder ob du lieber eine Hormontherapie in Anspruch nimmst. Es ist dein Körper und du kannst für dich die Therapie wählen, die dir ausreichend Sicherheit gibt.
Dann solltest du die gesunden Haare gut pflegen. Versuche, auf chemische Färbungen zu verzichten. Auch heißes Föhnen scheint nicht gut für die Haarstruktur zu sein.
Öfter mal was Neues? Ein guter Friseur oder eine Friseurin kann dich beraten, welche Frisur zu deiner Haarstruktur passt. So kannst du, wenn sich das für dich besser anfühlt, dünne Stellen kaschieren. Dich stört der Haarausfall optisch gar nicht? Auch super! Wähle die Variante, mit der du dich gut fühlst!
Öl liefert wichtige Nährstoffe und soll antioxidativ an der Kopfhaut wirken. Aus diesem Grund gibt es Empfehlungen, über Nacht Argan- oder Olivenöl in die Kopfhaut einzumassieren und am nächsten Morgen wieder auszuspülen. Da in vielen Haushalten Olivenöl eh vorhanden ist, kann ein Versuch ja nicht schaden.
Probiere ein Haarwasser aus Heilkräutern. Handelsüblichen Kamillen- oder Brennnsesseltee kannst du wie gewohnt zubereiten und nach dem Abkühlen als Pflege nach dem Haarewaschen über dein Haar und die Kopfhaut gießen. Dies soll auch mit Kaffee funktionieren, ein guter Grund, kalten Kaffee nicht wegzuschütten!
Die klassische saure Rinse kannst du auch mit verdünntem Apfelessig machen. Dafür gibst du das Gemisch nach dem Waschen auf die Kopfhaut und massierst es langsam ein, ohne auszuspülen.
Lebensmittel reich an Zink, Biotin, Eisen und B-Vitaminen genießen. Eine gesunde pflanzenbasierte Ernährung ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Haferflocken, Vollkorngetreide, Nüsse, Saaten, grünes Blattgemüse und Co sind reich an den für die Haargesundheit so wichtigen Mikronährstoffen. Wahre Wunder, sowohl von innen als auch von außen als Haarpackung soll Bockshornklee vollbringen.
Es gibt noch viele weitere Hausmittel gegen Haarausfall und für gesundes Haar, angefangen bei Knoblauch-Packungen, über Birkenwasser, bis hin zu Petersilien-Spülungen. Da ist ganz sicher für jeden was dabei.
]]>In diesem Artikel erfährst du…
Es gibt verschiedene Ursachen, die zu teilweise starkem Haarausfall führen können.
Die Einnahme der Pille hat eine antiandrogene Wirkung, der Testosteronspiegel wird gesenkt. Diesen Effekt macht man sich bei der Behandlung von androgenbedingten Beschwerden wie Akne oder Haarausfall zu Nutze. Beispielsweise PCOS (Polycystisches Ovarsyndrom) geht mit einem Testosteronüberschuss einher und wird oft mit der Pille behandelt.
Wird die Pille abgesetzt, fällt nicht nur die Unterdrückung der Testosteronproduktion durch diese weg, sondern der Körper kurbelt die Produktion der Androgene noch ordentlich an, um den niedrigen Spiegel zu kompensieren. Dies kann zu einem Testosteronüberschuss führen, der sich erst mit der Zeit wieder einpendelt.
Bis dahin kann das Zuviel an Testosteron im Körper ordentlich Unsinn treiben, da es u.a. auf die Talgdrüsen oder eben auf die androgenabhängigen Haarfollikel wirkt. Akne und Haarausfall sind die Folge des sogenannten Androgen-Rebounds.
Bei der androgenetischen Alopezie (Haarausfall) reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf das männliche Sexualhormon Testosteron. Ganz genau reagieren die Zellen auf Dihydrotestosteron, welches durch das Hormon 5-alpha-Reduktase aus freiem Testosteron gebildet wird [2]. Dies wird insbesondere problematisch bei Androgenüberschuss. Androgenüberschuss ist z.B. ein Symptom des PCOS oder wird eben durch das Absetzen der Pille verursacht. In beiden Fällen wandelt sich die kräftige, dichte Terminalbehaarung am Kopf durch den Einfluss des Dihydrotestosteron in feine Vellusbehaarung um oder fällt ganz aus.
Übrigens kann das Dihydrotestosteron auch auf Haarfollikel wirken, die normalerweise für die feine, beinahe unsichtbare Vellusbehaarung z.B. im Gesicht, an den Ohren oder auf der Brust verantwortlich sind. In diesem Fall kommt es zu einem gegensätzlichen Effekt - es wachsen dicke Terminalhaare an diesen eher männlich gelesenen Stellen. Dieses Phänomen nennt man bei Frauen Hirsutismus.
Egal ob du aktuell noch die Pille einnimmst oder ob du sie schon abgesetzt hast, kannst du deinen Körper und vor allem deinen Hormonhaushalt durch gezieltes Zuführen wichtiger Nährstoffe und Pflanzenwirkstoffe sowie einen gesunden Lebensstil unterstützen.
Großen Wert solltest du auf Mikronährstoffe wie Zink, Magnesium und Vitamin B6 legen, da diese für die Haargesundheit relevant sind und ihr Bedarf durch die Nährstoffräuberin Pille erhöht ist. Selbst nach Absetzen der Pille kann es mindestens 3 Monate dauern, bis die Nährstoffspeicher wieder normalisiert sind. Sinnvoll kann es sein, pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel, die die Leber unterstützen oder einen Einfluss auf den Hormonstoffwechsel haben, in die Ernährung einzubauen. Die Leber ist zuständig für den Abbau der synthetischen Hormone und anderer Substanzen im Körper, die u.U. einen Einfluss auf die Gesundheit von Haut und Haaren haben. Beispielsweise ist Mariendistel eine bekannte Pflanze für die Leberfunktion.
Die Testosteronproduktion ist eng mit dem Insulinstoffwechsel verbunden. Achte also auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung, die deinen Blutzuckerspiegel konstant hält und keine großen Insulinpeaks verursacht. Du kannst Lebensmittel meiden, die hochverarbeitet und reich an Einfachzuckern sind (z.B. Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Sirups) und dafür lieber Vollkorngetreideprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse wählen. Antientzündliche Lebensmittel wie Leinöl, Leinsamen oder Walnüsse, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind oder Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Kardamom etc. können Entzündungen reduzieren.
Stressreduktion ist bei einem Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes ein wichtiges Thema. Hier können leichte sportliche Betätigungen helfen. Auch die Kombination von Entspannung und Bewegung wie z.B. bei Yin Yoga, Qi Gong oder Tai Chi eignet sich zum Stressabbau genauso wie Entspannungstechniken, Achtsamkeit und Meditation. Terminstress sollte jedoch dadurch nicht entstehen - ein gutes Buch und eine entspannte, bewusste Zeit für dich allein können ebenso entschleunigen.
Stress wird auch durch bestimmte Genussmittel verursacht. Deshalb solltest du Zucker, Kaffee, Alkohol und Nikotin, so weit es nur möglich ist, reduzieren.
Ein unsere Hormone beeinflussender Faktor, der oftmals gar nicht so präsent ist, sind endokrine Disruptoren. Hierbei handelt es sich um Chemikalien und Bestandteile in z.B. Reinigungs- und Körperpflegeprodukten, die den Hormonhaushalt beeinflussen können, da sie den körpereigenen Hormonen stark ähneln. Sie kommen beispielsweise als Weichmacher für Kunststoff in Verpackungen, Trinkflaschen und Alltagsgegenständen sowie in vielen Reinigungsmitteln, Lotions, Duschbad, Kosmetik und eben Haarpflegeprodukten vor. Hier kannst du also noch mal einen genauen Blick darauf werfen, womit du deine Haare und die Kopfhaut reinigst und pflegst.
Wenn du unter Haarausfall leidest, haben wir eine super Unterstützung für die Haar- und Kopfhautpflege für dich: Unser Produkt-Duo grow Shampoo und grow Serum! Das Shampoo und das Serum wurden speziell für die tägliche Anwendung entwickelt. Sie unterstützen dich bei Haarausfall durch Stress, bei erhöhten Testosteronspiegel oder zu niedrigem Östrogen.
Das Geheimnis ist die einzigartige Kombination von Inhaltsstoffen, die in Studien erfolgreich bei Haarausfall angewendet wurden.
Das grow Shampoo enthält neben pflegenden und feuchtigkeitsregulierenden Inhaltsstoffen eine Auswahl von pfanzlichen Wirkstoffen, die optimal auf die Bedürfnisse von androgenbedingtem Haarausfall ausgerichtet sind.
grow Shampoo duftet zart nach Zitronengras und ist für die tägliche Haarwäsche geeignet.
Das grow Serum ist für deine Kopfhaut die perfekte Ergänzung zum reinigenden Shampoo. Es enthält neben pflegenden, feuchtigkeitsregulierenden und antientzündlichen Inhaltsstoffen wie Aloe vera [7,8] oder D-Panthenol [9] viele wertvolle pflanzliche Stoffe, die deine Kopfhaut optimal pflegen und dem Haarausfall aktiv entgegenwirken
Das Ass in der Rezeptur von grow Serum sind die Wirkkomplexe CapixylTM und Bio Capigen Veg V2. Dies sind Formulierungen, die Pflanzenextrakte enthalten und welche in Studien erfolgreich sowohl die Haardichte erhöhen, als den Haarausfall reduzieren konnten [15, 16, 17, 18, 19, 20].
Sowohl das Haarserum als auch das Haarshampoo enthalten Sägepalmenfrucht-Extrakt. Sie sind somit auch deine Begleiter bei östrogenbedingtem Haarausfall.
grow Serum wird auf die Kopfhaut aufgetragen und einmassiert. Schenke hier vor allem den Stellen besondere Aufmerksamkeit in der Haarroutine, an denen der Haarwuchs eher dünn ausfällt. Du kannst das Serum ohne Probleme täglich auftragen, für optimale Wirkung jedoch mindestens 3 mal pro Woche. Du musst das Serum nicht auswaschen. Bei regelmäßiger Anwendung konnten eine Verringerung des Haarausfalls, eine Stimulation des Haarwachstums und die Erhöhung von Anzahl und Dichte der Haare beobachtet werden.
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In diesem Artikel erfährst du...
Mit Vitaminen gegen die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) - kann es so einfach sein? Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Studienlage werfen.
Unter PMDS versteht man eine Kombination von prämenstruell auftretenden Beschwerden, die über die körperlichen Symptome des PMS hinausgehen. Insbesondere Wesensveränderungen mit starker Gereiztheit bis hin zu nicht kontrollierbarer Aggression oder auch depressive Episoden, die bis zu Selbstmordgedanken reichen können, sind die Hauptbeschwerden des PMDS. Mit dem Eintreten der Menstruation ist der Spuk beendet und beginnt dann nach dem Eisprung wieder. Die Ursache für diese Störung wird aktuell stark untersucht. Sehr wahrscheinlich ist, dass die Beschwerden eng mit dem Gehalt an aktivem Serotonin in Kombination stehen. Serotonin ist unser sogenanntes Glückshormon. Als Neurotransmitter im Gehirn ist es für die Beeinflussung der Stimmung zuständig - umso mehr Serotonin aktiv und verfügbar ist, desto besser ist unsere Stimmung. Bei PMDS- Betroffenen wird Serotonin in der Lutealphase vermehrt gebunden und steht nicht mehr zur Verfügung - die Stimmung kippt, vorsichtig ausgedrückt.
Weiterhin wird eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit der betroffenen Personen gegenüber Sexualhormonen diskutiert. Insbesondere der Abfall von Östrogen und der Anstieg von Progesteron in der Lutealphase scheint relevant zu sein. Aus diesem Grund wird vielen Betroffenen die Anti-Baby-Pille als Therapie verschrieben.
Vitamine sollen nun helfen, so schwere psychische Symptome zu lindern? Klares Ja!
Die Beschwerden sind je nach betroffener Person so schwerwiegend, dass eine medikamentöse Therapie kaum vermieden werden kann. Eine endgültige Heilung gibt es bisher auch nicht. Dennoch können die richtigen Vitamine und Mineralstoffe und bestimmte Pflanzenextrakte dabei helfen, PMDS in den Griff zu bekommen, Symptome zu lindern und auf Medikamente wie die Pille zu verzichten. Dadurch kann die Lebensqualität beträchtlich gesteigert und Nebenwirkungen reduziert werden.
Genau dafür haben wir mood zusammen mit spezialisierten Frauenärztinnen in Berlin entwickelt!
Die Erkenntnis, dass PMDS sehr eng mit dem Serotonin-Stoffwechsel verbunden ist, bestärkt die Studien und klinischen Erfahrungen, die zeigen, dass mit gezielter Nährstoffergänzung eine Verbesserung der Symptome möglich ist.
Auf dieser Basis haben wir unser Produkt mood ganz speziell für die Bedürfnisse bei PMDS entwickelt. mood kombiniert auf Basis aktueller Studienlage und langjähriger ärztlicher Erfahrung in einer einzigartigen Rezeptur Vitamine, Mineralstoffe, Nährstoffe und pflanzliche Wirkstoffe. Diese können u.a. zur normalen psychischen Funktion* und zur normalen Funktion des Nervensystems beitragen* als auch hormonregulierend wirken*.
mood enthält eine Auswahl an Vitaminen, die eine direkte oder indirekte Wirkung auf die Gesundheit des Nervensystems haben.
mood enthält Mineralstoffe, die in direktem Zusammenhang mit der Funktion des Nervensystems stehen.
Eine große Rolle im Nervensystem spielen bestimmte Aminosäuren. Aus diesem Grund enthält mood eine ausgewählte Kombination an Aminosäuren, deren Wirkung bei der Stimmungsregulation nachgewiesen ist.
Wir wären nicht fenou, wenn wir nicht auf die Kraft der Pflanzenstoffe setzen würden. Bei der Auswahl der in mood enthaltenen Pflanzenwirkstoff haben wir uns auf die Kombination von 3 Hauptwirkstoffen konzentriert, deren Wirkung auf den Serotonin- und Nervenstoffwechsel mit Studien belegt ist und welche therapeutisch auch schon verwendet werden.
Ein Schmerz, der nur so mittel doll weh tut. Ein Schmerz, der in der Mitte des Körpers auftritt. Oder was ist nun die richtige Antwort auf die Frage “Was ist denn der Mittelschmerz eigentlich?”?
Der Mittelschmerz ist ein Schmerz, der um den Zeitpunkt des Eisprungs im Menstruationszyklus auftritt. Da man diesen Zeitpunkt oftmals fälschlich als die Hälfte des Zyklus bezeichnet, hat dieser Ovulationsschmerz den Namen MIttelschmerz - Mitte des Zyklus - bekommen. Begrifflichkeit hin oder her - der Ovulationsschmerz wird tatsächlich von etwa 40% der Menstruierenden regelmäßig wahrgenommen.
Ist es bei einer Person ein leichtes Ziehen, kann es sich bei anderen als krampfartiger Schmerz bemerkbar machen. Bei einigen nur wenige Stunden, bei anderen mehrere Tage. Meistens tritt dieser Schmerz auf der Körperseite des sich entwickelnden Follikels auf. Aber auch Rückenschmerzen, Gliederschmerzen, ein angespanntes Gefühl im Becken, ein Druckgefühl im Unterleib oder sogar Kopfschmerzen oder Hitzewallungen können den Eisprung anzeigen.
Ob der Schmerz wahrgenommen wird, ist dabei von Person zu Person unterschiedlich und macht keine Aussage über deinen Gesundheitszustand.
Wenn du deinen Zyklus genau beobachtest und andere Fruchtbarkeitszeichen wie die Konsistenz des Vaginalschleims oder deine Körpertemperatur miteinbeziehst, dann gibt dir der Mittelschmerz eine gute Idee, wann dein Eisprung stattfindet.
Der Ovulationsschmerz tritt dann auf, wenn die Konzentration an LH im Körper am höchsten ist. Dadurch steigt auch das Östrogen steil an und die Eizelle springt. Interessant ist das, wenn du gern schwanger werden möchtest. Denn jetzt ist die beste Zeit für eine Befruchtung. Wenn du eher nicht schwanger werden magst, musst du beachten, dass die Spermien einige Tage in der Gebärmutter überleben können und es so zu einer Befruchtung kommen kann, wenn du in den Tagen vor dem Eisprung ungeschützten Geschlechtsverkehr hattest.
Was genau die Ursache des Mittelschmerzes ist, darüber herrscht keine abschließende Einigkeit. Fakt ist, dass dieses Phänomen schon seit über einem Jahrhundert in gynäkologischen Fachzeitschriften beschrieben und untersucht wird. Als mögliche Ursachen werden Spannungen im Eileiter diskutiert, die beim schnellen Wachstum des Follikels entstehen oder das Platzen des Follikels an sich, welches mit großem Druck einhergeht. Mit der modernen Forschung sind die Prostaglandine in den Fokus gerückt, die durch den Eisprung getriggert werden und Entzündungsschmerzen verursachen können. Letztendlich hat aber auch die starke Veränderung der Konzentration der Sexualhormone verschiedene Auswirkungen auf den Körper, so dass je nach Sensibilität auf Hormonschwankungen die Mittelschmerz-Beschwerden auftreten können.
Der Ovulationsschmerz ist nichts besorgniserregendes und sollte genauso schnell wieder gehen, wie er gekommen ist. Solltest du diese Phase aber als unangenehm schmerzhaft empfinden oder es mit Unwohlsein verbunden sein, empfehlen wir dir alles, was schmerz- und krampflindernde Wirkung hat.
Hier kann die Wärmflasche oder ein warmes Bad schon gute Dienste tun. Auch entkrampfende Tees mit Rosmarin oder Schafgarbe oder entzündungslindernden Inhaltsstoffen wie Ingwer oder Kurkuma wären in dieser Zeit das Getränk deiner Wahl. Wenn du unter Periodenschmerzen leidest, hast du vielleicht schon eine gute Idee, was dir alles helfen kann.
Sollte der Schmerz außergewöhnlich stark sein oder sehr lang anhalten, scheue dich nicht ärztlichen Rat einzuholen.
Seit es allgemein anerkannt ist, dass die Ernährung einen wichtigen Einfluss auf verschiedenste Erkrankungen hat, schaut man bei chronischen Erkrankungen auch immer gleich ganz genau, ob und welchen Effekt die Ernährung auf das Krankheitsbild hat.
Bei Endometriose ist man sich einig, dass eine angepasste Ernährung zu einem verbesserten Wohlbefinden und damit auch zu reduzierten Symptomen verhelfen kann. Einige Nährstoffe stehen in Verdacht, das Risiko zumindest für die Krankheitsentwicklung und die Schmerzintensität der Endometriose zu erhöhen.
Allgemein ist eine pflanzenbasierte Ernährung reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie arm an Zucker und tierischen Fetten sehr empfehlenswert. Einige Lebensmittel und Nährstoffe hat man sich noch etwas genauer angesehen.
So kann man feststellen, dass der Konsum von Fleisch die Entzündungsreaktionen befeuert, sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirkt und das enthaltene Histamin die Schmerzen an der Gebärmutter verstärkt.
Der Konsum von Gluten wird kontrovers diskutiert. Stand heute gibt es keinen Zusammenhang zwischen Glutenverzehr und dem Endometriose-Risiko. Eine glutenfreie Ernährung kann aber bei einigen Personen zu einer Schmerzlinderung führen. Du kannst das also durchaus ausprobieren. Sollte es keinen Effekt bei dir haben und du sonst auch keine Probleme mit Gluten haben, empfehlen wir dir wegen der Nährstoffversorgung weiterhin glutenhaltiges Vollkorngetreide in deine Ernährung einzubauen.
Bei trans-Fettsäuren, wie sie in hochverarbeiteten und hocherhitzten Lebensmitteln vorkommen, hat man zeigen können, dass sie das Risiko für Endometriose erhöhen. Ganz besonders stark war der Effekt der trans-Fettsäuren in Verbindung mit Proteinen und anderen Fetten bei gleichzeitig niedrigem Verzehr von Kohlenhydraten - im Prinzip einer Ernährung reich an hochverarbeitetem Junk-Food mit wenig frischen pflanzlichen Lebensmitteln und Vollkorngetreide, so wie sie leider in den westlichen Ländern zu oft vorkommt.
Interessanterweise hatte die Fettmenge bei einer normokalorischen, also auf deinen Energiebedarf angepassten Ernährung keinen Einfluss. Entscheidend war jedoch die Fettart, die verzehrt wurde. Palmitinsäure hat hier besonders schlecht abgeschnitten.
Förderlich hingegen ist eine Ernährung reich an den entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, die man z.B. in Leinöl, Walnüssen und Algen in hohen Mengen findet. Hier hat man beobachtet, dass sie den Hormonhaushalt günstig beeinflussen.
Obst und Gemüse enthalten verschiedenste sekundäre Pflanzenstoffe und teilweise Phytoöstrogene und haben so die bekannten antioxidativen, antientzündlichen und immunstärkenden Effekte, die die Beschwerden der Endometriose lindern können. Du solltest jedoch darauf achten, biologisch erzeugte Früchte zu kaufen, da eine Studie gezeigt hat, dass Pflanzenschutzmittel einen gegenteiligen Effekt haben.
Für den Mineralstoff Magnesium konnte eine Linderung der Beschwerden beobachtet werden. Magnesiumreiche Lebensmittel sind z.B. Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und bestimmte Mineralwasser.
Auch Vitamin C und Vitamin E konnten eine Schmerzreduktion erzielen. Vitamin C findest du z.B. in großen Mengen in Zitrusfrüchten, Kohl, Sanddorn oder Hagebutten. Vitamin E als fettlösliches Vitamin ist vor allem in Nüssen, Ölsaaten und Pflanzenölen enthalten.
Die in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Phytoöstrogene sollen einen östrogenbalancierenden Effekt haben. Neben Flavonoiden und Stilbenen sind vor allem die Lignane gut erforscht. Diese findest du zum Beispiel in Leinsamen. Ein bemerkenswerter Vertreter der Flavonoide ist Quercetin. Quercetin ist in hohen Mengen in beispielsweise Äpfeln und Zwiebeln enthalten.
Weitere sekundäre Pflanzenstoffe, die einen Effekt in der Endometriosetherapie gezeigt haben, sind Curcumin aus Kurkuma
Da die Endometriose sich oft auch auf die Darmfunktion auswirkt, kann eine Unterstützung hier nicht schaden. Zum einen kannst du nützliche Darmbakterien in Form von probiotischen Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kimchi, Joghurt oder als Pulver zu dir nehmen. Zum anderen kannst du dir deine Verdauung erleichtern, indem du mit Präbiotika zu dir nimmst. Diese regulieren den Stuhlgang und nähren gleichzeitig die guten Bakterien im Darm. Präbiotika sind vor allem Ballaststoffe, die in Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Nüssen und Hülsenfrüchten vorkommen. Um die Verdauung akut zu unterstützen, kannst du beispielsweise Leinsamen oder Flohsamenschalen zu dir nehmen.
Üblicherweise empfehlen wir euch, den Verzehr von tierischen Lebensmitteln zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Wir möchten aber der Vollständigkeit halber darauf hinweisen, dass ein hoher Konsum von Milchprodukten in Studien das Risiko für zumindest Endometriose reduzieren konnte. Dies kann an der guten Versorgung mit Calcium, Vitamin D und Magnesium liegen, sollte also über eine ausgewogene, pflanzliche Ernährung mit den oben genannten Lebensmitteln auch zu erreichen sein. Eine Vitamin D Supplementierung ist sowieso durchaus sinnvoll, sprich dich da gern mal mit deiner Hausärztin/ deinem Hausarzt ab.
]]>In diesem Artikel hier möchten wir uns etwas detaillierter den Therapiemöglichkeiten der Endometriose widmen. Denn neben einer Vielzahl von medizinischen Therapieansätzen gibt es auch noch viele Faktoren der Ernährung und des Lebensstils, die einen positiven Effekt auf die Endometriose haben können.
]]>Disclaimer: Wir beleuchten den gynäkologischen Aspekt der Erkrankung Endometriose. Solltest du eine Person ohne Uterus sein und unter ähnlichen Beschwerden leiden, wende dich bitte an spezialisierte Ärzt*innen.
Obwohl Endometriose etwa 8 - 15% der Menstruierenden betrifft, ist dieses Krankheitsbild für viele Menschen noch unbekannt und wird oftmals erst nach langer Odyssee und im Durchschnitt erst nach 10 Jahren nach Auftritt der ersten Symptome diagnostiziert. Aus diesem Grund haben wir im Artikel “Im Portrait: Endometriose” viele Informationen zum Krankheitsbild für dich zusammengestellt. In diesem Artikel hier möchten wir uns etwas detaillierter den Therapiemöglichkeiten der Endometriose widmen. Denn neben einer Vielzahl von medizinischen Therapieansätzen gibt es auch noch viele Faktoren der Ernährung und des Lebensstils, die einen positiven Effekt auf die Endometriose haben können. Und - na klar - ganzheitliche Therapie, das lieben wir!
Um akute Beschwerden der Endometriose zu lindern, kommen bei vielen Betroffenen regelmäßig anti-entzündliche Schmerzmittel zum Einsatz. Diese reduzieren die Schmerzen und können gleichzeitig die Entzündungen in den Endometrioseherden reduzieren. Um das Wiederauftreten der Erkrankungen zu reduzieren, können Entzündungshemmer, sogenannte COX-2-Hemmer eingesetzt werden. Mit dem Einsetzen von hochdosierten Schmerzmitteln sollte man jedoch vorsichtig sein, da diese zum einen langfristig leberschädigende Wirkungen haben können, zum anderen aber auch Abhängigkeits- und vor allem Gewöhnungseffekte zeigen. Und dann helfen sie leider immer weniger gut.
Bei der Therapie mit Hormonen geht es darum, den Östrogenspiegel zu senken. Dafür werden Gestagene (z.B. Progesteron) oder die Anti-Baby-Pille eingesetzt. Auch GnRH-Analoga, die dafür sorgen, dass weniger Östrogene produziert werden, werden für kurzfristige Anwendungen verschrieben. Neben bekannten Nebenwirkungen von künstlichen Hormonen ist z.B. das Osteoporose-Risiko durch GnRH-Analoga stark erhöht. Deine Frauenärztin/dein Frauenarzt wird also sehr genau abwägen, welche Therapieoption für dich infrage kommt.
Mit Hilfe einer Bauchspiegelung können Endometrioseherde im Bauchraum entfernt werden. Hierbei handelt es sich um einen relativ kleinen Eingriff, der jedoch immer von Endometriose-Spezialist*innen ausgeführt werden sollte. Dann hat der Eingriff gute Aussichten, vor allem bei Kinderwunsch. Eine Erfolgsgarantie gibt es jedoch nicht, Rückfälle sind nicht unüblich.
Je nach Ausprägung und Art der Endometriose werden von vielen Gynäkolog*innen auch gern begleitend pflanzliche Heilmittel eingesetzt. Insbesondere Ziele wie Schwangerschaft, Schmerzreduzierung oder Balancierung des Hormonhaushaltes können mit den in der Frauenheilkunde eingesetzten Pflanzen wie Schafgarbe, Spitzwegerich, Sägepalmenfrucht, Mönchspfeffer, Frauenmantel oder Artemisia unterstützt werden. Aktuell wird das Nahrungsergänzungsmittel Pycnogenol heiß diskutiert. Es handelt sich hierbei um ein Extrakt aus der Rinde der französischen Meereskiefer (Pinus pinaster). Dieses konnte in - bisher jedoch wenigen - Studien, die Endometriosebeschwerden reduzieren. Die Datenlage ist zwar dünn, einen Versuch könnte es aber Wert sein. Eine bessere Datenlage gibt es zum Einsatz von medizinischen Cannabis mit den Wirkstoffen THC und CBD. Hier kannst du dich von spezialisierten Ärzt*innen beraten lassen.
Um direkt den Bogen zum ganzheitlichen Ansatz zu schlagen, kannst du beim nächsten Besuch in der Gynäkologie besprechen, ob es möglich ist, dir einige Physiotherapie-Sitzungen zu verschreiben. Denn die Physiotherapeut*innen können dir ganz genau zeigen, mit welchen Übungen du deine Muskulatur stärken kannst und vor allem Schonhaltungen vermeidest, die zusätzlich zu Schmerz durch Verspannungen führen können.
Die gute Nachricht: Ganz unabhängig von Arztbesuchen kannst du selber ganz viel für dich tun, um deine Beschwerden zu lindern. Tatsächlich sollten diese Maßnahmen aus dem Bereich Ernährung, Lebensstil und körperlicher Aktivität unbedingt deine potentiell medikamentöse Therapie unterstützen. So tust du nämlich insgesamt und nachhaltig etwas für deine Gesundheit.
Regelmäßige Bewegung und mäßiger Ausdauersport haben den tollen Nebeneffekt, dass sie die Belastbarkeit und damit die Schmerzgrenze nach oben verschieben. Außerdem kann es durch Sport zur Ausschüttung körpereigener Endorphine kommen, welche eine schmerzlindernde Wirkung haben.
Nachvollziehbar, dass dir während der Periode mit Schmerzen nicht nach Joggen ist. Stattdessen könnten dann aber sanfte Bewegungstechniken wie Yoga, Tai Chi oder autogenes Training für dich infrage kommen. Diese haben außerdem einen entspannenden Effekt und senken genauso wie regelmäßige Achtsamkeits- und Meditationsübungen die Stressreaktion des Körpers und führen zu mehr Selbstwirksamkeit, Selbstakzeptanz und Resilienz. Dadurch wird insgesamt deine Lebensqualität angehoben.
Bei vielen Endometetriose-Betroffenen geht die Erkrankung mit großen Einschränkungen der Lebensqualität und des Alltags einher. Hier kann es helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, neue Blickwinkel und Perspektiven zu öffnen oder einfach mal hemmungslos zu klagen. Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen bietet z.B. die Endometriose-Vereinigung.
Einer der wichtigsten und ersten Schritte: mit dem Rauchen aufhören oder es zumindest reduzieren! Denn viele Studien zeigen, dass der Zigarettenkonsum sich negativ auf die Entzündungen, auf das Schmerzempfinden, auf die Dauer und Intensität der Beschwerden und insgesamt auf das Erkrankungsrisiko auswirkt.
Auch deinen Alkoholkonsum solltest du überdenken. Alkohol erhöht das Risiko für Östrogen-bedingte Erkrankungen und ist ein Zellgift, das Entzündungen im Körper verstärkt.
Bei Koffein ist kein direkter Zusammenhang zum Endometriose-Risiko festgestellt worden - Good News. Leider kann Kaffee aber bei einzelnen Betroffenen die Symptome verstärken. Hier musst du also schauen, wie es dir mit dem Kaffeekonsum geht. Prinzipiell wollen wir aber erinnern, dass Koffein ein Stressor ist, der deinem Körper Stress vorgaukelt, di Ausschüttung von Stresshormonen provoziert und so bei übermäßigem und langfristigem Konsum zur stressbedingten Erschöpfung der Nebennieren beitragen kann.
Seit es allgemein anerkannt ist, dass die Ernährung einen wichtigen Einfluss auf verschiedenste Erkrankungen hat, schaut man bei chronischen Erkrankungen auch immer gleich ganz genau, ob und welchen Effekt die Ernährung auf das Krankheitsbild hat.
Bei Endometriose ist man sich einig, dass eine angepasste Ernährung zu einem verbesserten Wohlbefinden und damit auch zu reduzierten Symptomen verhelfen kann. Einige Nährstoffe stehen in Verdacht, das Risiko zumindest für die Krankheitsentwicklung und die Schmerzintensität der Endometriose zu erhöhen.
Allgemein ist eine pflanzenbasierte Ernährung reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie arm an Zucker und tierischen Fetten sehr empfehlenswert.
Um dich noch besser mit Informationen zur Ernährung zu versorgen, werden wir dazu einen weiteren Blogartikel veröffentlichen. Stay tuned.
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Denn obwohl Endometriose nach dem Myom die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist, können viele Menschen mit dem Begriff gar nichts anfangen, was sich in dünner Studienlage, langen Diagnosezeiträumen, häufig unerkannten Verläufen und großen Unverständnis, wenn es zum Thema Periodenschmerzen kommt, spiegelt. Denn Endometriose kann sehr schmerzhaft sein, so schmerzhaft, dass die Betroffenen für die Zeit ihrer Periode völlig ausgeknockt sind, inklusive Arbeitsunfähigkeit. Sehr wichtig also, diese Erkrankung ins Bewusstsein zu rücken!
Bei der Endometriose kommt es zu gutartigen Wucherungen aus Gebärmutterschleimhautartigem Gewebe, jedoch außerhalb der Gebärmutterhöhle. Stattdessen wachsen diese Endometrioseherde in benachbarten Geweben und Organen wie z.B. dem Beckenraum, den Eierstöcken, Eileiter oder Darm oder in tiefer liegendem Gebärmuttergewebe. Im Prinzip sind die Wucherungen in jedem Körpergewebe möglich, es wurden schon Endometrioseherde im Gehirn gefunden.
Endometriose tritt bei etwa 8-15% aller Menstruierenden auf, am häufigsten ist das Auftreten im Alter von 35-45 Jahren.
Warum genau Endometriose entsteht, ist noch gar nicht sicher geklärt, es gibt aber verschiedene Theorien. Immerhin wurden mittlerweile über 40 Genorte entdeckt, die mit der Entstehung von Endometriose zusammenhängen. Endometriose ist also genetisch festgelegt. Als zusätzliche Risikofaktoren für das Ausbrechen der Erkrankung bei Frauen wurden verschiedene, leider kaum bis gar nicht beeinflussbare Umstände beobachtet. Kurzer Zyklus, Menarche vor Teenageralter, längere Fruchtbarkeit (Menarche bis Menopause), weniger Schwangerschaften, kürzere Stillzeit – alles Faktoren, die sich nicht bis kaum beeinflussen lassen.
Zusätzlich gibt es Berichte über Endometriose-Herde bei Männern oder Personen ohne Uterus. Dies eröffnet weitere Ursachen-Variablen und birgt eine große Chance, die Erkrankung in Zukunft zu verstehen.
Die Endometrioseherde wachsen genauso wie die tatsächliche Gebärmutterschleimhaut im Laufe des Menstruationszyklus - und können auch bluten während der Periode. Die Folge können je nach Lage krampfartige Schmerzen bis hin zur Bewusstlosigkeit sein sowie chronische Bauch- und Rückenschmerzen. Kann das Blut der blutenden Gewebe nicht abfließen, bilden sich blutgefüllte Zysten, die sogenannten Schokoladenzysten. Die starken Schmerzen werden verstärkt durch den erhöhten oxidativen Stress, der durch die Entzündungsreaktionen in den Endometrioseherden entsteht. Die Folgen der Endometriose sind Vernarbungen, Organschäden oder chronische Entzündungen.
Eine sehr häufige Begleiterscheinung der Endometriose ist unerfüllter Kinderwunsch. Tatsächlich ist dies auch oft der Grund, warum die Endometriose überhaupt diagnostiziert wird. 40-60% der Menstruierenden mit Kinderwunsch werden nicht schwanger aufgrund einer - vielleicht bisher unerkannten - Endometriose.
Die Beschwerdepalette der Endometriose ist jedoch bunt wie ein Blumenstrauß. Neben Schmerzen im Brust- und Bauchbereich sowie an den Geschlechtsorganen, können Symptome wie z.B. Migräne, Schlafstörungen, Frieren, Harnwegsprobleme, Verdauungsprobleme, Allergien oder Nährstoffmangel ihren Ursprung in einer Endometriose haben. Und die Liste ist noch länger. Verrückt, oder? Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die betroffenen Genorte, die für Endometriose verantwortlich sind, zum einen für die Schmerzwahrnehmung und zum anderen auch mit (chronischen) Schmerzsyndromen wie Migräne, Kopfschmerz, Rückenschmerzen und auch Asthma oder Osteoarthritis zusammenhängen.
Tatsächlich kann es sein, dass du medizinisch eine Endometriose hast, aber keinerlei Beschwerden auftreten. An dieser Stelle besteht dann auch kein Handlungsbedarf. Wenn du aber Beschwerden hast und die Endometriose bei dir diagnostiziert wurde, wirst du dich sicherlich bald mit Therapieoptionen auseinandersetzen müssen. Und hier ist gute Beratung wichtig.
Für die Behandlung der Endometriose kommen nämlich verschiedene Möglichkeiten in Betracht, die zum Teil nicht wenige Nebenwirkungen haben können oder einen invasiven Eingriff erfordern. Hier kannst du dich ausführlich von deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt beraten lassen.
Glücklicherweise gibt es aber auch viele andere Faktoren, die du selber beeinflussen kannst, um deine Endometriosebeschwerden zu lindern. Wie so oft stehen hier Ernährung, Lebensstil, Bewegung und Stressbewältigung an oberster Stelle.
Gerne wollen wir darauf in einem zweiten Artikel etwas genauer eingehen. Wenn du also gern wissen möchtest, welche Optionen dir zur Behandlung der Endometriose zur Verfügung stehen und ob und wie du deine Beschwerden durch Ernährung und Lebensstil beeinflussen kannst, lies gern weiter in unserem Artikel “ Endometriose - Ernährung, Lebensstil, Therapie”
Wenn du dich noch ausführlicher mit der Erkrankung Endometriose auseinandersetzen möchtest, gibt es verschiedene Beratungsstellen und Verbände, die sich diesem Thema angenommen haben. Dort findest du auch Kontakt zu Selbsthilfegruppen, denn oftmals ist schon der Austausch mit anderen Betroffenen erleichternd und hilfreich. Kontakte zu solchen Gruppen und Ärzt*innen, die spezialisiert sind auf Endometriose findest du beispielsweise bei der Endometriose-Vereinigung . Dort gibt es auch eine Beratungshotline, wo du dich informieren und beraten lassen kannst.
Im März findet außerdem jedes Jahr der EndoMarch statt. In diesem Rahmen werden durch viele Organisationen Veranstaltungen zum Thema Endometriose organisiert. Einen Überblick findest du auf der Webseite des EndoMarch.
Die Endo-App bietet dir auf ihrer Webseite und dem Instagram-Kanal nicht nur unzählige Informationen zu Endometriose, sondern mit der App auch ein nützliches Tool zur Beobachtung deiner Beschwerden. Zusätzlich bietet das Endo-App-Universum auch noch einen laufenden Podcast zu allen Fragen rund um Endometriose an.
]]>Lass uns gemeinsam noch einmal auf das Hormon Östrogen schauen. Tatsächlich finden sich im Körper vier unterschiedliche Formen von Östrogenen. Gebildet werden diese in den Eierstöcken und zu einem kleinen Teil auch in der Nebennierenrinde und dem Fettgewebe.
Die wichtigste Rolle der Östrogene ist die als Sexualhormon. Die Geschlechtsreifung der als weiblich gelesenen Merkmale, die Entwicklung eines Periodenzyklus sowie die Aufrechterhaltung dieses Zykluses durch die monatliche Reifung von Eizellen in den Eierstöcken, der zyklusabhängigen Regeneration von Gebärmutterschleimhaut und die Bildung von Zervixschleim sind hierbei die größten Aufgabenfelder.
Gut zu wissen: Auch im männlichen Zyklus spielen Östrogene eine Rolle. Hier sind sie an der Regulierung verschiedener Stoffwechselprozesse beteiligt.
Neben der Funktion im Fortpflanzungssystem haben die Östrogene eine Vielzahl von Aufgaben im Stoffwechsel. Sie haben einen Einfluss auf das Immunsystem und regulieren die Aktivität einiger Immunzellen. Sie haben Einfluss auf den Kalziumstoffwechsel und sind am Aufbau und Erhalt der Knochensubstanz beteiligt. Auch auf die Wundheilung und die Hautalterung sowie auf den Fettstoffwechsel und den Wasserhaushalt wirken sich Östrogene aus.
Gerät das sensible Gleichgewicht durcheinander, können durch einen Östrogenmangel somit verschiedene Beschwerden auftreten, die man auf den ersten Blick gar nicht damit in Verbindung bringen würde.
Hellhörig werden Frauenärzt*innen bei ausbleibendem Kinderwunsch. Bei einem Östrogenmangel wird die Reifung der Eizellen beeinträchtig, der Zyklus ist unregelmäßig und es kann auch zum Ausbleiben der Menstruationsblutung kommen - alles Faktoren, die eine Schwangerschaft erschweren. Östrogene haben zusätzlich einen Einfluss auf die Beschaffenheit des Zervixschleims. Bei Östrogenmangel ist das Sekret u.U. so dick, dass es für die Spermien schwierig bis unmöglich wird, in der Gebärmutter zur Eizelle aufzusteigen. Je nach Ursache des Östrogenmangels kann gleichzeitig die Progesteronbildung verringert sein. Das Einnisten eines befruchteten Eis wird so noch unwahrscheinlicher.
Östrogene sind auch dafür verantwortlich, dass die Schleimhaut im Vaginalbereich sowie die Vaginalflora gesund sind und ihrer Funktion nachkommen können. Bei Östrogenmangel ist die Funktion der Schleimhautzellen gestört. So kann es z.B. durch reduzierte Sekretion von Vaginalflüssigkeit zu Scheidentrockenheit kommen. Dies führt nicht nur zu Jucken und Reizungen, sondern ist auch nicht förderlich für ein gesundes Sexualleben, das dadurch zu einer schmerzhaften oder unangenehmen Erfahrung werden kann. Körperliche Beeinträchtigungen wirken sich natürlich auch auf die Psyche aus und somit kann die Erregbarkeit und die Libido rapide sinken.
Weiterhin bilden die Schleimhautzellen und die Vaginalflora eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger wie Bakterien und Pilze. Regelmäßige Scheidenpilzinfektionen, Vaginose oder auch Harnwegsinfekte können also Zeichen für einen gestörten Östrogenhaushalt sein.
Und was hat es nun mit Augen, Knochen und Diabetes Typ 2 auf sich? Wie bereits erwähnt, sind die Östrogene nicht nur im Reproduktionssystem relevant. Sie wirken auch an verschiedenen weiteren Stellen des Stoffwechsels. Beispielsweise haben sie eine Rolle im Immunsystem und auf die T-Zellen. Die T-Zellen wiederum haben eine Funktion im Knochenaufbau. Ein Östrogenmangel führt zu einem durch die T-Zellen vermittelten vermehrten Abbau von Knochensubstanz - Osteoporose ist die Folge.
Weiterhin haben Studien gezeigt, dass niedrige oder sinkende Östrogenspiegel sich auf den Energiehaushalt auswirken und zu langfristigen Folgen wie Mehrgewicht, metabolischem Syndrom oder Diabetes Typ 2 führen können.
Sogar Hautprobleme, Sehprobleme im Alter und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können mit einem zu niedrigen Östrogenspiegel zusammenhängen.
Die Ursache für Östrogenmangel können verschiedene Grunderkrankungen wie eine Fehlentwicklung oder eingeschränkte Funktion der Eierstöcke sein. Auch eine Gelbkörperschwäche hat Einfluss auf den Östrogenhaushalt. Bei einer Nebenniereninsuffizienz wird zu wenig DHEA, der Vorläufer des Östrogens, gebildet. Eine Nebenniereninsuffizienz kann angeboren sein. Es wird aber der Verdacht immer lauter, dass auch chronischer Stress zur Ermüdung und somit zu einer reduzierten Funktion der Nebennieren führt!
Die meisten Erkenntnisse zu Östrogenmangel kommen aus Studien mit Menschen in den Wechseljahren. Die Eierstöcke stellen in dieser Zeit zunehmend ihre Funktion ein. Dadurch sinkt der Östrogenspiegel kontinuierlich und es kommt zu einem physiologischen Östrogenmangel. Klassische Begleiterscheinungen des Östrogenmangels in den Wechseljahren sind z.B. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depression oder Scheidentrockenheit. Außerdem begünstigt der abnehmende Östrogenspiegel in dieser Zeit u.a. die Entstehung von Osteoporose, Augenerkrankungen und Mehrgewicht.
Ähnliche Symptome bringt die Entfernung der Eierstöcke mit sich. Dadurch fällt der Organismus sozusagen in verfrühte Wechseljahre.
Gut zu wissen - Pubertas tarda: Unter Pubertas tarda versteht man das verzögerte Einsetzen der Pubertät. Ursachen für Pubertas tarda sind neben Grunderkrankungen z.B. Hochleistungssport im Kindesalter, eine Mangel- und/oder Unterernährung oder eine Nebenniereninsuffizienz. Der Östrogenmangel hat zur Folge, dass die Pubertät verzögert eintritt: eine Regelblutung beginnt nicht selten erst mit 18 Jahren, die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale ist stark verzögert. Ein ärztliches Beratungsgespräch kann bei Verdacht Abhilfe schaffen.
Anders verhält es sich mit Personen, die sich bereits in den Wechseljahren befinden. Hier kann eine Hormonersatztherapie unter Umständen sinnvoll sein. Die Risiko-Nutzen-Abwägung sollte sorgfältig mit einem Arzt/einer Ärztin besprochen werden, denn es gibt viele Risikofaktoren.
Ist der Östrogenmangel durch Grunderkrankungen verursacht, solltest du eine ärztliche Therapie in Anspruch nehmen.
Östrogenmangel kann jedoch auch durch einen ungünstigen Lebensstil bedingt sein. Hier gilt es wie immer: Stress raus, gesunde Ernährung rein.
Dauerhafter Stress belastet die Nebennieren, da diese für die Stressreaktion und -regulation verantwortlich sind. Gönne dir also immer wieder bewusste Auszeiten und eine strukturierte Tagesplanung. Meditation, Yoga und andere sanfte und achtsame Übungsmethoden fahren dein Stresslevel runter und stärken deinen Körper auf eine sanfte Weise. Sport kann ein guter Ausgleich sein, solange er dich nicht zusätzlich aufregt, wie das beispielsweise bei Wettkampfsport oder exzessivem Lauf- und Kraftsport sein kann. Besser eignen sich Ausdauersportarten. Wenn du in stressigen Lebensumständen lebst, scheue dich nicht Hilfe zu erbitten und erinnere dich regelmäßig daran: Niemand muss alles können, du gibst genau das, was du kannst und so ist es gut!
Zusätzlich kannst du deinen Körper durch eine gesunde, frische Ernährung unterstützen. Kreuzblütler wie Kohl, Kresse, Senf, Rettich etc. können den Östrogenhaushalt unterstützen. Samen und Saaten (vor allem Leinsamen) enthalten Lignane, die ebenfalls einen Einfluss auf das Hormongleichgewicht haben. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Nüsse und Hülsenfrüchte sind reich an langkettigen Kohlenhydraten und Ballaststoffen, die den Blutzucker und das Sättigungsgefühl regulieren. Pflanzliche, unverarbeitete Lebensmittel haben einen vorteilhaften Einfluss auf die Darmflora und das Immunsystem und können den Körper so in der Infektabwehr unterstützen.
Hochverarbeitete Lebensmittel, raffinierter Zucker, ungesättigte Fettsäuren aus tierischen Lebensmitteln, Alkohol, Zigaretten und andere Genussmittel belasten besonders die Leber und die Nebennieren sehr. Der Konsum sollte also möglichst weit reduziert werden.
Einige Pflanzen haben einen Einfluss auf den Östrogenhaushalt und eignen sich daher als Nahrungsergänzung. Oft werden bei Beschwerden rund um den Östrogenhaushalt Mönchspfeffer und in den Wechseljahren besonders Traubensilberkerze eingesetzt. Auch Yamswurzel, Rotklee, Schafgarbe und Frauenmantel sind klassische Frauenkräuter, die deinen Hormonhaushalt unterstützen können. Diese gibt es als Nahrungsergänzungsmittel oder als Tee.
Sind die Beschwerden schon da, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. So kann z.B. Johanniskraut gegen depressive Verstimmung helfen. Melatonin lindert Schlafbeschwerden und ist mittlerweile in Tropfenform frei erhältlich. Salben oder Zäpfchen mit Östrogenen wirken lokal und können so Scheidentrockenheit und Juckreiz lindern. Leidest du im Zuge des Östrogenmangels an trockenen Augen, hilft auch hier eine Augensalbe. Vitamin D und Calcium-Supplementation können das Risiko für Osteoporose reduzieren. Besprich die für dich richtige Dosis mit einem Arzt/ einer Ärztin.
Bei häufigen Infektionen des Urogenitalbereiches wie Harnwegsinfekten, Pilzinfekten oder Vaginosen bieten einige gynäkologische Praxen die sogenannte vulvovaginale Lasertherapie an. Diese soll die Abwehrkräfte der Schleimhaut stärken. Hole dir dazu gern ärztlichen Rat ein.
]]>Egal wie aufgeklärt wir heutzutag mittlerweile sind - um die Menstruation ranken sich noch immer viele Mythen. Ein paar der kuriosesten und ärgerlichsten haben wir für dich mal unter die Lupe genommen.
Nein! Die Theorie, dass sich die Zyklen von Frauen, die eng befreundet sind oder sich eine Wohnung oder ein Zimmer teilen, angleichen, wurde in den 70er Jahren von der Psychologin Martha McClintock aufgestellt und angeblich auch durch eine Studie bewiesen. In den letzten Jahrzehnten erschienen jedoch viele Stellungnahmen, die methodische Lücken aufdeckten und es gibt diverse weitere Studien der letzten Jahre, die die Theorie von Frau McClintock widerlegen. Die Zyklen passen sich nicht an. Aber: Da jeder Zyklus Schwankungen unterlegt ist und die Länge der Menstruation von Person zu Person unterschiedlich ist, kann es regelmäßig Überschneidungen geben, die es so aussehen lassen, als würden sich die Zyklen anpassen.
Klares Jein. Vermutlich war es so in der Menschheitsgeschichte, dass der weibliche Zyklus mit dem Mondzyklus verlief. Vereinzelt kann man dies auch noch beobachten bei einigen Menstruierenden, deren Zyklus länger als 27 Tage dauert. Das große Aber: es gibt Bedingungen. Zum einen die Zykluslänge, die natürlich zur Länge der Mondphasen passen muss. Heutzutage beeinflussen aber verschiedene Faktoren den Hormonhaushalt und dadurch die Menstruation. Außerdem hängt die Anpassung an den Mondzyklus scheinbar mit der Leuchtkraft der Mondin zusammen. Und dank Lichtverschmutzung und dicken Vorhängen nehmen wir diese kaum noch wahr. Wir sind also viel zu weit entfernt von natürlichen Zyklen, als dass hier noch ein Einfluss zu beobachten wäre.
Hinweis: ESTRO kann dich übrigens unterstützen, den Östrogenhaushalt und damit die Länge des Zyklus und Dauer, Stärke und Empfinden der Menstruation zu regulieren. Dann klappt es vielleicht bald mit dem Mondzyklus bei dir ;)
Nein. Regelschmerzen sind nicht völlig normal. Die Periode ist keine Krankheit und geht im Idealfall auch nicht mit Schmerzen, Übelkeit oder anderen unangenehmen Begleiterscheinungen einher. Schmerzen während der Menstruation sind oft ein Zeichen für eine Grunderkrankung oder ein Hormonungleichgewicht. Sehr starke Schmerzen bis hin zu Schwindel können Begleiterscheinungen der Endometriose sein oder auf Myome hinweisen. Aber auch ein Überschuss an Hormonen wie Östrogenen oder Prostaglandinen löst Symptome wie Schmerzen, Krämpfe oder eine besonders lange oder starke Blutung aus. Ernährungsumstellungen, Nahrungsergänzungsmitteln, Stressmanagement oder Lebensstiländerungen können vielen Menstruierenden Linderung verschaffen. Um Grunderkrankungen aufzudecken, müssen die Beschwerden aber ernst genommen werden, vor allem von Mediziner*innen.
Doch, das tut sie tatsächlich! Ein kräftiges Rot zeigt eine gesunde Menstruationsblutung an. Ein eher heller Rotton kann für einen niedrigen Östrogenspiegel sprechen, z.B. wenn du synthetische Hormone zur Verhütung nimmst. Im Gegensatz dazu spiegelt dunkelrotes Blut, eventuell mit Klümpchen versetzt, einen hohen Östrogenwert. Braunes oder sehr dunkles Blut kommt eher zum Ende der Blutung zum Vorschein. Hier musst du dir keine Sorgen machen, dies zeigt nur, dass dieses Blut schon älter ist. Alle anderen Farben oder Konsistenzen hingegen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Doch, unbedingt! Denn regelmäßiger, moderater Sport ist sogar hilfreich gegen Periodenschmerzen. Sport fördert die seelische und körperliche Ausgeglichenheit, macht dich also widerstandsfähiger gegenüber Schmerzen und negativen Gedanken. Sport lockert die Muskulatur und kann so Krämpfe lösen. Durch die Muskelbewegungen werden die Lymphbahnen angeregt und so können Wassereinlagerungen verringert werden.
Uuund: Auch Kopfstand ist okay. Es gibt keine Studien, die medizinische Argumente dagegen liefern.
Nein, nein und nochmals nein. Menstruationsblut ist nicht eklig, sondern ganz normales Blut, das gemischt ist mit Scheidensekret und abgestoßenem Gebärmuttergewebe. Die Blutung zeigt an, dass ein Zyklus durchlaufen ist, ohne dass eine Befruchtung stattfand. Es ist also auch keine “Reinigung” von Nährstoffen oder Blut, sondern ein normaler, sich etwa monatlich wiederholender, hormongesteuerter Prozess. Das Menstruationsblut ist bei gesunden Menstruierenden weder infektiös noch unrein. Erst im Kontakt mit den Periodenprodukten kommt es zum Wachstum von Bakterien und eventueller Geruchsbildung. Du brauchst dich für deine Menstruation nicht schämen noch dich davor ekeln.
“Du hast wohl deine Tage?” Wie oft hast du diesen Spruch schon gehört, wenn deine Laune nicht die beste war? Aber haben Menstruierende zwangsweise schlechte Laune? Nein. Zu depressiven oder gereizten Verstimmungen kommt es eher im Zuge des PMS oder in seiner noch stärkeren Form des PMDS - also VOR Einsetzen der Blutung. Mit Beginn der Menstruation ist die Verstimmung sogar meist verflogen. Klar, Periodenschmerzen können die Laune drücken, aber schlechte Laune ist keine Begleiterscheinung der Menstruation.
Stimmt! Es handelt sich um eine sogenannte Abbruchblutung, die durch die Pillenpause verursacht wird. Durch die Pille wird dem Körper vorgegaukelt, es würden genug Östrogene vorhanden sein. Die Eierstöcke stellen ihre Funktion ein, die Eizelle reift nicht und es kommt so zur empfängnisverhütenden Wirkung der Pille. Wird dem Körper durch die Pillenpause nun das Östrogen entzogen, reagiert die Gebärmutter mit der einzigen Reaktion auf niedrige Östrogenkonzentrationen, die sie kennt - sie stößt die Schleimhaut ab. Die Pillenpause hat rein “kosmetische” Effekte, soll also einen natürlich Zyklus vorgaukeln. Denn im Prinzip könntest du auf die Pillenpause auch verzichten, die Abbruchblutung hat keinen physiologischen Nutzen.
“Nein, natürlich nicht”, rufst du jetzt gerade vermutlich stirnrunzelnd. Genau das wird aber vielen Mädchen auf der Welt auch heute noch erzählt - und ihnen so während der Blutung die Teilnahme am sozialen Leben und der Zugang zu Schule oder Arbeitsstätte verwehrt. “Wer krank ist, muss zuhause bleiben, keiner soll mitbekommen, dass du blutest” - dies ist auch heute noch die Lebensrealität von vielen Mädchen und Frauen. Fehlende Periodenartikel oder fehlende Privatsphäre geschweige denn Hygiene auf Sanitäranlagen tun ihr übriges zu Stigmata und Scham.
Tatsächlich werden Menstruierende in vielen Religionen auch heute noch als unrein angesehen. Dies äußert sich darin, dass sie Gebetshäuser nicht betreten oder Männer sie nicht berühren dürfen. Sie könnten Götter entzürnen oder durch das Periodenblut dunkle Energien transportieren. Im Anschluss an die Menstruation müssen sie sich komplizierten rituellen Waschungen unterziehen.
Nein. Deine Periode ist ein Zeichen, dass während deines Fruchtbarkeitszyklus keine Befruchtung stattgefunden hat. Ein ganz normaler physiologischer und sehr wichtiger Vorgang im Körper von Menschen mit Gebärmutter. Punkt.
Tatsächlich ist dies eine noch vorherrschende Ansicht im Christentum.
Definitiv Nein! Selbst in Industrieländern wie Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden oder Australien gibt es Menstruierende, die aus finanziellen Gründen nicht auf Periodenartikel zurückgreifen können und sich stattdessen mit Toilettenpapier und Stoffresten aushelfen müssen. Allein in Deutschland sagen 23% der Menstruierenden, dass Periodenprodukte für sie eine finanzielle Belastung darstellen. 15% gehen sogar die Gefahr einer Infektion ein, indem sie versuchen, den Verbrauch von Tampons und Co möglichst gering zu enthalten und diese dadurch seltener wechseln.
Extrem spannende weitere Einblicke gibt es in dem in 2022 veröffentlichten Menstruationsbericht von Plan International: https://www.plan.de/menstruation-im-fokus.html
Jein. Wenn du einen Zyklus hast, der sich um den Modellzyklus von 26 Tagen herum bewegt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass du während der Menstruationsblutung schwanger wirst. Der Zeitpunkt der Menstruation ist dann weit genug weg vom Zeitpunkt des Eisprungs. Umso kürzer aber dein Zyklus ist und umso fortgeschrittener dein Zyklustag, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Spermien lange genug in der Gebärmutter überleben, um die gesprungene Eizelle doch noch zu befruchten. Die Spermien haben eine Lebensdauer von bis zu 5 Tagen. Du solltest also sehr gut über deinen Zyklus bescheid wissen, wenn du das Wagnis “kondomfreier Sex” während der Menstruation eingehen möchtest.
Na hoppla, weißer oder milchiger, mal zäher, mal dünnflüssiger Schleim in der Unterhose? Was ist das und wo kommt das her? Und kann ich damit vielleicht sogar Rückschlüsse auf meinen Zyklus treffen?
Ja, kannst du! Denn was du da gesehen hast, ist zum größten Teil der sogenannte Zervixschleim. Er wird von Drüsen gebildet, welche sich am Gebärmutterhals, der Zervix, befinden. Der Zervixschleim soll zum einen verhindern, dass Krankheitserreger in den Genitaltrakt eindringen und zum anderen den Spermien ihren Weg in die Eileiter erleichtern. Je nach Zyklusphase verändert sich deshalb die Beschaffenheit des Schleims unter der Wirkung von Östrogenen und Progesteron.
Kurz nach der Menstruation wird verhältnismäßig wenig Schleim gebildet, vielleicht nimmst du diesen gar nicht war und es fühlt sich vielleicht sogar trocken an. In dieser Phase des Zyklus ist das Risiko für eine Befruchtung sehr gering, da sich die Spermien nur schlecht im Genitaltrakt fortbewegen können.
Während der Follikelphase nimmt die Menge an Schleim kontinuierlich zu. Zu Beginn ist seine Konsistenz eher zäh, klebrig und trüb oder cremig, vielleicht sogar klumpig.
Umso näher wir im Zyklus dem Eisprung kommen, desto dünnflüssiger und klarer wird der Schleim. Die Chance für eine Befruchtung steigt nun an, zumal die Spermien bis zu 5 Tage im Genitaltrakt überleben können. Hattest du also ungeschützen Verkehr vor deinem tatsächlichen Eisprung, können die Spermien dank des immer dünnflüssiger werdenden Schleims dennoch den Weg zum Eileiter antreten und dort auf die zu befruchtende Eizelle warten.
Um den Eisprung herum ist das Sekret spinnbar: wenn du den Schleim zwischen deinen Fingern ziehst, bilden sich Fäden. Durch diesen Schleim können sich die Spermien besonders schnell bewegen und bei ungeschützte Verkehr ist eine Befruchtung sehr wahrscheinlich. Die Konsistenz und das Aussehen werden mit rohem Eiweiß verglichen, eventuell ist der durchsichtige Schleim mit weißen Schlieren durchzogen. Ganz eindrucksvoll auch die Menge an Schleim, die um den Eisprung herum gebildet werden kann. Manche Frauen* fühlen sich regelrecht nass.
Sobald der Eisprung erfolgt ist, wird der Schleim dickflüssig und trüb. Eine Befruchtung ist nun wieder unwahrscheinlich zumal die Eizelle knapp einen Tag nach dem Eisprung nicht mehr befruchtungsfähig ist. Umso näher der Zyklus der Menstruation kommt, desto eher kann es auch passieren, dass dem Schleim schon Blutspuren beigemischt sind.
Dass der Geruch des Schleims über den Zyklus seinen Geruch verändert, beobachten viele Frauen. Oft wird der Geruch mit dem von Brot verglichen - leicht sauer bis hefig. Kritisch solltest du werden, wenn du einen fischigen Geruch wahrnimmst, der vielleich sogar mit einem Juckreiz einhergeht. Hier könnte die Vaginalflora gestört sein und eine Infektion vorliegen. Generell sind leichte Farbvariationen von bräunlich bis gelblich nicht besorgniserregend, solange du sonst keine Symptome wie Juckreiz, Brennen oder sogar Fieber hast.
Neben der Körpertemperatur ist die Zervixschleimbeobachtung eines der Merkmale anhand welcher bei der NFP das fruchtbare Fenster im Zyklus bestimmt wird. Hierbei wird genau dokumentiert, welche Menge Schleim vorhanden ist, wie die Viskosität ist (also ist der Schleim eher zäh oder dünnflüssig) und - ganz wichtig, da heiße Phase - ob der Schleim spinnbar ist. Wenn du mehr über NFP als Verhütungsmethode erfahren möchtest, lies gern hier nach.
Am besten beginnst du damit, dass du deine Hände gut reinigst. Du kannst dann den Schleim vor einem Toilettengang mit den Fingern am Scheideneingang aufnehmen und die Spinnbarkeit und Konsistenz zwischen Daumen und Zeigefinger testen. Wenn dir das unangenehm ist, tut es auch ein Stück Toilettenpapier, mit dem du über den Scheideneingang wischst und durch Auf- und Zuklappen die Konsistenz und die Bildung von Fäden testest. Am besten machst du das mehrmals am Tag und notierst dir die Beschaffenheit des Schleims. Beurteile deinen Zervixschleim nach Scheidengefühl (Fühlst du dich eher trocken oder feucht, vielleicht sogar beinahe nass?), nach Optik (Ist der Schleim durchsichtig, milchig, gelblich oder weißlich?) und Konsistenz (Ist der Schleim cremig oder klumpig oder flüssig? Bildet er Fäden zwischen den Fingern und wie lang werden diese Fäden, bevor sie reißen?).
Und jetzt bleibt uns nur noch, dir viel Spaß beim Erkunden deines Zervixschleims zu wünschen!
Östrogen, das Schönheitshormon. Volle Lippen, glänzende Haare, straffe Haut um den Eisprung herum - alles schön und gut, wenn der Östrogenhaushalt in Balance ist.
Sobald nämlich eine Östrogen-Dominanz vorliegt, kann der Segen zum Fluch werden. U.a. äußert sich dann der Effekt der straffen, “prallen” Haut als unangenehmes und schmerzendes Ödem. Den Östrogene haben einen wasserbindenden Effekt. Bei einer Östrogendominanz ist der Östrogenwert auch in der zweiten Zyklushälfte im Verhältnis zu Progesteron zu hoch. Dadurch werden vermutlich vermehrt weitere Hormone ausgeschüttet, die mit dem Wasserhaushalt in Verbindung stehen und die Durchlässigkeit der Blutgefäße für Wasser und Protein erhöhen. Die hormonell verursachten Wassereinlagerungen treten ausschließlich in der zweiten Zyklusphase zwischen Eisprung und Periode auf. Das Ausmaß ist individuell unterschiedlich. Bei einigen Menstruierenden schwellen die Finger und die Füße an, bei anderen spannen die Brüste oder Beine, wieder andere leiden unter starken Schwellungen im Gesicht oder am Bauch.
Die Ödeme verschwinden mit Einsetzen der Periode wieder von alleine. Aber bis dahin können sie schmerzhaft und unangenehmen sein.
Auch wenn es paradox klingt, eine gute vorbeugende Maßnahme ist viel zu trinken und zu die Nierentätigkeit zu unterstützen. Wenn es sicher ist, dass es sich bei den Ödemen nicht um Symptome von Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen handelt, empfehlen sich vor allem Tees aus harnfördernden Kräutern wie Brennnessel, Goldrutenkraut oder Birkenblättern.
Lebensmittel mit hohem Wasser- und/oder Kaliumanteil unterstützen die Nierenfunktion. Empfehlenswert sind deshalb z.B. Gurke, Wassermelone, Spargel, Ananas, Aprikose, Bananen oder Kiwi. Salzige Lebensmittel sollten aufgrund des hohen Natriumgehaltes besser gemieden werden.
Auch mit dem Konsum von Alkohol und Koffein ist man nicht gut beraten.
Ist die Schwellung schon da, hilft kühlen. Kneippbäder, kalte Duschen, Güsse oder kühlende Gels können Linderung verschaffen. Besonders kreislaufschonend ist es, wenn man mit den Kaltwasser-Anwendung am herz-fernsten Körperteil beginnt (rechte Fußaußenkante) und sich dann immer weiter Richtung Herz vorarbeitet.
Füße hochlegen erhöht den Flüssigkeitsabfluss aus den Beinen genauso wie leichter Ausdauersport. Die Bewegungen der Muskulatur wirken wie eine Pumpe auf die Venen und unterstützen den Flüssigkeitstransport. Wer die Möglichkeit hat, kann sich auch eine Lymphdrainage oder Fußreflexzonenmassage gönnen.
Wichtig: es sollte unbedingt klar, woher die Wassereinlagerungen kommen. Sie können Hormonell bedingt sein, aber auch ein Symptom von Herzerkrankungen, Blutgefäßerkrankungen oder Diabetes etc., die unbedingt behandelt werden müssen. Harntreibende Tess wären z.B. in diesem Fall eher schädlich!
]]>Dazu muss zunächst gesagt werden, dass es nicht DIE eine Ursache für Akne und Hautprobleme gibt. Die Haut ist unser größtes Ausscheidungsorgan und im ständigen Kontakt mit der Außenwelt. Ungünstige Ernährungsmuster, Tabak- und Alkoholkonsum wirken sich genauso auf die Hautgesundheit aus wie Kosmetik, Pflegeprodukte und Umweltbelastungen. Es kann aber auch ein Hormonungleichgewicht für die schmerzhafte Hauterkrankung ursächlich sein. Hier sind es insbesondere die Androgene, welche Akne auslösen können. Aus diesem Grund beginnt Akne oft mit der Pubertät, wenn die Androgenlevel steigen, und geht mit Erkrankungen wie PCOS (Polyzystisches Ovar Syndrom) oder CAH (kongenitale adrenale Hyperplasie) einher.
Androgene fördern die Bildung von Hauttalg, der eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Akne spielt. Denn Hauttalg wird besonders gern von einem Bakterium auf unserer Haut als Nährstoff genutzt: Propionibacterium acnes. Dieses Bakterium schüttet Lipasen aus. Dies sind Enzyme für die Fettspaltung, welche den Talg verstoffwechseln und dabei freie Fettsäuren bilden. Auf freie Fettsäuren reagiert unser Hautgewebe wiederum mit starken äußerlichen als auch innerlichen Entzündungsreaktionen, vor allem, wenn diese durch die mit Talg verstopften Poren nicht gut ausgeschieden werden können.
Aber wie kommt es zu diesen erhöhten Androgenwerten? Für einige der Auslöser ist die Ursache noch nicht vollständig erforscht. Klar ist aber, dass zum einen die Pubertät ein häufiger Auslöser ist, da sich hier das Hormonsystem erst noch einpendeln muss. Meist klingt die Akne dann auch wieder ab. Zum anderen kann es nach dem Absetzen der Pille oder anderen hormonellen Verhütungsmethoden zu einem Androgenüberschuss kommen, wenn sich das natürliche Hormongleichgewicht erst wieder herstellen muss.
Unterstützen kannst du dein natürliches Hormongleichgewicht durch pflanzliche Wirkstoffe wie in unserem Produkt beauty, die auf den Androgenhaushalt wirken.
Ist die Akne aber nun mal da, gibt es viele Tipps, um das Schlimmste zu verhindern. Diese gelten übrigens auch für nervige Pickel oder Mitesser.
Die goldene Regel: Nicht drücken oder quetschen! Maximal mit gut gereinigten Fingern und einem sauberen Tuch den Eiter abnehmen. Bakterien auf den Fingern oder Nägeln können zu Infektionen und Entzündungen führen. Die Verletzung der Haut führt zu Narbenbildung.
Stattdessen lieber kühlen, z.B. mit Eiswürfeln. Statt Wasser kannst du auch einen Gänseblümchen- oder Kamillentee einfrieren und auf die schmerzenden Stellen tupfen.
Möchtest du den Pickel schneller loswerden, können Dampfbäder mit Kamille helfen, die zum einen desinfizieren und beruhigen und zum anderen die Haut aufweichen, so dass der Pickel sich schneller lösen lässt.
Solange du keinen offenen Wunden hast, kannst du versuchen, mit kleinen Küchenhelfern gegen den Pickel anzugehen. Ein in Zitronensaft oder Apfelessig getränktes Wattestäbchen auf den Pickel getupft, desinfiziert und kann die Entzündung ziehen. Teebaumöl wirkt antientzündlich und kann entweder verdünnt auf die Haut aufgetragen oder als Salbe angewendet werden.
Bei schwerwiegenderen Entzündungen gibt es verschiedene medizinische Cremes mit antientzündlichen und antibakteriellen Wirkstoffen. Der Klassiker ist hier Dexpanthenol.
Keine gute Idee ist übrigens Zahnpasta auf den Pickel zu tupfen, auch wenn man das immer wieder liest. Zahnpasta kann den Pickel zwar austrocknen, sie enthält aber auch verschiedenste Inhaltsstoffe, die entzündungsförderlich wirken und auch die gesunde Hautbarriere schädigen. Auch eine gar nicht so gute Idee, sowohl bei Pickeln als auch bei Akne an sich, ist Zinksalbe. Zinksalbe kann bei der Wundheilung unterstützen. Sie enthält aber auch Fett und verstärkt so die Verstopfung der Poren.
Wusstest du…
…dass ein hoher Kalkgehalt im Leitungswasser die Entstehung von Pickeln begünstigen kann?
Das häufige Wechseln von Handtüchern (am besten fürs Gesicht ein eigenes), Waschlappen und auch Kopfkissenbezügen verringert die Keimbelastung auf deiner Gesichtshaut und verringert Infektionen.
Um ein Verstopfen der Poren und unreine Haut zu verhindern, helfen regelmäßige Peelings, z.B. mit Salz. Wenig förderlich bei verstopften Poren sind Kokosöl oder Olivenöl als Gesichtspflege. Sie verstärken das Problem eher noch.
Bei Akne können schlimmere Infektionen verhindert werden, wenn die Hautbarriere gefördert wird. Hierbei helfen Feuchtigkeitslotions, die nicht komedogen sind (also die Verstopfung der Poren nicht begünstigen) und vor allem auch Sonnenschutz. Vorsichtiges Reinigen schützt vor Verletzungen. Peelings sind bei bestehender Akne eher kontraproduktiv, weil sie ebenfalls zur Öffnung von kleinen Wunden führen können und damit das Infektionsrisiko erhöhen. Häufiges Waschen hat übrigens keinen förderlichen Effekt auf die Akne, eher fördert dies die Zerstörung der Schutzschicht. 2x Waschen mit einem milden Reinigungsprodukt reicht völlig aus.
Wie immer spielen natürlich Ernährung und Stressreduktion auch eine große Rolle. Hier werden wir Dir in einem zweiten Teil unseres Artikels zu Haut und Gesundheit einen ausführlichen Überblick verschaffen. Stay tuned!
]]>Die Vögel zwitschern, Sonnenstrahlen kitzeln auf der Haut, der Geruch von Blüten, Eiscreme und Pizza im Außenbereich steigt uns in die Nase. Und schön sind alle, waren immer alle Menschen so schön und attraktiv? Schmetterlinge im Bauch… Die Frühlingsgefühle springen über, Knutschen und Kuscheln liegt in der Luft- aber ist das wirklich so? Sind im Frühling unserer Sexualhormone besonders aktiv?
Ganz so ist das nämlich nicht. Und das ist eine gute Nachricht, denn von den sogenannten “Frühlingsgefühlen” kann jede*r profitieren - egal ob auf der Suche nach einer neuen Flamme oder mit dem Bedürfnis nach Energie und Tatendrang.
Denn das gute Gefühl kommt nicht von den Sexualhormonen, sondern einem Cocktail verschiedener Hormone, die für Aktivität und gute Laune sorgen.
Ursächlich ist die gesteigerte Menge natürlichen Lichts, die mit dem Frühjahr einhergeht.
Die Lichtrezeptoren im Auge registrieren die Lichtmenge und melden diese an das Gehirn. Das Gehirn reguliert nun die Produktion von Melatonin runter und steigert die Ausschüttung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin.
Melatonin ist das sogenannte “Schlafhormon”, das den Tag-Nacht-Rhythmus reguliert und bei Dunkelheit dem Körper signalisiert, den Energieverbrauch und Blutdruck herunterzufahren. Es wird aus dem “Glückshormon” Serotonin gebildet, wenn der Lichteinfall auf das Auge gering ist. Sobald die Lichtmenge steigt, wird das Serotonin nicht mehr umgewandelt und kann seine stimmungsaufhellende, aktivierende Wirkung entfalten.
Noradrenalin und Dopamin sind anregende Hormone des sympathischen Nervensystems, also dem Teil des Nervensystems, das für Aktivität und auch Stressreaktionen zuständig ist. Dopamin wirkt motivations- und antriebssteigernd und hat eine bedeutende Rolle im Belohnungszentrum des Gehirns.
Mehr Sonnenstunden im Frühjahr bewirken zusätzlich die Bildung von Vitamin D und von Endorphinen durch die Sonneneinstrahlung auf der Haut.
Für Vitamin D wurde in Studien ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Blutspiegel und dem Auftreten von Depressionen und Ängsten gefunden. Vitamin D wird in der oberen Hautschicht durch die UV B-Strahlen der Sonne gebildet. In den Wintermonaten sind zum einen die Sonnenstunden viel geringer und außerdem ist man natürlich auch warm eingepackt. Viel Licht trifft hier also nicht auf die Haut. Das ändert sich mit den wärmeren Temperaturen.
Auch die Endorphinbildung und -ausschüttung wird durch den Einfall von Sonnenlicht auf die Haut hochreguliert. Endorphine sind im Körper gebildete Opiate, die beispielsweise stimmungsaufhellend wirken und Schmerzen lindern.
Und die Sexualhormone haben gar keine Auswirkung? Jein. Bei Männern steigt im Frühling der Testosterongehalt und damit verbunden auch die Libido. Diesen Anstieg beobachtet man aber auch im Sommer noch einmal. Scheinbar wirkt Testosteron bei Männern auch antidepressiv und angstlösend. Die Frühlingsgefühle und die Lust auf Körperkontakt können also durchaus Resultat eines - naja - eben besseren Wohlbefindens sein.
Also alles nur Kopfsache? Der veränderte Hormonhaushalt, die wärmeren Temperaturen, die Aussicht auf laue Frühlingsabende im Park oder Freiluftkino, viel Zeit an der frischen Luft - das alles macht die Frühlingsgefühle aus und den Frühling zu so einer gefühlt erleichternden und fröhlichen Zeit! Die Sexualhormone haben damit nur bedingt etwas zu tun und somit kann jede*r diese Zeit ganz für sich und die eigenen Pläne, Bedürfnisse oder Aktivitäten nutzen. In diesem Sinne: Hab wundervolle Sonnenstunden und tankt ganz viel Leichtigkeit!
Ich habe Schmerzen während der Mens, ist das okay? Ich habe meine Tage nicht jeden Monat, ist das okay? Menstruation, hatte ich noch nie, ist das okay?
Spoiler: Du hast keine Gebärmutter? Ja, es ist normal, dass du noch nie eine Menstruation hattest. Zu allem anderen: Es kommt drauf an. So viele Fragen zu einem Thema, über das doch eigentlich jeder menstruierende Mensch bescheid wissen sollte, oder? Ist aber leider nicht so, die weibliche Periode ist noch immer - immer weniger zum Glück - ein Thema, über das nicht gern gesprochen wird. Deswegen möchten wir dir noch mal einen Überblick geben, wie sieht er denn eigentlich aus, der gesunde Zyklus?
Wir starten mit den 4 Phasen des gesunden Menstruationszyklus und schauen uns am Ende noch weitere Zeichen eines funktionierenden Zyklus an.
Der weibliche Zyklus lässt sich in 4 Phasen einteilen.
Es beginnt mit der Menstruation, der Desquamationsphase, vom 1.- 4.Tag. (im Modell). Die Regelblutung dauert im Schnitt 2 - 7 Tage bei 80-90% der Menstruierenden. Das kann aber von Zyklus zu Zyklus auch unterschiedlich sein bei dir. Ab 7 Tagen Regelblutung kann man schon ein Heavy Bleeding in Betracht ziehen.
Zu Beginn der Regelblutung ist die Blutung am stärksten und nimmt dann in der Regel (der wird nicht alt, oder?) ab dem 2. Tag schon wieder ab. Die Farbe des Blutes solle kräftig rot sein, zum Ende hin wird sie eher bräunlich. Kleine Klümpchen oder Gerinnsel sind normal, die Konsistenz eher dicker als zu flüssig.
Die Blutmenge variiert zwischen 30-60 ml. Ab 80 ml spricht man von Heavy Bleeding. Du kannst dich daran orientieren, wie oft du deine Menstruationsprodukte wechselst. Solltest du alle 1-2 Stunden die Produkte wechseln müssen, kann es sein, dass deine Mens zu stark ist. Studien haben gezeigt, dass Menstruierende ein sehr gutes Gespür dafür haben, ob ihre Blutung zu stark ist. Wenn du dir unsicher bist, sprich das bei deiner Frauenärztin/ deinem Frauenarzt an. Solltest du starke Schmerzen während der Mens haben, ist das auch ein Thema für dein*n Arzt/Ärztin.
Um ein Kind empfangen zu können, muss eine reife Eizelle in den Eileiter wandern. Die Reifung passiert unter Einfluss verschiedener Hormone in der Proliferationsphase oder auch genannt Follikelphase, die im Modell am 5. Tag startet und bis zum 12/14. Tag läuft.
Um den 12. und 14. Tag, wenn die Östrogenausschüttung am Eierstock am höchsten ist, macht sich eine kleine Eizelle auf die große Reise Richtung Gebärmutter, um dort ihren Lebenstraum - die Befruchtung - zu erfüllen. Manche Menschen mit Gebärmutter spüren diesen Eisprung als ein Ziehen. Außerdem gibt es verschiedene andere Anzeichen, an denen du den Zeitpunkt des Eisprungs erkennen kannst. Mit der Reise der Eizelle durch den Eileiter geht dein Zyklus in die 4. Phase über.
Als die Eizelle aus dem Eierstock ausgewandert ist, hat sie einen Follikel hinterlassen, der nun zum Gelbkörper wird. Die Hormone des Gelbkörpers sorgen dafür, dass sich zwischen dem 15. und 25. Tag in der Sekretionsphase die Gebärmutterschleimhaut verdickt und eine befruchtete Eizelle sich gut in ihr einnisten könnte. Könnte - wenn du ihr die Chance zur Befruchtung gegeben hast. Hast du keinen Kinderwunsch und konntest du eine Befruchtung verhindern, tritt dein Zyklus in die 5.Phase ein.
Wenn es nicht zur Befruchtung kam, stellt der Gelbkörper in der sogenannten Ischämischen Phase ab Tag 25. (nach Modell) die Hormonproduktion ein und die Gebärmutterschleimhaut wird nicht weiter mit Blut versorgt ( dies nennt man Ischämie). Sie muss nun abgestoßen werden und dein Zyklus beginnt von vorne mit der Menstruation.
Den gesamten Prozess bezeichnet man auch als Lutealphase.
Die Länge des Zyklus kann sehr unterschiedlich sein. Bei 90% der Menstruierenden dauert der Menstruationszyklus 21 - 45 Tage, bei 60 - 80% dauert sie 21 - 34 Tage. Solltest du einen noch längeren Zyklus haben, solltest du dies ärztlich besprechen. Eventuell liegt ein Hormonungleichgewicht vor, das den Eisprung verhindert.
Den eigenen, individuellen und mehr oder weniger regelmäßigen Zyklus entwickelt man im Alter von etwa 19-20 Jahren. Das heißt jedoch nicht automatisch, dass ein chaotischer Rhythmus während der Pubertät gesund ist. Starke Schwankungen können ein Zeichen für verschiedene gynäkologische Beschwerden sein, die sich schon zu diesem Zeitpunkt diagnostizieren und gegebenenfalls entschärfen lassen.
Das durchschnittliche Alter für die Menarche, also die allererste Regelblutung - juchu - liegt zwischen 12 - 13 Jahren. Als Faustregel gilt auch, dass sie 2 - 3 Jahre nach Beginn der Brustbildung, der sogenannten Thelarche, beginnt. Im Alter von 15 Jahren haben 98% der Mädchen ihre erste Regelblutung erlebt. Sollte irgendeine dieser Zeiten überschritten werden, ist es eine gute Idee, sich mal von einem Frauenarzt/ einer Frauenärztin durchchecken zu lassen.
Der gesamte weibliche Zyklus ist ein biologischer Prozess, der der Fortpflanzung dient und der definitiv keine Krankheit ist! Deshalb sind auch Schmerzen, Krämpfe, Übelkeit und Co. während der Periodenblutung nichts, was du hinnehmen musst. Wenn keine anderen gynäkologischen Grunderkrankungen vorliegen, haben diese Symptome recht oft ihren Ursprung in einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Genauso verhält es sich auch mit PMS. Ein gestörtes Verhältnis zwischen den einzelnen Sexualhormonen kann die klassischen Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit etc. hervorrufen oder verstärken.
Solltest du vermehrt unter deinem Zyklus leiden, hilft es, die Sexualhormone mal überprüfen zu lassen. Solltest du tatsächlich ein Ungleichgewicht haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses durch Lifestyle, Stressmanagement und Ernährung wieder in Balance zu bringen.
Der weibliche Zyklus ist beeindruckend. Er soll Leben schenken und nicht zur Last werden. Lass dich also nicht abspeisen mit “Da musst du halt durch” oder “Stell dich nicht so an” - auch du kannst einen gesunden Menstruationszyklus haben!
]]>Regelschmerzen sind nicht normal! Ein ausbleibender Eisprung ist nicht normal! Alle 2h Menstruationsprodukte wechseln ist nicht normal! Wir schreiben darüber in beinahe jedem unserer Artikel, in dutzenden Instagram-Beiträgen klären wir darüber auf. Warum leidet dann aber trotzdem beinahe jede menstruierende Person in deiner Umgebung darunter?
Ein Grund könnte das Rushing Woman Syndrom sein. Ein Begriff, der von der australischen Biochemikerin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Libby Weaver geprägt wurde und unserer Meinung nach viel zu wenig bekannt ist - erklärt es doch viele Probleme im Zusammenhang mit Frauengesundheit. Aus diesem Grund möchten wir uns Dr. Weavers Theorie mit Anlass des Internationalen Tages für Frauengesundheit mal ganz genau ansehen.
Es gibt einen Zusammenhang zwischen Stress, Zyklusproblemen und PMS. Das Problem: Stress ist für Frauen allgegenwärtig. Sei es der Beruf, die Familie, unsere Hobbys, Sorgen, die Anforderungen, die wir an uns selbst und unser Aussehen setzen, die ständige Verfügbarkeit durch Mobiltelefone und Social Media oder eine wilde Kombination aus allem - Frauen leisten ihr bestes in einer Vielzahl von Bereichen. Die Zeiten, in der sich die Frau allein auf den Haushalt und die Kinder konzentrierte, sind schon länger vorbei. Laut Dr.Weaver ist dies die Ursache für die meisten der gesundheitlichen Probleme, an denen Frauen* heute zu knabbern haben. Denn natürlich möchte jede von uns in allem was sie tut besonders gut sein. Sei es durch den - toxischen - Vergleich mit anderen Frauen oder Müttern oder dem ständigen Kampf zu beweisen genauso gut bis besser als Männer zu sein oder durch veraltete Glaubensgrundsätze, die wir als Kind erlernt und nie wieder hinterfragt haben. Zu dem körperlichen Terminstress kommt also noch mentaler Stress und der Teufelskreis ist perfekt.
Stress geht nicht spurlos an unserem Körper vorbei. Ursache sind die zwei wichtigen Stresshormone Adrenalin und Cortisol, die vom sympathischen Nervensystem im Zuge einer Fight-or-Flight-Reaktion aufs Feld geschickt werden. Adrenalin ist das Hormon, das bei kurzfristigem Stress ausgeschüttet wird. Wenn wir uns erschrecken, in eine unangenehme Situation geraten oder von Termin zu Termin hetzen, sorgt das Adrenalin dafür, dass uns nicht die Energie ausgeht. Dafür mobilisiert es die Freisetzung von Zucker aus der Muskulatur, schränkt die Blutversorgung im Verdauungstrakt ein, steigert Atmung und Herzschlag und sorgt für die Ausschüttung von Cortisol aus den Nebennieren.
Das Cortisol übernimmt bei Dauerstress. Es sorgt dafür, dass unser Körper seine Ressourcen schont, also beispielsweise dafür, dass Fett eingelagert wird, und verhindert durch den Einfluss auf das Hormonsystem, dass Progesteron gebildet wird. Progesteron ist das Schwangerschaftshormon, das eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einbetten soll. Denn eine Schwangerschaft kann ein gestresster Körper nicht gebrauchen.
Fight or flight: Eine biologisch sehr alte Reaktion des Körpers, die in einer Extremsituation (z.B. die Begegnung mit dem Säbelzahntiger) dazu diente, dem Körper genug Energiereserven für einen Kampf oder ein Flucht bereitzustellen.
Das Problem: diese Prozesse ergaben evolutionstechnisch sehr viel Sinn, mit unserem heutigen Lebensstil bringen sie eher Probleme mit sich. Meistens brauchen wir die ganze zusätzlich freigesetzte Energie nämlich gar nicht. Denn wir sitzen eher gestresst am Schreibtisch als vor wilden Tieren davonzulaufen. Dennoch erhöht sich der Blutzuckerspiegel durch die Adrenalinwirkung. Der Körper versucht durch die Ausschüttung von Insulin den Zucker möglichst schnell aus dem Blut zu entfernen, denn dieser greift die Blutgefäße an, ein Risikofaktor für Arteriosklerose und Herzinfarkt. Diese Überreaktion führt aber ungünstigerweise zu einem zu niedrigen Blutzucker, der wiederum zu Müdigkeit und Heißhunger führt. Die Müdigkeit bekämpfen wir kurzfristig mit Kaffee, den Heißhunger mit Snacks und Süßigkeiten.
Kaffee enthält Koffein. Koffein führt zur Ausschüttung von Adrenalin und - du ahnst es - der ganze Kreislauf beginnt von vorne. Zu dem aus der Muskulatur freigesetzten Zucker kommt noch der Zucker aus den zumeist eher ungesünderen, energiereicheren Snacks nach denen unser Körper gelüstet und der Blutzucker steigt zusätzlich - auch hier ein Teufelskreis.
An dieser Stelle liegt schon mal die mögliche Ursache für zwei Symptome, die sehr gern mit PMS und Frauengesundheit in Zusammenhang gebracht werden: Erschöpfung und Mehrgewicht. Dazu kommt der bei Dauerstress ständig erhöhte Cortisolspiegel. Dieser sorgt dafür, dass Zucker möglichst effektiv in Fett umgebaut wird (Gewichtszunahme!) und dass das Progesteron möglichst niedrig bleibt. Progesteron hat zusätzlich zur Fruchtbarkeitssteigerung eine beruhigende, angstlösende Wirkung. Wenig Progesteron führt zu angespannter Stimmung, depressiver Verstimmung und bei Kinderwunsch zu ausbleibendem Erfolg, was der nächste Auslöser für Stress sein kann. Außerdem ist das Progesteron-Östrogen-Verhältnis gestört, was eine indirekte Östrogendominanz mit sich bringt, welche oftmals noch durch endokrine Disruptoren aus beispielsweise Kosmetikprodukten (Rhetorische Frage: Wer ist wohl der größte Abnehmer für Kosmetik und Make Up?) verstärkt wird.
Eine ganze Reihe typischer Frauenprobleme könnten wir nun allein durch Stressbelastung erklären: Gewichtszunahme, Heißhunger, Erschöpfung, Gereiztheit, depressive Verstimmung, verringerte Fruchtbarkeit, mangelnde Libido, Östrogendominanz… was für ein Zusammenhang, oder?
Aber die Kreise lassen sich laut Dr.Weaver noch weiter ziehen. Stichpunkt Nebennierenerschöpfung. Eine Nebenniere, die unter Dauerbelastung steht, gibt irgendwann auch mal auf. Ungünstig, dass sie neben den Stresshormonen auch Hormone produziert, die wiederum die Bildung von Geschlechtshormonen beeinflussen. Der gestörte Hormonhaushalt ist perfekt, inklusive ausbleibender Menstruation, verzögertem Eisprung, zu starker Regelblutung und so weiter. Außerdem bleibt mit einer müden Nebenniere der Cortisolspiegel morgens eher niedrig. Wie gerädert werden wir wach und das Verlangen nach schneller Energie ist groß.
Als wäre das noch nicht genug, kommt nun auch noch die Verdauung ins Spiel. Denn das sympathische Nervensystem, das für die Stressreaktionen verantwortlich ist, sorgt dafür, dass keine Energie, die zur potentiellen Fluchtreaktion gebraucht werden würde, verschwendet wird. Erst recht nicht mit Verdauung. Diese fährt also runter. Ungünstig, dass wir ja nicht fliehen, sondern stattdessen eher versuchen, Stress mit Essen zu kompensieren - emotional als auch wegen der oben beschriebenen physiologischen Vorgänge. Unser Magen schreit also “Out of Order”, aber wir schieben immer mehr Nahrung - oftmals wenig gesund - hinterher. Verdauungsprobleme wie Blähungen, Völle, Bauchschmerzen, Durchfall, aber auch Nährstoffmangel sind vorprogrammiert und werden dann auch noch durch die physiologische Hormonwirkung verstärkt. Besonders Nährstoffe, die eh schon Mangelware in unserer Ernährung sind, können nun Folgeerkrankungen mit sich ziehen. Ein Mangel an Iod und Selen steht zum Beispiel in Verdacht, die Entstehung von Brustkrebs zu begünstigen.
Die weitläufigen Effekte, die Dr.Weaver in ihrer Praxis beobachtete, sind erstaunlich. Zum Beispiel das Phänomen “Ich mache ständig Sport und nehme trotzdem nicht ab”. Kommt dir bekannt vor? Auch das hängt mit dem oben beschriebenen Kreislauf zusammen. Der Sport fungiert hier als weiterer Stressfaktor, denn der Körper unterscheidet nicht zwischen Stresssituation “Flucht” und Joggen im Park.
Du brauchst Ruhemomente. Und zwar so richtige Nichts tu-Momente. Erst dann kann das parasympathische Nervensystem wieder für einen gesunden Ausgleich sorgen: den Herzschlag verlangsamen, die Atemfrequenz runterfahren, die Verdauung aktivieren und für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt sorgen.
Thich Nhat Hanh
Wähle ausgleichende Sportarten wie Yoga oder Qi Gong, die statt dem sympathischen Nervensystem das parasympathische unterstützen und für Ruhe sorgen.
Trainiere den “Mut zur Lücke” und hinterfrage deinen Perfektionismus. Reflektiere ob du ausreichend oft um Unterstützung bittest und ob dir das “Nein” sagen schwer fällt. Unter Umständen kannst du dir hierfür therapeutische Unterstützung suchen.
Achte auf eine gute Schlafhygiene. Ab etwa 2 Uhr nachts beginnt der Körper damit, wieder Cortisol auszuschütten, um dich langsam zu wecken. Der Cortisolspiegel sinkt zum Abend hin stark ab und Ruhe ist möglich. Jede Stunde, die du also vor Mitternacht geschlafen hast, zählt beinahe doppelt erholsam.
Achte auf eine Ernährung, die deinen Körper nicht zusätzlich belastet. Meide Fast Food, fettige Snacks und Süßigkeiten und verwöhne dich stattdessen mit frischem, bunten Gemüse und Obst, mit Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten.
Trinke grünen Tee statt Kaffee. Grüner Tee enthält deutlich geringere Mengen Koffein und zusätzlich weitere gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe, die deine Blutgefäße schützen.
Zu Dr.Weavers Theorie der Rushing Woman gehören noch viele weitere Aspekte wie Alkohol- und/oder Substanzmissbrauch, ein gestörtes Selbstbild oder Verlustängste. Du kannst selber mal den Test machen. Auf der Webseite von Thieme findest du den Selbsttest, den Dr.Weaver in ihrem Buch “Das Rushing Woman Syndrom” vorstellt. Dieser fragt verschiedenste seelische als auch körperliche Aspekte ab und führt zu so manchem Aha-Erlebnis.
...wen betreffen schmerzende Brüste vor der Periode?
...was ist die Ursache für schmerzende Brüste vor der Periode?
...was hilft bei schmerzenden Brüsten?
]]>Schmerzen, potentiell so stark wie die Schmerzen bei einer Krebserkrankung - möchte niemand erleiden müssen, oder? Erleiden aber tatsächlich ca. 40% aller menstruierenden Menschen im Laufe ihres Lebens monatlich: Wir sprechen heute über Zyklische Brustschmerzen.
Als zyklische Mastalgie werden Brustschmerzen bezeichnet, die klar mit dem Menstruationszyklus in Verbindung gebracht werden können. Sie treten in der Regel 1-2 Wochen vor Menstruationsbeginn auf beiden Brustseiten auf, sind um den ersten Blutungstag herum am stärksten und nehmen dann während der Blutung wieder ab. Als wären Schmerzen noch nicht genug, können durch die hormonellen Schwankungen noch Brustschwellung, Druckempfindlichkeit und Verhärtungen dazu kommen. Besonders sind Menstruierende im Alter von 30 bis 55 Jahren betroffen.
Die Ursache für die starken Schmerzen ist bisher nicht sicher geklärt. Sie hängen mit den hormonellen Schwankungen im Laufe des Menstruationszyklus zusammen. Unter Hormoneinfluss wächst das Brustgewebe. Für die gängige Theorie, dass das Brustgewebe dann mehr Wasser einlagert, die Brüste dadurch größer und schwerer werden und folglich schmerzen und spannen, gibt es jedoch eine gespaltene Studienlage. Ganz eng ist der Zusammenhang zu einer vorherrschenden Östrogendominanz und einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron im Laufe des Zyklus. Gesichert ist auch, dass Brustschmerzen als Nebenwirkung einer Hormonaustausch-Therapie während der Wechseljahre auftreten, wenn diese zu hoch dosiert ist.
In jedem Beipackzettel der Pille werden Brustschmerzen als Nebenwirkung aufgeführt - mal unter “häufig”, mal unter “sehr häufig”. Psychologische Faktoren wie Stress, Depressionen oder Ängste verstärken die Neigung zu zyklischer Mastalgie.
Weitere Faktoren wie Neurotransmitter und Serotonin als Einflussfaktoren, hyperaktives Prolaktin und ein erhöhter Lipidmetabolismus sind in der Erforschung, die Hinweislage ist hierfür noch extrem dünn.
Nicht erschrecken: Schmerzende Brüste können auch ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein (gleiche Hormone). Kommt Übelkeit dazu und bleibt dann auch noch deine Menstruation aus, wird es höchste Zeit für einen Schwangerschaftstest.
Wenn du regelmäßig 1 oder 2 Wochen vor deiner Periode unter Brustschmerzen oder einer druckempfindlichen Brust leidest, bist du damit nicht allein! 70% der Menstruierenden leiden irgendwann in ihrem Leben mal unter solchen zyklusbedingten Brustschmerzen, bei 40% sind sie für 2-3 Tage im Monat regelmäßige Begleiter. Viele Menstruierende haben gelernt die Spannungsgefühle oder Schmerzen auszuhalten. Es gibt jedoch auch Menschen, die die Schmerzen, die sie jeden Monat für auch längere Zeiträume ab 5 Tagen aushalten müssen, auf einem Schmerz-Index ähnlich weit oben ansiedeln, wie Menschen mit Krebserkrankungen ihre Schmerzen. Das hat Auswirkungen auf die Sexualität, aber auch auch auf die psychische Gesundheit, auf soziale Kontakte und - wie man sich gut vorstellen kann - auch auf die Arbeitsfähigkeit. Hier auch wieder ein sehr guter Grund, warum es so wichtig ist, über den weiblichen Zyklus und alle seine unangenehmen Seiten zu informieren und diesen auch gesellschaftlich mehr zu berücksichtigen!
Achtung: Solltest du ungewohnt starke Schmerzen haben und die Brust gerötet sein und sich warm anfühlen, lasse eine Mastitis (Entzündung des Brustgewebes) abklären!
Wenn die Brüste bereits schmerzen und spannen, helfen akut kleine Hausmittelchen wie Kompressen, die du ganz nach deinem Wohlbefinden entweder kalt oder warm anwenden kannst. Ganz klassisch wäre zum Beispiel ein Kohlwickel, der auch Stillenden gut bekannt ist. Hierfür einfach Weißkohlblätter zuschneiden, die Blattadern entfernen, die Blätter etwas walzen, so das Flüssigkeit austritt und sie dann auf die Brust auflegen. Wenn du es lieber warm hast, kannst du die Blätter vorher auf die Heizung legen.
Gut sitzende, stützende Unterwäsche verhindert, dass die Schwerkraft ihr übriges tut und dass störende Nähte o.ä. zusätzlich drücken und stören.
Laut einer Studie von 2018 kann Schwimmen Erleichterung bringen, da durch die Bewegungen beim Schwimmen der Flüssigkeitstransport aus der Brust heraus angeregt wird.
Prinzipiell kann leichte körperliche Betätigung den Kreislauf anregen und so wie beispielsweise Yoga langfristige Effekte erzielen, da sowohl körperliche als auch seelische Spannung abgebaut und Stress entgegengewirkt wird.
Ernährungstechnisch kannst du dem Überschuss von Östrogen und entzündlichen Prozessen entgegenwirken und so deine Schmerzen potentiell reduzieren. Traditionell wird das Öl der Nachtkerze als Supplement bei Brustschmerzen empfohlen, beweisende Studien gibt es hierfür jedoch nicht. Auf vielen Ebenen gesund und förderlich für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt, sind Isoflavone in der Ernährung. Diese befinden sich in großen Mengen in Rotklee und Hülsenfrüchten wie z.B. auch Soja. Kreuzblütler wie Kohlarten, Senf, Kresse etc. sollen eine östrogenregulierende Wirkung haben. Die Entzündungsreaktionen kannst du mit einer Ernährung mit antientzündlichen Lebensmitteln wie Leinsamen, Leinöl, Walnussöl, Walnüssen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind und dem Verzicht auf fette, tierische Lebensmittel gut beeinflussen. Auch Vitamin E wirkt antientzündlich. Es kommt vor allem in Nüssen, Saaten, Keimen und Ölen aus diesen vor. Vitamin B6 scheint ebenfalls einen positiven Effekt zu haben, ganz allgemein auch gegen PMS.
Eine Kombination der hilfreichen Nährstoffe und Lebensmittel haben wir in unseren Produkten ESTRO und MOOD zusammengestellt. Diese enthalten außerdem heilwirksame Pflanzen, wie beispielsweise Mönchspfeffer, die sich auf einen gesunden Hormonhaushalt und weiblichen Zyklus auswirken.
Oft wird angeraten, auf Koffein zu verzichten. Eine Beweislast für Brustschmerzen gibt es hier nicht. Prinzipiell belastet Koffein aber die Nebenniere, die einen großen Einfluss auf die Bildung der Sexualhormone hat. Einen Versuch ist es also Wert.
Wenn gar nichts mehr geht, scheue dich nicht mit deiner Ärztin/deinem Arzt eine geeignete medikamentöse Therapie für dich zu besprechen. Manchmal ist dies - so wie der Einsatz von Schmerzmitteln - kurzfristig eine gute Lösung. Zum Einsatz gegen eine Östrogendominanz kann die Minipille kommen, die kein Östrogen, sondern nur Progesteron enthält. Auch Antiöstrogene, progesteronhaltige Cremes und nicht-steroidale antientzündliche Medikamente stehen als Option zur Verfügung. Hier musst du dir bewusst darüber sein, ob diese Form der Behandlung für dich in frage kommt.
Ernährung, Sport und ein gutes Stressmanagement sind keine Wunderwaffen gegen jedes Leiden, das muss dir klar sein. Sie sind jedoch eine wundervolle Möglichkeit, deine Selbstwirksamkeit zu stärken und dir die Möglichkeit zu geben, aktiv etwas für dich und deine Gesundheit zu tun. Dadurch stärkst du deine Resilienz, beeinflusst nachhaltig weitere Bereiche deines Lebens und kannst dich so insgesamt wohler und gesünder fühlen!
]]>Plötzlich ist er da… der Juckreiz, der fischige Geruch oder gar die Rötungen. Ist nur die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht oder könnte es sogar eine Pilzinfektion sein? Alles wichtige zur Vaginal- und Scheidenflora findest du in diesem Beitrag. Spoiler: Tampons mit Joghurt sind vielleicht nicht die beste Lösung…
Die Vaginal- oder Scheidenflora ist eine Lebensgemeinschaft aus ungefähr 50 verschiedenen Bakterienspezies. Hierzu zählen sämtliche Bakterienarten, die auch auf den anderen Körperoberflächen, Schleimhäuten oder Körperhöhlen vorkommen. Am häufigsten sind die Laktobazillen, besser bekannt als Milchsäurebakterien oder Döderleinflora, vertreten. Diese sind für das saure Milieu mit einem pH-Wert von 3,5 - 4,5 verantwortlich, da sie Glykogen in Milchsäure umwandeln. Das Glykogen wird unter Östrogeneinfluss von den Schleimhautzellen der Vagina ausgeschieden (Merke: eine gesunde Scheidenflora hängt auch mit einem gesunden Hormongleichgewicht zusammen! Zu einem ausgeglichenen Östrogenhaushalt kann dir unser Produkt Estro verhelfen).
Die Gesamtheit der Bakterienspezies wirkt wie eine Festungsanlage. Sie schützt deine Vagina vor von außen eindringenden Invasoren wie Bakterien, Pilzen und Viren. Hier hilft das für viele Bakterien unfreundlich saure Milieu. Einige der Bakterien bilden aber zum Beispiel auch Wasserstoffperoxid, welches u.a. auch Viren schädigt.Leider kann es innerhalb dieser Festung auch zu Unruhen kommen. Die Scheidenflora hat keine feste Zusammensetzung, sondern verändert sich stetig. Und kann sich leider auch mal gegen dich wenden: bei einer potentiell schädlichen Zusammensetzung spricht man von einer bakteriellen Vaginose.
Die bakterielle Vaginose ist die häufigste Verschiebung der Vaginalflora und kommt bei ca. 10% der Menschen mit Vagina vor. Hierbei werden die guten Laktobazillen durch potentiell krankheitserregende Bakterien wie Gardnerella übertrumpft. Diese Veränderung macht sich in vielen Fällen gar nicht durch Symptome bemerkbar, birgt aber ein höheres Risiko für aufsteigende Infektionen. Dies kann problematisch werden beispielsweise nach OPs. Während der Schwangerschaft ist das Risiko für vorzeitigen Blasensprung, vorzeitige Wehentätigkeit, Frühgeburten oder sonstige Komplikationen erhöht. Auch die Abwehr von STI (Sexuell übertragbaren Krankheiten) ist geschwächt, das Ansteckungsrisiko erhöht.
Trete Symptome auf, machen diese sich als dünnflüssiger bis grau-cremiger, manchmal schaumiger Ausfluss bemerkbar. Es kann Juckreiz geben oder Brennen, bei etwa der Hälfte der Betroffenen auch ein fischiger Geruch im Intimbereich (...die arme Eva…). Der pH-Wert muss nicht zwingend erhöht sein und ist deshalb kein sicherer Marker für eine Vaginose. Oben beschriebene Symptome sollten aber auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden (ganz besonders in der Schwangerschaft lieber einmal zu viel in die gynäkologische Praxis), damit andere Ursachen wie eine Scheidenentzündung (Vaginitis) oder Zervizitis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) ausgeschlossen werden können.
Wird eine bakterielle Vaginose festgestellt, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Das Milieu in der Scheide kann lokal angesäuert werden durch die Anwendung von Milchsäure- oder Ascorbinsäurepräparaten oder -zeitaufwändiger, aber auch u.U. nachhaltiger - durch probiotische Laktobazillenpräparate, die entweder oral oder vaginal verabreicht werden. Der*die Arzt*Ärztin kann dir auch verschiedene Vaginalcremes (Achtung bei der Verwendung von Kondomen!) oder spezielle Antibiotika verschreiben. Antibiotika helfen akut, können aber auch die guten Bakterien schädigen, so dass das Risiko für Pilzinfektionen erhöht wird. Außerdem können Bakterien beim häufigen Einsatz von Antibiotika Resistenzen entwickeln und daraus entsteht dann ein Kreislauf aus immer wiederkehrenden Vaginosen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge, wie kannst du also verhindern, dass sich das Verhältnis deiner Vaginalflora ungünstig verändert? Dazu lass uns einen kurzen Blick auf die Dynamik der Zusammensetzung deiner Scheidenflora werfen. Denn wie bereits erwähnt: stetig ist hier gar nichts.
Neben nicht beeinflussbaren Faktoren wie Genetik oder dem Zyklus - dem monatlichen Menstruationszyklus, aber auch dem Lebensabschnitt (Pubertät, Schwangerschaft, Menopause…), gibt es Faktoren, die sich eingeschränkt beeinflussen lassen. Hierzu zählen Krankheiten wie Diabetes oder die Einnahme von Medikamenten. Andere Faktoren wiederum lassen sich sehr gut von dir beeinflussen. Dies sind beispielsweise Hygiene, Sexualverhalten oder die Stärkung des Immunsystems durch einen gesunden Lebensstil.
Bakterien und Pilze benötigen unter anderem drei Faktoren zum Wachstum: Wärme, Feuchtigkeit, Zeit. Zwei davon finden sie in deinem Slip. Deshalb gilt: Unterwäsche täglich wechseln. So kannst du schon mal den Zeitfaktor reduzieren und den potentiellen Krankheitserregern ihr gemütliches Nest nehmen. Außerdem solltest du Unterwäsche aus luftdurchlässigen Materialien wählen, so dass es gar nicht erst zu einem feucht-warmen Klima kommt. Viele Frauen vertragen am besten Baumwollunterwäsche.
Stringtangas sind sexy, keine Frage. Beachte aber, dass schlecht sitzende Tangas zu Reizungen im Vulvabereich führen können und den Transport von Darmbakterien Richtung Vagina begünstigen.
Waschen, aber richtig: im Intimbereich solltest du dich auf lauwarmes Wasser beschränken. Dies reicht aus, um die weißlichen Ablagerungen mit dem fancy Namen “Smegma” aus der Vulva zu entfernen. Auf Seifen, Lotions, Deos, Reinigungstücher und ja, sogar die pH-Wert angepassten Produkte für Intimreinigung, solltest du verzichten. Eine Studie von 2018 zeigte, dass Menschen mit Vagina, die auf solche Produkte zurückgegriffen haben, ein 3,5 mal höheres Risiko für bakterielle Infektionen und ein 5 mal höheres Risiko für Harnwegsinfekte hatten.
So angenehm es auch sein kann: Auf feuchtes Toilettenpapier solltest du weitestgehend verzichten. Handelsübliche Tücher enthalten oft Alkohol, Duftstoffe und Konservierungsstoffe, die über die Schleimhaut im Intimbereich besonders gut aufgenommen werden. Probiere doch stattdessen lieber wiederverwendbare Baumwolltücher aus, die du mit warmen Wasser anfeuchtest. Praktisch auch, wenn du kein Bidet hast: eine sogenannte Po-Dusche, die du mit Wasser füllst und dich so direkt auf der Toilette mit Wasser reinigen kannst. Spart Papier und ist besonders super für empfindliche Hautregionen.
Und - es klingt vielleicht selbstverständlich für die ein oder andere Person, wir erwähnen es trotzdem immer wieder gern - von vorne nach hinten wischen! So vermeidest du, dass du Bakterien aus dem Analbereich in den Vulvabereich trägst.
Um einen Übertragungsweg vor allem bei häufig wechselnden Geschlechtspartner*innen zu minimieren, solltest du immer und ständig großen Wert auf Verhütung legen. Prinzipiell. Immer. Außerdem verhinderst du so auch in exklusiven Liebesbeziehungen eine erneute Ansteckung wenn du oder dein*e Sexpartner*in gerade am Auskurieren einer Infektion sind.
Da ist es wieder, unser allzeit wie ein Mantra gepriesenes Trio: gesunde, pflanzliche Ernährung, Bewegung, Stressmanagement. Eine frische, ausgewogene Ernährung reich an Vitamine, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Ballaststoffe (sogenannte Präbiotika) können die Darmflora positiv beeinflussen, so dass gesundheitsförderliche Bakterien gestärkt werden. Das wirkt sich auch auf die unmittelbar benachbarte Vaginalflora aus. Wenn du Probiotika (lebende Bakterien, meist Milchsäurebakterien) in Form von Joghurt, fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut oder Kimchi oder Kombucha zu dir nimmst, stärkst du ebenfalls deine Darmflora. Die Datenlage zur Auswirkung auf die Vaginalflora ist noch dünn, die Chancen stehen aber nicht schlecht, dass es auch hier direkt Vorteile gibt. Und lecker ist es allemal, also greif großzügig zu!
Körperliche Aktivität und Sport - idealerweise an der frischen Luft - stärken das Immunsystem. Und sie können - und damit kommen wir direkt zum dritten Punkt - Teil deines persönlichen Stressmanagements sein. Stress gilt als Risikofaktor für bakterielle Vaginosen, denn permanenter Stress schwächt dein Immunsystem und hat großen Einfluss auf das Hormonsystem. Und ein Ungleichgewicht der Sexualhormone wirkt sich auch auf deine vaginale Gesundheit aus. Rauchen und Alkoholkonsum sind übrigens aufgrund der schädlichen Inhaltsstoffe auch Stressoren, denen du deinen Körper nicht ständig aussetzen solltest.
Von diesem Hausmittelchen hat wohl jeder schon mal gehört und das Gerücht, dass es bei unangenehmen Geruch, Pilzbefall oder Trockenheit helfen soll, hält sich wacker…
An sich klingt es erstmal gar nicht so verkehrt. Immerhin sind in der Vaginal- und Scheidenflora hauptsächlich Laktobazillen vertreten, auch bekannt als Milchsäurebakterien. Diese kommen auch in Joghurt vor. Außerdem sind die probiotischen Bakterienkulturen doch auch super für den Darm und Joghurtmasken feuchtigkeitsspendend für die Haut.
Fakt ist aber, dass in Joghurt nicht genug Laktobazillen enthalten sind, um eine Pilzinfektion zu bekämpfen. Hinzu kommt, dass noch andere Bakterienkulturen im Joghurt stecken, die wiederum nichts in deiner Scheide verloren haben. Manche Joghurts enthalten sogar Hefen, die das empfindliche Milieu der Scheide schnell aus dem Gleichgewicht bringen können.
Aber gute Nachrichten: Du kannst weiter Joghurt kaufen. Anstatt ihn dann mit einem Tampon unten einzuführen, kannst Du ihn aber lieber essen. Denn wie so oft stärkt eine gesunde Ernährung die Abwehrkräfte, beeinflusst die Darmgesundheit positiv, trägt zum hormonellen Gleichgewicht und so im Umkehrschluss auch zu einer gesunden Vaginalflora bei.
Wusstest du, dass es Menstruierende gibt, für die die Tage vor der Menstruation einem Ritt durch die Hölle gleichen? Die nicht “nur” unter Beschwerden des PMS leiden, sondern entweder so depressiv sind, dass sie sich isolieren und unfähig für normales gesellschaftliches Leben sind oder - anderes Extrem - so aggressiv sind, dass körperliche Auseinandersetzungen in dieser Zeit Partnerschaft und Familie bedrohen? Diese Frauen* leiden unter PMDS - der prämenstruellen dysphorischen Störung - gekennzeichnet durch Stimmungstiefs und Aggressionen vor der Periode.
PMDS - prämenstruelle dysphorische Störung - heißt die besonders schwere Form des prämenstruellen Syndroms (PMS), bei welcher insbesondere die psychischen Anteile wie Gereiztheit, Depression, Aggressivität oder Impulsivität extrem stark sind. So stark, dass das Gefühlsleben der betroffenen Personen für einige Tage völlig außer Gefecht gesetzt ist. Und so stark, dass die Person “nicht wiederzuerkennen” ist und es schwerwiegende Einschränkungen im normalen Leben gibt. Hierzu gehören beispielsweise Kontrollverluste wie Wutausbrüche, die das soziale Leben, aber auch die Arbeitssituation berühren, bis hin zu tätlichen Angriffen auf Partner*in oder Kinder. Bei einem Teil der Betroffenen wird in diesen Tagen eine erhöhte Suizidalität beobachtet [1]. Kaum setzt dann die Menstruation ein, ist alles wieder beim Alten - eine Achterbahn der Gefühle..
Etwa 10-15% der Menstruierenden leiden an PMDS, 5-8 % an der sehr starken Ausprägung dieses Syndroms [2]. Wichtig ist es, die Störung von einer physischen Erkrankung abzugrenzen. Denn bei der PMDS scheint es sich mehr um eine psychoendokrine Dysfunktion zu handeln. Das Auftreten der PMDS ist also bestimmt durch ein Zusammenspiel von psychischen, hormonellen und neuronalen Faktoren, die zyklisch auftreten.
Als mögliche Ursachen wurden bereits verschiedene Mechanismen entdeckt. Unter anderem ist eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegen Sexualhormone sehr wahrscheinlich. Besonders nach dem Eisprung kommt es in der 2. Zyklushälfte zu einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone - besonders die Kombination aus Progesteronproduktion und Abfall des Östrogens scheint eine Schlüsselrolle inne zu haben. Interessant ist hierbei, dass die Blutwerte der Hormone bei Betroffenen aber meistens im Normalbereich sind [3]. Dies erklärt aber auch, warum die Anti-Baby-Pille, die den normalen Menstruationszyklus unterbindet, vielen Betroffenen hilft.
Update März 2023: Eine aktuell veröffentlichte Studie zeigt neue Erkenntnisse in der Ursachenforschung. Bei PMDS-Betroffenen ist in der Lutealphase die Dichte und Ausschüttung von einem bestimmten Protein höher als bei Nicht-Betroffenen. Hierbei handelt es sich um ein Serotonin-Bindeprotein, welches das freie Serotonin in die Zellen transportiert. Dadurch nimmt die Konzentration an wirksamen, zirkulierenden Serotonin ab - mit direkten Auswirkungen auf die Stimmung und mentale Verfassung. Je höher die Dichte und Ausschüttung des Bindeproteins, desto stärker waren auch die depressiven Episoden [4].
PMDS sollte ärztlich therapiert werden, damit für die Betroffenen ein annähernd normales Leben während der Zeit vor der Menstruation möglich ist. Auch einer Selbst- oder Fremdgefährdung kann hierdurch entgegengewirkt werden. Hierfür werden nicht selten Kontrazeptiva mit hohem Östrogengehalt und/oder Antidepressiva, welche die Aufnahme von Serotonin verbessern, eingesetzt. Anmerken muss man hier aber, dass nicht für jede Person die Einnahme starker Medikamente und Hormone eine Option ist, da dies nicht selten mit Nebenwirkungen einhergeht, die an anderer Stelle Probleme auslösen.
Deshalb ist es wichtig, alternativ und/oder gleichzeitig mit gezielten Maßnahmen der psychischen Komponente entgegenzuwirken. Das Wissen um die Beteiligung des Serotininhaushaltes bietet sehr gute Ansatzpunkte.
In der zweiten Zyklushälfte beeinflussen die Geschlechtshormone die Wirkung und Ausschüttung von u.a. Neurotransmittern, also hormonellen Substanzen, die für die Informationsübertragung im Gehirn zuständig sind. Besonders das “Glückshormon” Serotonin ist hiervon betroffen: Nach dem Eisprung kommt es zu einer stetigen Abnahme, die Ausschüttung ist kurz vor der Menstruation am niedrigsten.
Einige Betroffene können die Stärke der PMDS durch Anpassungen im Lebensstil lindern. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, einen Versuch ist es aber allemal Wert, da sich die Beispiele generell positiv auf den weiblichen Zyklus und die allgemeine Gesundheit auswirken.
Es ist aus vielerlei Gründen eine gute Nachricht, dass die Wissenschaft so langsam die Mechanismen hinter der PMDS aufdeckt. Unter anderem gibt es die Möglichkeit, mit Ernährung, Nahrungsergänzung und pflanzlichen Supplementen auf milde Art und Weise auf das Geschehen einzuwirken.
Für Berlin und Umgebung: Du hast den Verdacht, unter PMDS zu leiden? Du möchtest Therapieoptionen besprechen? Dann möchten wir dir gern das Zentrum für seelische Frauengesundheit des Vivantes Spandau ans Herz legen. Hier sitzen Expert*innen, die dich zum Thema PMDS beraten können!
Allgemeine weiterführende Informationen findest du z.B. unter PMDS-Hilfe.de
Oh oh, da kribbelt was im Schritt. Soll ich es einfach ignorieren, soll ich es verschweigen? Wird schon nichts sein. Und überhaupt, mein*e Sexpartner*in sah doch total gesund aus, der*die hätte schon was gesagt… Merkste selber, oder?
Ab zum Arzt/ zur Ärztin mit dir! Vielleicht hast du eine sexuell übertragbare Infektion, ignorieren und verschweigen führt maximal dazu, dass sich weitere Personen anstecken und du dir ernsthafte Folgeerkrankungen züchtest.
Sexuell übertragbare Erkrankungen, kurz STI oder STD von sexual transmitted infection oder sexual transmitted disease, sind wie der Name schon sagt, durch sexuellen Kontakt übertragene Infektionen, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder andere meist parasitäre Erreger übertragen werden können.
Von einigen der Krankheiten hast du vielleicht schon mal gehört: Chlamydien, Syphilis und Tripper (Gonorrhoe) sind die häufigsten bakteriellen Infektionen. Zu den viralen Erkrankungen gehören HIV- und HPV-Infektionen und Herpes genitalis. Parasitäre Infektionen werden verursacht durch z.B. Trichomonaden, Filzläuse oder Krätzmilben.
Jucken, Brennen, Schwellungen, Schleimhautveränderungen, ungewöhnlicher Ausfluss - das können sehr klare Anzeichen für eine sexuell übertragene Erkrankung sein. Mit solchen Symptomen solltest du auf jeden Fall schnell zur Ärztin/ zum Arzt zur Abklärung.
Das Gemeine: Viele der Erkrankungen haben erst einmal gar keine Symptome und werden im blödesten Fall unbemerkt weitergegeben. Besonders tragisch ist das z.B. beim HI-Virus, das unbehandelt zu AIDS führt. HPV kann Gebärmutterkrebs verursachen und Chlamydien können zur Unfruchtbarkeit führen.
Offenheit und Schutz ist deshalb (und nicht nur wegen der STIs) oberstes Gebot beim Geschlechtsverkehr. Wenn du dich angesteckt hast, solltest du unbedingt deinen Sexpartner*innen Bescheid geben, damit diese sich gegebenenfalls auch behandeln lassen können. Prinzipiell solltest du es aber gar nicht erst zu einer Ansteckung kommen lassen. Helfen tut dabei die Verwendung von Kondomen und - Wichtig - Schutz auch beim Oralverkehr. Neben Kondomen für den Penis und Sextoys bei vaginalem und analem Geschlechtsverkehr, schützen dich beim Oralverkehr Lecktücher für die Vulva - selbstverständlich auch bei gleichgeschlechtlichem Sex!
Um das Risiko für eine HPV-Infektion mit ihrer potentiellen Folge Gebärmutterhalskrebs zu minimieren, kann man sich seit einigen Jahren gegen einige der HPV-Stämme impfen lassen. Am sinnvollsten ist das Impfen von Mädchen und Jungen, die noch keinen sexuellen Kontakt hatten. Jungen? Ja, ganz genau! Denn männliche Personen tragen einmal infiziert den Virus symptomlos in sich und können somit jede*n weitere*n Geschlechtspartner*in anstecken! Als erwachsene Person macht eine Impfung Sinn, wenn durch eine OP (Konisation) infizierte Gewebeteile der Gebärmutter herausgeschnitten wurden. Diese Impfung reduziert das Risiko für eine Re-Infektion, muss aber leider aus eigener Tasche bezahlt werden.
Präventiv raten wir euch zur Verhütung mit Kondomen und Lecktüchern, wenn ihr häufig wechselnde Partner*innen habt. Denn die Krankenkasse bezahlt einen Test auf STIs nur, wenn Symptome auftreten oder du Kontakt zu einer infizierten Person hattest. Viele der Erkrankungen sind symptomlos und werden so unbemerkt bei ungeschütztem Verkehr weitergegeben.
Im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei Frauenarzt oder Frauenärztin werden einige der Erkrankungen erfasst. Wenn du unter 25 Jahre alt bist, kannst du dich z.B. auf Chlamydien testen lassen. Im Abstrich kann der*die Arzt*Ärztin sehen, ob es Veränderungen in den Schleimhautzellen deiner Gebärmutter gibt - ein Zeichen für eine mögliche HPV-Infektion. Auf das HI-Virus kannst du dich in der Regel kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr testen lassen.
Mittlerweile werden verschiedene KIts zur Selbsttestung auf STIs im Handel angeboten. Diese führst du zu Hause aus und schickst sie dann in ein Labor zur Auswertung. Expert*innen raten von solchen Tests ab. Sie können maximal eine Orientierung schaffen, ein negatives Testergebnis schließt aber aufgrund der unsicheren Testungsumstände eine Infektion nicht aus. Du solltest also aufgrund eines solchen Testergebnisses niemals auf Verhütung verzichten! Solltest du Symptome haben, musst du sowieso in medizinische Behandlung.
Wenn du noch genauere Informationen benötigst, dann scheue dich nicht, dich mit deiner*deinem Ärztin*Arzt darüber zu unterhalten. Diese sind genau für solche Erkrankungen da und können dir kompetent weiterhelfen und dich auch beraten, wie du dich in Zukunft vor Ansteckung schützen kannst! Und solltest du dich angesteckt haben: Bitte keine Scham! STI sind ganz normale Infektionskrankheiten und wir wissen nur zu gut, wie es im Eifer des Gefechts auch sehr gerne mal zu unvernünftigen Entscheidungen oder Verhütungsunfällen kommen kann. Wichtig ist, dass du behandelt wirst, damit du ganz schnell wieder unbeschwert deine Sexualität genießen kannst!
Heute kommt mal wieder eine Art Lexikon-Eintrag für euch. Denn wir möchten euch erklären, was es mit dem PCOS, dem polyzystischen Ovarsyndrom, auf sich hat. Bei PCOS handelt es sich um eine bisher nicht abschließend erforschte hormonelle Störung, deren genaue Ursachen noch diskutiert werden. In diesem Artikel möchten wir uns auf die am besten erforschten Mechanismen als kleine Auswahl konzentrieren. Wenn du dich noch genauer mit PCOS befassen möchtest und nicht vor komplizierten molekularbiologischen Zusammenhängen zurückschreckst, dann sei dir unser Referenzartikel als weiterführende Literatur ans Herz gelegt.
PCOS oder auch PCO-Syndrom steht kurz für polyzystisches Ovarsyndrom. Dies ist eine hormonelle Störung, von der etwa 5-10% der Frauen* betroffen sind. Dies macht PCOS zur häufigsten hormonellen Störung für Frauen* im gebärfähigen Alter und auch zur häufigsten Ursache für Unfruchtbarkeit.
Die diagnosegebenden Symptome des PCO-Syndroms sind ein erhöhter Androgenspiegel (Hyperandrogenismus), chronische Zyklusstörungen, die von verlängertem Zyklus (Oligomenorrhö) bis hin zu ausbleibendem Zyklus (Amenorrhö) reichen, sowie typisch veränderte Ovarien, die vergrößert sein können und Zysten aufweisen.
Außerdem geht PCOS mit einer Reihe von möglichen Nebeneffekten und Folgeerkrankungen einher: leichtes bis mäßiges Übergewicht, erhöhter Östrogenspiegel, anormaler Haarwuchs vor allem mit eher männlichem* Muster (alles zum Thema Haarwuchs und Androgene kannst du hier nachlesen), Insulinresistenz, Diabetes mellitus Typ 2, Energielosigkeit, Depression, Müdigkeit und Endometriumkarzinom. Schon während der Pubertät lassen sich Auffälligkeiten beobachten wie primäre Amenorrhö, also das Ausbleiben der Periode bis ins höhere Teenageralter hinein, übernormal starker Körpergeruch und starke Akne durch eine Überfunktion der Nebennieren. Schwangerschaften sind entweder aufgrund des Hormonungleichgewichts nicht möglich oder risikobehaftet und benötigen eine ärztliche Aufsicht.
Auf einen erhöhten Testosteronüberschuss ist übrigens unser Produkt beauty ausgerichtet. Die Rezeptur ist speziell dafür entwickelt, die Hormontätigkeit zu regulieren und zu einem normalen Testosteronspiegel beizutragen. Das kann gerade bei PCOS sehr vorteilhaft sein.
Die Ursachen des polyzystischen Ovarsyndroms sind nicht abschließend geklärt. Klar ist, dass der Hauptmechanismus ein fehlerhaftes Zusammenspiel zwischen LH und GnRH ist. Das luteinisierende Hormon (LH) wird von den Nebennieren gebildet und bewirkt die Follikelreifung sowie Produktion von Androgenen. Der Impuls, LH zu bilden, erfolgt über die Ausschüttung von GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon). Im gesunden Organismus bewirkt die LH-Ausschüttung eine Verringerung der GnRH-Ausschüttung - eine negative Rückkopplung also. Bei PCOS fehlt diese Rückkopplung, es wird also in einem Teufelskreis insgesamt zuviel GnRH und LH ausgeschüttet. Dadurch kommt es zu einer erhöhten Produktion von Androgenen, also Hormonen, die maßgeblich für die Ausbildung von als männlich gelesener Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind.
Wie es überhaupt dazu kommt, das zuviel LH gebildet wird, ist teilweise unklar. Eine Ursache könnte eine Insulinresistenz sein. Diese kann durch Übergewicht, vor allem schon in Kindheitsjahren, verursacht werden. Der Körper ist gezwungen eine Insulinresistenz der Körperzellen durch eine erhöhte Freisetzung von Insulin zu kompensieren. Insulin stimuliert die Produktion von Androgenen und setzt somit den Teufelskreis in Gang. Da aber auch Frauen* ohne Übergewicht und Insulinresistenz an PCOS leiden, muss es noch weitere Mechanismen geben. Genetische Faktoren und auch endokrine Funktionsstörungen vor der Pubertät sind hier stark im Fokus.
Das polyzystische Ovarsyndrom sollte ärztlich behandelt werden, vor allem, wenn ein Kinderwunsch im Raum steht. Hier gibt es verschiedene Hormontherapien, die je nach Situation mit dem Frauenarzt /der Frauenärztin geplant werden können. Außerdem wird symptomatisch behandelt, also versucht, die Begleiterscheinungen abzuschwächen.
Es gibt glücklicherweise viele Möglichkeiten, die du selbstständig umsetzen kannst, um die Begleiterscheinungen des PCO-Syndroms abzudämpfen.
Zum einen ist die Leber stark belastet, Patient*innen mit PCOS haben ein erhöhtes Risiko an NAFL (nicht-alkoholischer Fettleber) zu erkranken. Kümmere dich also gut um deine Leber und ihre Gesundheit. Anregungen findest du in unserem Artikel zur Leber und Hormonüberschuss.
Weiterhin kannst du mit Ernährung, Stressmanagement und körperlicher Bewegung dem Östrogenüberschuss entgegenwirken (lies hier gern noch mal ganz genau nach). Dabei kannst du auch einen Blick auf mögliche endokrine Disruptoren in deinem täglichen Leben Ausschau halten.
Körperliche Bewegung hilft dir zusätzlich dabei, eine eventuelles Übergewicht zu reduzieren und so den Kreislauf Übergewicht-Insulinresistenz zu hemmen.
Ganz besonders wertvoll ist es wie so oft, die Ernährung umzustellen. Langkettige Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium helfen dir, einer erhöhten Ausschüttung von Insulin entgegenzuwirken. Zinkreiche Lebensmittel wie Nüsse oder Vollkorngetreide unterstützen deine Hautgesundheit, dunkelgrünes Blattgemüse, dass reich an B-Vitaminen ist, unterstützt verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper.
Verzichten solltest du auf alles, was dem Körper einem Stress aussetzt und sowohl Leber als auch Nebennieren zusätzlich belastet: raffinierter Zucker, Alkohol, Nikotin, Fast Food, tierische Fette und auch Koffein nur in Maßen.
]]>Wir sprechen über das normalste und trotzdem peinlichste Thema: unseren Stuhlgang. Verstopfung und Blähungen vor der Periode und Durchfall während der Periode? Was haben unsere Hormone also mit unserer Verdauung zu tun? Lies hier nach und finde hilfreiche Tipps bei hormonellen Verdauungsproblemen.
]]>Pssst, wir lassen heute mal die Hosen runter. Und sprechen über das normalste und trotzdem peinlichst gemiedene Thema: unseren Stuhlgang. Denn würden wir öfter drüber sprechen, dann würden wir feststellen, dass wir Frauen* mit kleinen Problemchen diesbezüglich gar nicht mal so allein sind. Wie so oft, haben hier auch der Zyklus und unsere Hormone ihre Finger im Spiel. Also spitzt die Öhrchen!
Die ein oder andere merkt es vielleicht schon vor Einsetzen der eigentlichen Blutung, plötzlich rumort es im Bauch und der Darm wird aktiv. Zu aktiv. Durchfall und Blähungen begleiten die Periode. Viele Frauen* leiden unter diesen unschönen Begleiterscheinungen und Schuld oder zumindest mitschuldig sind wohl die Hormone. Während der Menstruation wird die zuvor im Zyklus aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Verantwortlich dafür sind u.a. Prostaglandine, die durch einen Abfall des Progesterons ausgeschüttet werden und die Gebärmutterwand kontrahieren lassen, so dass sich die abgestorbene Schleimhaut löst. Prostaglandine sind sogenannte Gewebshormone - durch die unmittelbare Nachbarschaft von Gebärmutter und Darm wirkt sich der anregende Effekt leider auch auf den Darm aus. Ein aktiver Darm mit Durchfall und Blähungen während der Blutung sind die Folge.
Während der zweiten Zykusphase, der Lutealphase, die auf den Eisprung folgt, wird vermehrt das Schwangerschaftshormon Progesteron ausgeschüttet. Progesteron wirkt entspannend, auch auf die Muskulatur. Aus diesem Grund neigt unserer Darm vermutlich in der zweiten Zyklushälfte zu einer Trägheit, die in hormonell verursachten Verstopfungen gipfeln kann. Nachgewiesen wurde dieser Effekt in vielen Tierstudien und Beobachtungsstudien bei Menschen. Hundertprozentig verstanden sind die Wechselwirkungen zwischen Hormonen und Verstopfungen jedoch nicht. Ganz klar kann aber festgehalten werden, dass gerade Schwangere häufig unter Verstopfungen leiden - das Progesteron könnte hier die Ursache sein.
Kurz vor der Menstruation, wenn also keine Schwangerschaft vorliegt, sinkt das Progesteron übrigens rapide wieder ab. Dieser Abfall kann dann während der Menstruation ebenfalls Ursache für den plötzlich doch wieder sehr regen Darm sein und Durchfälle begünstigen.
Wissen to go: Der Verdauungszyklus spielt eine wichtige Rolle bei der Verstoffwechslung von Medikamenten. Pharmakologische Studien werden meist nur mit Männern, die keinen zyklischen Schwankungen unterliegen, durchgeführt. Die Wirksamkeit von Medikamenten ist deshalb nicht zwangsweise hundertprozentig auf Frauen übertragbar.
Den Prostaglandinen während der Menstruation kannst du entzündungshemmende Lebensmittel entgegensetzen, beispielsweise Kurkuma. Eine pflanzliche Ernährung ist insgesamt anti-entzündlich, tierische Produkte solltest du meiden. Auch für Omega-3-reiche Lebensmittel wie Leinsamen, Chiasamen, Leinöl, Walnüsse und Walnussöl hat man eine entzündungshemmende Wirkung feststellen können. Buntes, frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und - bei Blähungen in Maßen - Hülsenfrüchte enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die antientzündlich wirken. Wie fast immer glit: Alkohol, Nikotin, Industriezucker und Kaffee möglichst meiden. Sie unterstützen entzündliche Prozesse und sind für die Gesundheit der Darmzellen nicht förderlich.
Wenn du unter Verstopfungen leidest, kannst du probieren, ob dir die Einnahme von Magnesium hilft. Manchmal ist ein Magnesiummangel nämlich mitbeteiligt am trägen Darm. Gut verdauliche, leichte Kost rutscht besser durch, Rohkost ist für den eh schon faulen Darm zu dieser Zeit eher einen touch too much. Außerdem gilt es viel zu trinken, 2 Liter am Tag dürfen es gern sein. Und falls die Verstopfung wirklich nicht locker lässt, kann eine gute Tasse Kaffee durchaus Wunder wirken.
Generell solltest du während des gesamten Zyklus auf eine abwechslungsreiche pflanzliche Kost setzen. Die in Pflanzen (vor allem Vollkorn, Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten) enthaltenen Ballaststoffe regulieren die Darmtätigkeit auf natürlichem Wege und können sowohl einer Verstopfung als auch einem Durchfall entgegenwirken. Ähnlich funktionieren Flohsamenschalen, die du ergänzend zu dir nehmen kannst. Auch sie wirken regulierend in beide Richtungen.
Möchtest du noch genauere Tipps und Empfehlungen für die optimale Ernährung während deines Zyklus? Dann schau dich doch mal in unserem Blogbereich um, in dem sich alles um Zyklusfood dreht. Hier findest du leckere zuckerfreie, glutenfreie und pflanzliche Rezepte, die maßgeschneidert auf deine Zyklusphase sind.
Eine genaue Erläuterung zum Thema findest du in unserem Artikel “Wie die Ernährung dem Zyklus zur Balance helfen kann”. Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Stöbern!
Tampons, Binden, Cup und Co. - jeden Monat wieder, etwa 40 Jahre und 10.000 - 17.000 Produkte im Leben eines menstruierenden Menschen. Erstaunlich (naja, oder auch vielleicht nicht, wie wir schon oft festgestellt haben), dass dies so lange so wenig Thema in unserer Gesellschaft war. Menstruation und Menstruationsprodukte waren immer da, aber niemand hat darüber gesprochen, Tampons kaufen ist für viele noch immer schambehaftet. Zum Glück ändert sich das aktuell stark. Endlich.
Denn es gibt natürlich schon immer menstruierende Menschen. Und ganz sicherlich fanden die das noch nie angenehm, wenn das Blut an den Oberschenkeln herabläuft und die Kleidung einsaut. Man hat herausgefunden, dass ägyptische Frauen* beispielsweise, sich weiche Tampons aus Papyrus drehten. Die griechischen Frauen* haben Stoffstreifen um Holz gewickelt. Aber auch Moos, Wolle, Gras oder Tierfell dienten den Menstruierenden der Menschheitsgeschichte als Menstruationshelfer. Klingt befremdlich? Ist aber noch gar nicht so lange her. Denn die Produktion von Menstruationsprodukten, wie wir sie heute kennen, begann erst im letzten Jahrhundert im großen Stile. Wundert ihr euch echt noch?
Aber zum Glück haben wir sie jetzt, Tampon, Binde und Co, und in einer größeren Hülle und Fülle als je zuvor. Also lasst uns einen Blick unter die Gürtellinie werfen!
Obwohl Tampons schon immer irgendwie genutzt wurden, wurde erst 1931 das erste Patent für dieses Produkt angemeldet. Ein Tampon ist im Prinzip nichts anderes als ein mehrlagiger Stoffstreifen, der eingedreht und mit einem Überzug in Form gebracht wurde. Bestehen tun unsere heutigen Tampons aus Viskose, Baumwolle, Kunststoff oder einem Mix aus diesen. Eingeführt wird der Tampon mit den Fingern oder einer Einführhilfe direkt in die Vagina, wo er das Blut im Körper aufsaugt. Entfernen kann man ihn mittels eines Rückholfadens. Tampons gibt es in verschiedenen Größen für verschiedene Blutungsstärken. Ein Tampon kann je nach Blutungsstärke mehrere Stunden im Körper bleiben, sollte aber nach 8h gewechselt werden, da sonst das Risiko für TSS (siehe Infokasten) steigt. Und ja, man kann so einen Tampon durchaus auch mal vergessen, dass ist sicherlich einigen von uns schon mal passiert! Tampons werden im Müll entsorgt und dürfen auf gar keinen Fall in der Toilette runtergespült werden. Es sei denn ihr habt kein Problem damit, wenn ein Klempner vor euren Augen einen benutzten Tampon aus dem verstopften Rohr zieht.
Beim Kauf solltest du darauf achten, Bio-Tampons zu kaufen. Herkömmliche Tampons weisen verschiedene gesundheitsbedenkliche Inhaltsstoffe auf, wie z.B. Weichmacher oder Duftstoffe. Die Vaginalschleimhaut ist ein stark resorbierendes Gewebe und ist lange mit den Produkten in Kontakt.
Mit TSS bezeichnet man eine Vergiftung durch bakterielle Gifte, die schwerwiegende bis tödliche Folgen wie Leber-, Nieren-, oder Multiorganversagen mit sich bringen kann. TSS ist selten, wird aber in Verbindung mit Menstruationsprodukten beobachtet.
Im ersten Weltkrieg stellten Krankenschwestern fest, dass die Zelluloseverbände eine stark absorbierende Wirkung haben - warum nicht als Menstruationsprodukt nutzen? In den 1920ern wurden dann erstmals Binden industriell gefertigt. Damals wurden diese noch mit Sicherheitsnadeln, Klammern oder einem Bindengürtel im Slip befestigt. Heute haben die Binden einen Klebestreifen oder klebende Flügel, mit denen sie im Slip angeklebt werden. Die heutigen herkömmlichen Binden haben die gleiche Chemikalienproblematik wie Tampons. Also solltest du auch hier auf Bio-Produkte Wert legen. Meide besonders parfümierte Varianten. Vor allem, wenn du häufiger unter Scheidenpilz leidest, können die Biovarianten (d)eine Lösung sein.
dass die innerhalb eines Jahres in der DACH-Region verwendeten Menstruationsprodukte Müll für 600.000 gefüllte Badewannen hinterlassen?
Du benutzt gern Binden, aber der Nachhaltigkeitsaspekt lässt dir irgendwie doch keine Ruhe? Dann sind vielleicht Stoffbinden DAS Menstruationsprodukt für dich. Hierbei handelt es sich um Binden, die idealerweise aus Bio-Baumwolle gefertigt sind und aus saugenden und auslaufsicheren Lagen bestehen. Sie werden meist mit Druckknöpfen im Slip befestigt. Es gibt verschiedene Größen für verschiedene Blutungsstärken. Stoffbinden kannst du in den gleichen Situationen tragen, wie normale Binden. Du musst sie unterwegs nur nach dem Wechseln in ein Wet Bag packen, um sie zur heimischen Waschmaschine zu transportieren.
Menstruationstassen oder auch -”kappen” sind gar nicht so neuartig, wie du vielleicht annimmst. Ja, die sind erst vor wenigen Jahren prominent auf dem Markt aufgetaucht, aber erste Patente gab es bereits im 19 Jhd. 1937 gab es die erste wiederverwendbare Menstruationskappe aus Latex. Die typischen Cups, wie wir sie kennen - innen glatt, unten mit Stiel -, werden seit Beginn des 21.Jhd aus medizinischem Silikon hergestellt. Das Material des Cups ist so flexibel, dass er gefaltet werden kann. So führt man ihn in die Vagina ein und platziert ihn um den Muttermund. Das Blut wird dann im Cup aufgefangen. Zum Entfernen löst man den leichten Unterdruck, nimmt die Tasse heraus und kippt das Blut in der Toilette aus. Nach dem Abspülen ist der Cup wieder einsatzbereit. Nach der Menstruation kocht man ihn einmal aus. Die Verwendung einer Menstruationstasse braucht ehrlicherweise etwas Übung und erfordert vor allem auch gute Kenntnis über die eigenen anatomischen Gegebenheiten in der Vagina. Dafür lohnt es sich aber, wenn man den Dreh raus hat, da man eine Menstruationstasse jahrelang und -bis auf Geschlechtsverkehr- jederzeit verwenden kann. Zu Beginn kannst du auch zusätzlich eine Stoffeinlage verwenden, damit du dich sicherer fühlst.
Menstruationsunterhosen sind super. Sie lassen dich im Prinzip vergessen, dass du deine Tage hast, denn du trägst nichts mehr als ein Höschen. Und das würdest du ja auch ohne Menstruation machen (oder etwa nicht, du freches Früchtchen, du?). Menstruationsunterwäsche kann die Flüssigkeit von 1-4 Tampons aufnehmen. Ihr Futter besteht aus mehreren Schichten, die entweder das Blut aufsaugen oder die das Höschen vorm Auslaufen schützen. Mittlerweile gibt es auch Varianten in verschiedensten Farben, sportlich oder mit Spitze, kaum zu unterscheiden von normalen Slips. Nur auf Bio-Rohstoffe solltest du wieder achten.
Bei Menstruaitonsschwämmen handelt es sich um echte Naturschwämme (Achtung: Das ist kein veganes Menstruationsprodukt, sondern ein tierischer Organismus), die einfach in die Vagina eingelegt werden und sich dort mit dem Blut vollsaugen. Die Tragedauer ist abhängig von der Blutungsstärke. Ist der Schwamm voll, wird er mit den Fingern herausgezogen, ausgewaschen, ausgewrungen und kann dann wieder eingesetzt werden.
Softtampons sind vielen unbekannt, aber z.B. in der Erotik-Branche schon lange üblich. Denn da es sich hier auch um kleine, weiche, synthetische Schwämme handelt, die komplett in die Vagina eingeführt werden, kann man sie problemlos beim Geschlechtsverkehr tragen, ohne dass das Blut spritzt (kommt natürlich auf das Genre an, ob das gewünscht ist…). Der Softtampon wird in die Vagina eingeführt und vor dem Muttermund platziert. Hier saugt er das Blut auf. Zum Entfernen greift man ihn mit den Fingern und zieht ihn heraus, ein Rückholbändchen gibt es nicht. Wie oft der Softtampon gewechselt werden muss, hängt von der Blutungsstärke ab.
Frei bluten. Einfach laufen lassen? Neee, viel besser: Das Menstruationsblut wird von der Gebärmutter in Schüben ausgestoßen. Diese Schübe kann man mit etwas Beobachtung des eigenen Körpers und seiner Signale vorab spüren, sich dann auf eine Toilette begeben und das Blut frei entlassen. Zu Beginn der Menstruation gibt es häufigere Schübe, zwischen denen unterschiedlich viel Zeit vergehen kann, zum Ende der Periode werden die Abstände immer größer. Umso länger man Free Bleeding betreibt, desto achtsamer wird man für den eigenen Rhythmus, der sehr individuell ist. Free Bleeding braucht natürlich viel Engagement. Aber einen Versuch ist es eigentlich mal wert, oder? Zur Sicherheit vielleicht in Kombi mit einer Stoffbinde?
Wie du siehst, gibt es mittlerweile sehr viele, sehr gute Periodenprodukte zwischen denen du wählen kannst. Und am Ende musst du dich ja auch nicht für eine Variante entscheiden. Oftmals ist eine Kombination verschiedener Produkte sinnvoll für Geldbeutel, Umwelt und dein Sicherheitsgefühl. Wichtig ist nur, dass wir das nicht mehr heimlich machen, sondern im Austausch vor allem mit der Industrie bleiben, damit auch wirklich alle Bedürfnisse von menstruierenden Menschen berücksichtigt werden können
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Dass die Periode ausbleibt, kann verschiedenste Gründe haben. Manche kannst du beeinflussen, andere nicht. Manche sind kurzfristig, andere benötigen medizinisches Eingreifen. Lass uns zusammen mal auf Ursachenforschung gehen.
Wir wollen es einmal vorab gesagt haben, also raus damit: Die naheliegendste Erklärung, warum deine Periode ausbleibt ist, dass du schwanger bist. Du kannst das ganz sicher ausschließen, deine Blutung bleibt aus, aber der Test ist negativ? Dann gibt es noch weitere Umstände, die so großen Einfluss auf dein Hormonsystem haben, dass sie zu einem Ausbleiben des Eisprungs und damit dem Ausbleiben der Menstruationsblutung führen (den Zusammenhang zwischen Eisprung und Periode kannst du hier nachlesen).
Ganz zu Beginn wäre da die Pubertät zu erwähnen. Während dieser Zeit der Entwicklung stellt sich dein Hormonsystem von Kind auf Erwachsene* um. Zu dieser Zeit passiert so viel im Körper, dass die einzelnen Zahnrädchen des Hormonsystems nicht immer optimal greifen. Dadurch kann es auch passieren, dass dein Zyklus durcheinander gerät und die Periode scheinbar ausbleibt. Beobachte das! Sollte dein Zyklus länger als ein Jahr kürzer als 21 Tage oder länger als 45 Tage sein, solltest du dies mit einer Gynäkologin/ einem Gynäkologen besprechen. Der Gang zum Arzt/zur Ärztin sei dir auch empfohlen, wenn du bis zu deinem 16. Lebensjahr noch gar keine Regelblutung hattest. Man spricht in diesem Fall von einer primären Amenorrhö.
Ein kurzfristiges Ausbleiben der Regelblutung kann durch genauso kurzfristige Auslöser verursacht werden, z.B. durch einen starken Infekt oder eine sehr intensive Stressphase. Halten diese Zustände jedoch an, kann dies in einer sekundären Amenorrhö - dem Ausbleiben der Menstruation länger als 3 Monate - resultieren. Neben anhaltendem negativen Stress, zu dem auch seelisches Leiden, psychische Problematiken und Leistungsdruck, z.B. auch bei unerfülltem Kinderwunsch, gehören, gibt es weitere Ursachen, die dem Nervensystem signalisieren, dass ein Eisprung gerade keine gute Idee ist.
(TRIGGER Warnung: Essstörungen werden thematisiert)
Um zu verstehen, warum der Organismus sich manchmal dagegen entscheidet, eine Eizelle auf den Weg in den Eileiter zu schicken, muss man den Blick etwas weiten. Denn was ist überhaupt der Grund, warum wir einen Eisprung, einen Zyklus haben? Genau: Vermehrung. Auch wenn es uns mit unserem heutigen Lebensstil etwas fern erscheint, sehr viele unserer Körperfunktionen basieren noch immer auf einfachen biologischen Prinzipien. Wenn eine Eizelle reif für die Befruchtung ist, dann soll es möglichst dazu führen, dass überlebensfähiger Nachwuchs ausgetragen werden kann. Einige Zustände unseres Organismus erlauben uns jedoch nicht, eine 10-monatige Schwangerschaft durchzustehen.
Einer dieser Gründe ist ein starkes Untergewicht, wie es bei schwerer, auszehrender Krankheit, aber auch durch Essstörungen verursacht wird. Zum einen steht dem Körper bei einer sehr reduzierten Ernährung schlichtweg nicht genug Energie zur Verfügung, um eine Schwangerschaft zu überstehen. Zum anderen führt das starke Absinken des Körperfetts zu einem Hormonmangel. Davon betroffen sind Östrogen und Leptin, beides Hormone, deren Bildung direkt oder indirekt vom Fettgewebe beeinflusst wird. Mangelt es an Östrogen, kann kein Eisprung eingeleitet werden. Mangelt es an Leptin, reduziert der Hypothalamus die Produktion von GnRH, dadurch bleibt in der Hypophyse die Produktion von LH und FSH aus. Ohne diese Hormone kommt es an den Eierstöcken nicht zur Follikelreifung. Und ohne Eisprung keine Menstruation.
Ähnliche Mechanismen greifen bei Extremsportler*innen. Aber auch bei stark mehrgewichtigen Menstruierenden ist der Leptin-Signalweg gestört. Durch einen konstant zu hohen Leptinspiegel reagiert das Gehirn irgendwann nicht mehr auf das Hormon. Eine Leptinresistenz mit den gleichen Folgen wie die eines Leptinmangels resultiert.
Nach der ersten Impfwelle gegen Covid-19 kam es scheinbar vermehrt zu Berichten über Zyklusstörungen (z.B. Ausbleiben, Zwischenblutung, verstärkte Blutung) bei geimpften Menstruierenden. Dies wurde (aus)genutzt, um die Sicherheit der neuen Impfung in Frage zu stellen. Impfnebenwirkungen werden engmaschig dokumentiert und bewertet. Durch das Paul-Ehrlich-Institut wird regelmäßig eine Stellungnahme zu solchen Nebenwirkungen veröffentlicht. Aus dieser wird klar, dass die Anzahl der Meldungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der geimpften Frauen nicht außergewöhnlich hoch ist. Es wurden keine bleibenden Schäden dokumentiert. Ein Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoff ist nicht wahrscheinlich in Anbetracht der Häufigkeit von Zyklusstörungen, aber ein Zusammenhang zwischen Impfungen und einem Einfluss auf den Zyklus generell kann auch nicht ausgeschlossen werden. Normalerweise werden nicht so viele Menstruierende gleichzeitig geimpft und Zyklusverschiebungen sind durch eine Vielzahl von Ursachen möglich.
“Ihr sagt, ich bekomme keine Regelblutung, wenn ich keinen Eisprung habe. Aber ich nehme die Pille, welche den Eisprung unterdrückt, und ich bekomme trotzdem meine Blutung!” Absolut richtig! Nur, dass es sich hierbei nicht um die normale Regelblutung handelt, sondern um eine sogenannte Abbruchblutung. Diese wird durch den Hormonentzug in der Pillenpause verursacht und hat null physiologischen Nutzen. Sie ist eine eher kosmetische Blutung, um dir das Gefühl eines normalen Zykluses zu geben. Den du aber nicht hast ohne Eisprung. Das kannst du daran erkennen, dass bei manchen Menstruierenden diese Abbruchblutung ausbleibt, wenn die Pille sehr niedrig dosiert ist oder das Präparat gewechselt wird. Nichtsdestotrotz solltest du auch bei einer ausbleibenden Abbruchblutung immer überprüfen, ob du durch einen Einnahmefehler nicht doch etwa schwanger geworden bist.
Solltest du bei Kinderwunsch die Einnahme der Pille absetzen, kann es bis zu 14 Zyklen dauern, bis sich dein Sexualhormonsystem wieder eingespielt hat. In dieser Zeit kann es also durchaus auch zu ausbleibendem Eisprung und dadurch fehlender Monatsblutung kommen.
Prinzipiell solltest du jedes Ausbleiben der Periode, das länger als 3 Monate anhält, mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Er*Sie kann den Ursachen auf den Grund gehen, dich bei bestehendem Kinderwunsch beraten und - wenn sie notwendig ist - eine Therapie einleiten. Auch schwerwiegendere Erkrankungen wie Hyperprolactinämie, Polyzystisches Ovar-Syndrom, Schilddrüsenunterfunktion oder andere noch seltenere Stoffwechselerkrankungen führen zum Ausbleiben der Monatsblutung und sollten unbedingt medizinisch abgeklärt werden.
Zuallererst solltest du sicherstellen, dass du nicht schwanger bist. Das kannst du ausschließen? Dann solltest du auf Ursachensuche gehen!
Warst du sehr gestresst in letzter Zeit? Dann kann es sicherlich nicht schaden, wenn du deine Nebenniere ein bisschen im Stressmanagement unterstützt. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit langkettigen Kohlenhydraten, wie du sie in Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten findest, entlastet deine Nebenniere. Folsäure, die z.B. in Bierhefe, Hülsenfrüchten, dunkelgrünem Blattgemüse, Kohl und Küchenkräutern vorkommt, scheint einen positiven Effekt auf die Eizellreifung zu haben. Auch Soja und Lebensmittel reich an Phytoöstrogenen können den Eisprung begünstigen. Öle und pflanzliche Lebensmittel reich an Omega-3-Fettsäuren sollten regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen.
Raffinierten Zucker, wie er in Süßigkeiten, Limonaden und vielen Fertigprodukten vorkommt, solltest du meiden. Auch Kaffee hilft dem Stressmanagement leider nicht. Meditation, Yoga, ausreichend Schlaf, Sport, Bewegung an der frischen Luft, ein gutes Zeitmanagement sowie der Mut, nicht allem gerecht werden zu müssen jedoch schon. Lass auch mal deinen Prolaktinwert überprüfen. Dieser kann durch chronischen Stress erhöht sein und so einen Eisprung verhindern. Und du kannst es dir sicherlich schon denken: auch Alkohol- und Tabakkonsum helfen nicht.
Eine gesunde ausgewogene Ernährung hilft dir auch beim Gewichtsmanagement. Versuche täglich deinen Kalorienbedarf zu decken. Wenn du das Gefühl hast, dass du dabei Hilfe benötigst, suche den Kontakt zu Ernährungsmediziner*innen oder Ernährungsberater*innen.
Bei organischen Ursachen, die sich auf das Hormonsystem auswirken, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die du mit einer Ärztin/einem Arzt besprechen solltest.
Erfahre woran du deinen Eisprung erkennst und was du mit diesem Wissen anstellen kannst!
]]>Hatten wir ein kleines UPSI (unprotected sexual intercourse, kannst du ganz genau hier nachlesen), rechnen wir panisch nach, wann er war oder sein wird. Habe wir einen Kinderwunsch, so planen wir ganz besonders romantische Abende während der fruchtbaren Tage um ihn herum. Und viel Stress kann ihn sogar gänzlich verhindern. Alles dreht sich um den Eisprung, dem meist unbemerkten und dennoch einflussreichsten Moment unseres weiblichen Zykluses.
Der weibliche Menstruationszyklus ist durch ein stetiges Ineinandergreifen und Wechselwirken von Hormonen bestimmt. (Die genauen Phasen kannst du gern hier nachlesen. Dort lernst du gleich auch noch etwas über Heavy Bleeding und ob starke Regelschmerzen normal sind). Hier nur in Kurzform: Nach einem totalen Abfall des Östrogenspiegels und dem Einsetzen der Menstruation, steigt nach der Blutung der Östrogenspiegel stetig weder an. Dies signalisiert der Hypophyse (deiner Hirnanhangsdrüse) das Hormon LH auszuschütten. Durch das LH wird aus einem Eierstock eine reife Eizelle in den Eileiter entlassen - “das Ei ist gesprungen”! Diese Eizelle ist nun etwa 24h lang bereit, um von einem Spermium befruchtet zu werden. Der Eisprung ist also notwendig, um schwanger werden zu können.
Lange Zeit hat man angenommen, dass der Eisprung zur Mitte des Zykluses stattfindet. Mittlerweile weiß man jedoch, dass die Dauer bis zum Eisprung sehr variabel und durch viele Faktoren beeinflussbar ist. Bei einem sehr kurzen Zyklus kann der Eisprung schon um den 8.Tag nach Menstruationsbeginn erfolgen. Lässt der Eisprung aus verschiedensten Gründen auf sich warten, verlängert sich der Zyklus dementsprechend. Nach dem Eisprung dauert es ungefähr 10-16 Tage bis zum Einsetzen der Menstruation. Der Eisprung beeinflusst also aktiv deine Zykluslänge, die von Monat zu Monat unterschiedlich und auch bei jeder Frau unterschiedlich lang sein kann. Kalendermethoden zur Bestimmung des Eisprungs oder der fruchtbaren Tage, die sich nach der Menstruation richten, sind also eher unsicher. Besser ist es, die Signale deines Körpers zu kennen.
Wenn du deinen Körper gut und vor allem regelmäßig beobachtest, kannst du anhand von einigen Merkmalen erkennen, wann der Eisprung ansteht.
Wenn du ein Kombinationspräparat der Pille einnimmst, verhindern die Hormone in dieser, dass du überhaupt einen Eisprung hast. Die Pille nimmt deinem Körper also den normalen Hormonzyklus. Wenn du die Pille längere Zeit eingenommen hast und diese wegen eines Kinderwunsches absetzt, kann es bis zu 14 Zyklen dauern, bis dein Hormonhaushalt wieder normal funktioniert. Ein sehr großer Eingriff in den physiologischen Kreislauf der Geschlechtshormone, der mit allerlei anderen unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen kann.
Solltest du mal einen Zyklus ohne Eisprung haben, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Der Eisprung basiert auf einem Hormonanstieg und wie du vielleicht schon in vorherigen Artikeln gelernt hast, ist dieses Hormonsystem sehr sensibel und leicht durcheinanderzubringen durch Faktoren wie Stress, Krankheit, Einnahme von Medikamenten oder übermäßigen Alkoholkonsum. Solltest du über längere Zeit keinen Eisprung haben, kannst du dich vertrauensvoll an deine Frauenärztin/deinen Frauenarzt wenden. Der sogenannten Anovulation und wie du dem Ei auf die Sprünge helfen kannst, wollen wir uns in einem weiteren Artikel widmen.
Ganz wichtig: die Zeit, in der du schwanger werden kannst, beginnt nicht erst mit dem Eisprung. Die Spermien haben eine Lebensdauer von 5 Tagen. Hattest du also wenige Tage vor deinem Eisprung ungeschützen Geschlechtsverkehr, kann es sein, dass Spermien in der Gebärmutter ausharren und auf die reife Eizelle warten. Die reife Eizelle ist etwa 24h bereit für eine Befruchtung. Es handelt sich also um 6 fruchtbare Tage, an denen du schwanger werden kannst.
Normalerweise reift pro Zyklus nur eine einzige Eizelle soweit heran, dass sie aus dem Follikel an den Eileiter abgegeben werden kann. Doch zahlreiche zweieiige Zwillinge sind der lebende Beweis für die Ausnahme von der Regel. Hier kommt es innerhalb weniger Stunden zu mehreren Eisprüngen. Ein weiterer Eisprung nach dem Tag des ersten ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da die Konzentration des Hormons Progesteron nach dem Eisprung rasch ansteigt und weitere Eisprünge verhindert.]
Es ist also durchaus zu empfehlen, sich mal ganz genau mit dem eigenen Zyklus auseinanderzusetzen. Denn die Kenntnis darüber, wann der Eisprung und die fruchtbaren Tage bei dir liegen, unterstützt dich zum einen bei Kinderwunsch die “heißen” Tage zu bestimmen, an denen sich alles nur um das eine drehen darf. Zum anderen kannst du durch das genaue Beobachten deiner Körpersignale aber auch eine sichere, hormonfreie und natürliche Verhütungsmethode nutzen. Und zu guter letzt schenkt dir das Kennenlernen deines Körpers und deiner Weiblichkeit Selbstvertrauen und Sicherheit. Und was für wundervolle Effekte dies wieder auf deine Sexualität haben kann, haben wir in der letzten Woche etwas genauer beleuchtet.
]]>Libido ist der lateinische Begriff für das Bedürfnis, die sexuelle Lust zu befriedigen. Und sexuelle Lust, das muss mal betont werden, ist ein primäres Bedürfnis. Das zeigt vielleicht, wie relevant dieses Thema sein sollte. Aber was müssen wir in unserer Recherche feststellen? Ist es gar nicht. Zumindest nicht, was die weibliche Lust angeht.
Denn scheinbar hat man sich sehr lange gar nicht mit der Libido bei Frauen beschäftigt. Überspitzt ausgedrückt: Die männliche Potenz, die war von jeher wichtig, denn schließlich schenkt sie ja Leben. Die muss funktionieren. Und die Frau? Die empfängt nur und muss ja nichts machen. Aber so einfach ist es ja nun wirklich nicht.
Ganz im Gegenteil, sexuelle Begierde ist nämlich sogar unheimlich komplex. Biologisch ist das sexuelle Verlangen durch Hormone gesteuert. Das wichtigste Hormon hierfür ist das Testosteron, das männliche Sexualhormon. Das ist evolutionsbiologisch durchaus sinnvoll, der Mann* soll durchgängig in der Lage sein, sein Erbgut weiterzugeben und das Überleben der Art zu sichern. Für die Frau* ist dies nicht dauerhaft notwendig, sie hat einen niedrigeren Testosteronspiegel. Dazu kommt das Östrogen. Zum Zeitpunkt des Eisprungs, da braucht es Lust, um eine Befruchtung wahrscheinlicher zu machen. Und dann folgt Schwangerschaft und Aufziehen der Kinder, da wäre Ablenkung durch sexuelles Verlangen eher kontraproduktiv.
Aber so einfach ist es ja mit der Lust gar nicht, wie du sicherlich auch schon selbst erfahren hast. Warum haben manche Frauen* besonders große Lust während der Menstruation? Warum andere besonders während der Schwangerschaft? Warum manche nur im Urlaub? Und warum manche überhaupt gar nicht? Die weibliche Lust ist nicht gut erforscht, vieles wird vermutet. Klar ist, dass auch Hormone wie Dopamin und Oxytocin eine Rolle spielen. Unsere Dopaminspiegel sind besonders hoch, wenn wir frisch verliebt sind. Das erklärt auch, warum wir in dieser Zeit einfach nicht die Finger voneinander lassen können. Oxytocin ist das Kuschelhormon, dass u.a. durch Zärtlichkeit und Berührungen ausgeschüttet wird. Das ist auch der Grund, warum sexuelle Lust oft beim Kuscheln oder Knutschen entflammt.
Und dann gibt es noch zahllose äußere Faktoren, die die Libido beeinflussen. Anspannung, Stress, Müdigkeit, psychische Probleme, schlechte Erfahrungen mit Sexualität, eine mangelnde sexuelle Aufklärung, Tabuisierung von Sexualität während der Kindheit - alle diese Faktoren steuern unsere Lust.
Gerade weil es so viele verschiedene Faktoren gibt, ist es schwer zu sagen, wie viel Lust “normal” ist. Normal ist alles, was sich gut anfühlt und keinen Leidensdruck erzeugt. Und dieses Spektrum schwankt von Verlust der Libido bis hin zu übersteigerter Lust. Mediziner*innen sprechen von einer Libidostörung, wenn die Lust mindestens 6 Monate völlig verschwindet oder stark erhöht ist und - das ist ganz wichtig - die betroffene Person darunter leidet. Solche Problematiken können dann mit professioneller Hilfe angegangen werden, psychische oder organische Ursachen werden beleuchtet und therapiert.
Und wenn es sich nur um zeitweilige Unlust handelt? Auch die hat ihre Ursache. Damit es nicht zu einem unangenehmen Teufelskreis kommt, sollte offene Kommunikation mit dem*der Sexpartner*in das A und O sein. Einige störende Faktoren, wie beispielsweise Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Scheidentrockenheit, mangelnde Stimulation, besondere körperliche Bedürfnisse oder schlicht und ergreifend ein unangenehmer Körpergeruch, lassen sich dann vielleicht schon im Gespräch klären und lösen. Das Verschweigen von mangelnder Lust kann zu Ängsten in Bezug auf die Sexualität führen, (u.U. falsch verstandene) Ansprüche, Kritik oder Vorwürfe des*der Sexpartner*in können die Partnerschaft belasten und zu Vermeidungsverhalten führen. Ein Teufelskreis.
Hilfreich für die Libido ist es auch, wenn du deinen Körper und deine Sexualität gut kennst. Selbstbefriedigung kann dir helfen, dich und deine Vorlieben besser kennenzulernen. Du kannst selber ausprobieren, wo deine Schalter sind, was dich anmacht und was du dir wünschst. Mit so einem Selbstbewusstsein ist es auch viel leichter, diese Wünsche, aber auch eventuelle Ängste gegenüber zweiten (oder vielleicht auch dritten?) zu äußern. Beckenbodentraining kann den Geschlechtsverkehr für dich intensiver und damit auch lustvoller und befriedigender machen.
Auf der Suche nach natürlichen Wegen, um die eigene Lust zu steigern, stolpert man über viele ominöse Mittelchen von Bibergeil bis Spanische Fliege. Von vielen von ihnen ist eine Wirksamkeit wohl eher mystisch belegt. Aber keine Angst, es gibt sie, die kleinen Helfer im Bett. Und was sollen wir sagen, Lust entsteht durch ein Zusammenspiel aus Hormonwirkung, mentaler Gesundheit und körperlicher Fitness - es läuft also wieder auf einen gesunden Lebensstil und eine vitalstoffreiche, gesunde Ernährung hinaus.
Es wurden verschiedene Nährstoffe identifiziert, die sich positiv auf die Sexualität und Fruchtbarkeit auswirken. Das sind z.B. ungesättigte Fettsäuren, pflanzliche Proteine, Antioxidantien, verschiedene Aminosäuren, B-Vitamine und Zink. Und so ist es auch gar nicht mehr so verwunderlich, warum pflanzliche Lebensmittel wie Granatapfel, Erdbeeren, Spargel, Kakao oder auch tierische wie Austern oder Lachs als aphrodisierend gelten. Sie alle enthalten die oben genannten Nährstoffe in höheren Mengen. Andere Lebensmittel wie Kandierte Früchte, Kirschen oder Schlagsahne gelten einfach als sinnlich und das ist natürlich nicht unerheblich, da der Kopf bei der Lust eine große Rolle spielt.
Was sich eher nachteilig auf die Sexualität auswirkt, sind eine nährstoffarme Ernährung, Transfettsäuren und tierische Proteine.
Auch verschiedene Heilpflanzen sollen die Libido steigern. Sie wirken durchblutungssteigernd (vor allem im Genitalbereich), haben eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem und auf den Hormonhaushalt, wirken entkrampfend, stimmungsaufhellend, angstlösend, entspannend oder sie sind einfach besonders nährstoffreich.
Potentielle Kräuter zur Luststeigerung sind:
Brennnessel (hier vor allem die Samen), Johanniskraut (Achtung: hat eine Wechselwirkung mit der Pille), Frauenmantel, Beifuß, Lavendel, Petersilie, Basilikum, Ringelblume, Hafer, Liebstöckl, Yams, Mönchspfeffer, Maca, Muskat, Ginseng, Yohimbin
Da die Entstehung von Lust ein sehr komplexes körperliches Geschehen ist, in welches außerdem viele äußere Faktoren reinspielen, gibt es kein Zauberkraut, dass die Lust eben mal so anknipst. Für viele der Pflanzen ist die Wirkung nicht einmal belegt, sondern eher in der Volksmedizin anzusiedeln. Aber für einige Mittel, wie beispielsweise Ginseng oder Yohimbin gibt es mittlerweile eine gute Datenlage für die potenzsteigernde Wirkung.
Was ist ein Aphrodisiakum? Als aphrodisierend werden Substanzen bezeichnet, die sich spezifisch auf die Libido, das Lustempfinden oder auf die Geschlechtsorgane auswirken. Sie wirken reizend und anregend. Benannt sind sie nach der griechischen Göttin der Schönheit und Liebe: Aphrodite.
Noch ein abschließender Gedanke zu Alkohol als Aphrodisiakum, weil man Wein oft in solchen Listen findet:
Alkohol kann natürlich die Stimmung lockern und Hemmungen abbauen. Das ist für den*die einen angenehm, für den*die andere gefährlich. Situationen können so auch unübersichtlich werden und es können Dinge passieren, mit denen man in nüchternem Zustand nicht einverstanden gewesen wäre. Also sollte Alkohol maximal mit vertrautem Partner/vertrauter Partnerin eine Rolle beim Liebesspiel bekommen. Und wie schrieb schon Shakespear in seinem Macbeth über Alkohol: “[...] it provokes the desire, but it takes away the performance.” Also, vielleicht doch lieber weglassen.
Ohne lange nachzudenken: Welches unserer Produkte nimmst du? Und jetzt genauso spontan: Welche B-Vitamine enthält das Produkt, das du benutzt?
Die erste Frage konntest du bestimmst super easy beantworten, richtig? Und die zweite?Vielleicht liegt das daran, dass so oft einfach gern von den “Vitaminen der B-Gruppe” gesprochen wird. Aber außer von Vitamin B12 wissen die wenigstens von uns genaueres, oder?
Dabei handelt es sich bei den Vitaminen, die den Vornamen B tragen, um durchaus sehr wichtige Nährstoffe und es lohnt sich, ein paar von ihnen etwas genauer zu kennen. Generell handelt es sich eher um keine sehr einheitliche Gruppe. Irgendwann hat man mal Gemeinsamkeiten zwischen den Substanzen entdeckt und sie deshalb alle unter eine Decke gesteckt. Mit dem Forschungsfortschritt und den immer detaillierteren Erkenntnissen zu den Vorgängen in unserem Körper, fand man dann irgendwann auch große Unterschiede. Kurzerhand wurde die ein oder andere Substanz dann wieder aus dem Club gekickt.
Allgemein kann man aber sagen, dass alle Vitamine der B-Gruppe essentielle Co-Enzyme sind. Das bedeutet, dass sie für verschiedene Stoffwechselreaktionen im Körper benötigt werden, die ohne sie nicht stattfinden können. Und wie das in jedem guten Club so ist: die Mitglieder sind ein richtig gutes Team. Das bedeutet auch, dass jedes Teammitglied die Aufnahme und Verwertung der anderen Teammitglieder beeinflusst. Das Prinzip des schwächsten Glieds der Kette. D.h., mangelt es an einem B-Vitamin, sind alle anderen irgendwie auch betroffen.
Grund genug, sich die Vitamine im Einzelnen mal anzusehen. Insgesamt sind die Körperspeicher der einzelnen B-Vitamine eher klein, d.h. sie müssen regelmäßig, am besten täglich, mit der Nahrung aufgenommen werden. Wenn du weißt, welche Lebensmittel sich dafür besonders gut eignen, ist dies auch kein Problem. Du kannst diese Lebensmittel einfach in deinen täglichen Speiseplan einbauen. Meist handelt es sich hier um Lebensmittel, von denen du sowieso täglich mindestens eine Portion essen solltest.
Spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel, in der Funktion unserer Nerven, dem Aufbau unseres Bindegewebes und - Überraschung - im Hormonsystem. Hier ermöglicht es die reibungslose Funktion von Acetylcholin und Serotonin, zwei Hormonen, die als Signalmoleküle für das Nervensystem dienen. Pflanzliche Quellen sind vor allem Hefeflocken, Bohnen, Getreidekeime, Nüsse und Vollkornprodukte. Ein Mangel verursacht z.B. eine schlechte Wundheilung.
B2 ist ein wichtiges Antioxidans, schützt unsere Zellen also vor freien Radikalen. Es hilft, das gefäßschädigende Homocystein zu Methionin abzubauen und dient dem gesunden Gewebewachstum. Du findest es v.a. in grünem Blattgemüse, in Getreide- und Bohnenkeimlingen. Weil B2 lichtempfindlich ist, solltest du dunkelgrünes Blattgemüse immer dunkel und kühl lagern. Außerdem ist B2 wasserlöslich. Wenn du Gemüse in Wasser kochst, benutze also danach auf jeden Fall das Kochwasser weiter, z.B. als Soße oder Brühe. Ein Mangel an B2 kann zu Hautproblemen mit Rötungen, schuppenden Stellen und auch rissigen Lippen führen. Riboflavin unterstützt die Leberfunktion. Warum das wichtig ist, erfährst du hier.
Neben seinem Effekt auf die Nervengesundheit ist B6 ganz besonders wichtig für das Hormonsystem, da es für die Bildung der Hormone und Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin verantwortlich ist. Welche Rolle diese Hormone spielen, kannst du hier nachlesen. Gute pflanzliche Quellen für B6 sind dunkelgrünes Blattgemüse wie Grünkohl, aber auch Hülsenfrüchte, Nüsse, Hefe und Kartoffeln. Vit B6 ist sehr hitze- und lichtempfindlich, lagere B6-haltige Lebensmittel also besser dunkel und erhitze sie schonend. Ein Mangel kann u.a. zu Hautproblemen und einem eingeschränkten Immunsystem führen. Vitamin B6 soll eine krampflösende Wirkung haben und durch seine Rolle im Hormonsystem wurde in Studien herausgefunden, dass es es Symptome des PMS (z.B. Stimmungsschwankungen, Akne, Spannungsgefühl in den Brüsten etc.) lindern kann.
Vit B12 kommt eine besondere Aufmerksamkeit zu, da es von Mikroorganismen gebildet wird und heutzutage durch unsere hohen Hygienestandards ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt. Bei einer pflanzlichen Ernährung muss B12 zwingend supplementiert werden. Vit B12 ist äußerst wichtig für die Nervengesundheit, für die Funktion der roten Blutkörperchen und den Folsäurestoffwechsel. Schäden, die in Folge eines B12-Mangels auftreten, sind meist nicht wieder umkehrbar. Hier heißt es also Vorsicht statt Nachsicht!
Biotin ist sowas wie ein Schönheitsvitamin, da es strahlende Haut sowie kräftige Haare und Nägel unterstützt. Du findest es in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Hefe, Bohnen, Nüssen, Haferflocken, Champignons, Getreide und Reis.
Folsäure ist DAS wichtige Vitamin bei Kinderwunsch und Schwangerschaft. Die gesunde Entwicklung des Fötus hängt maßgeblich von der Folsäureversorgung ab. Deshalb sollte Folsäure schon bei Kinderwunsch supplementiert werden. In der Nahrung findet man Folsäure aber v.a. in Getreidekeimlingen, Hülsenfrüchten, Hefe, grünem Blattgemüse und Nüssen. Folsäure gehört zu den hitze- und lichtempfindlichen Vitaminen und ist außerdem wasserlöslich.
Niacin ist im Prinzip gar kein Vitamin, da es aus der Aminosäure Tryptophan gebildet werden kann. Das passiert in der Leber, noch ein Grund besonders gut auf sie aufzupassen. Niacin ist ein Antioxidans und Co-Enzym für zahlreiche Reaktionen im Stoffwechsel. In der Nahrung findest du es z.B. in Hefe, Nüssen, Champignons, Aprikosen und Hülsenfrüchten. Ein Mangel an Niacin äußert sich in Hautdefekten wie geröteten, rissigen Stellen oder entzündeten Lippen.
Das Wort kommt dir vielleicht bekannt vor. Es gibt eine bekannte Wundsalbe, die den Vorläufer der Pantothensäure enthält, das Panthenol. Beide Substanzen sind an der Wundheilung und einem gesunden Immunsystem beteiligt. Außerdem dient Pantothensäure aber auch der Bildung der Geschlechts- und Steroidhormone (z.B. Cortisol). Damit hat es großen Einfluss auch auf die Frauen*gesundheit. Pantothensäure findet man in vielen Lebensmitteln, gute pflanzliche Quellen sind Vollkorngetreide, Avocado, Nüsse und Hefe.
1 Handvoll Nüsse am Tag, dazu 1-2 Portionen Hülsenfrüchte, 1-2 Portionen dunkelgrünes Blattgemüse und als Würze an alles einen Esslöffel Hefeflocken. Damit bist du schon mal ganz schön gut versorgt mit den B-Vitaminen.
Wenn das Wörtchen “wenn” nicht wäre. Denn wenn du mit der Pille verhütest, solltest du ganz besonders gut auf deine Versorgung mit B-Vitaminen achten, im Zweifelsfall auch zu einem Supplement greifen. Denn neben anderen Medikamenten kann auch die Anti-Baby-Pille den Bedarf an den B-Gruppe-Vitaminen erhöhen. Besonders betroffen sind hiervon B1, B2, B6 und Folsäure. Überraschung: Ausgerechnet die, die eh schon so extrem wichtig für ein funktionierendes Hormongleichgewicht sind. Die negativen Begleiterscheinungen der Pille, wie starke PMS, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen könnten also durch den unerkannten Mangel an B-Vitaminen noch mal verstärkt werden.